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Aktuell
Themenauswahl
Die Diskriminierung von Kindern (»Minderjährigen«) durch Erwachsene (»Volljährige«) ist ein komplexes und bisher wenig beachtetes Thema. Nach ihrem umfänglichen Einführungsband »Adultismus« haben die beiden Autoren nun eine Kurzfassung in einfacher Sprache verfasst. Illustriert mit Zeichnungen von Natascha Welz, ermöglicht dieses kompakte und preiswerte Bändchen auch jüngeren Menschen und Kindern den Zugang zum Thema. Die Autoren zeigen anhand vieler Beispiele, wie die Macht der Erwachsenen über die Kinder das Leben schwerer macht, aber auch, was junge und ältere Menschen gegen Adultismus tun können.
Am 22. Oktober 1983 protestieren mehrere Hunderttausend Menschen gegen die geplante Stationierung von Atomraketen in Süddeutschland - in einer 108 Kilometer langen Menschenkette von der Befehlszentrale der europäischen US-Truppen in Stuttgart-Vaihingen bis zu den Wiley Barracks in Ulm. Mit ihnen machen sich auch Oliver, Marlene, Ulrike, Wilfried, Franzi und Ines auf den Weg, denn: Die Welt muss gerettet werden vor dem Atomkrieg.
Welches Buch liebt unsere Lieblingsschriftstellerin, welche Autorin hat ihr eigenes Schreiben begleitet, geformt, verändert? Diese Anthologie tut das, was Männer schon immer, vielleicht auch einmal zu oft gemacht haben: literarische Vorbilder feiern. In Unter Frauen werden jedoch ausnahmslos Autorinnen zelebriert. Schriftstellerinnen schreiben über Schriftstellerinnen, die prägend für ihr eigenes Werk sind, über Bücher, die wir alle lieben, und über welche, die kaum eine von uns in ihrem Bücherregal stehen hat.
Nach ihrer sehr persönlichen Erzählung "An das Wilde" glauben führt auch Nastassja Martins neues Buch wieder nach Kamtschatka, wo die Lesenden auf alte Bekannte stoßen: die Even. Doch in Im Osten der Träume reflektiert die Anthropologin nun die ganze Geschichte ihrer Zeit mit den Even. Nach ihrer Feldforschung bei den Gwich'in in Alaska erscheint es Martin notwendig, sich auf die andere Seite der Beringstraße und des ehemaligen Eisernen Vorhangs zu begeben. In Kamtschatka lernt sie ein Even-Kollektiv kennen, das in der Sowjetunion gezwungen war, in Kolchosen sesshaft zu werden, und nach dem Zusammenbruch des Regimes beschloss, in den Wald zurückzukehren, um eine autonome Lebensweise neu zu erfinden. Diese beruht auf Fischfang, Jagd und Sammeln: ganz untypisch für die Even, die ursprünglich kleinere Rentierherden hüteten.
Tony Sender, Julius Leber und Theodor Haubach zählten in der Weimarer Republik zu den konsequentesten Verteidigern der Demokratie. Tony Sender musste nach der Machtübernahme Hitlers ins Exil gehen. Julius Leber und Theodor Haubach blieben in Deutschland und engagierten sich bis zuletzt gegen den Nationalsozialismus. Die Graphic Novel verwebt diese drei rebellischen Lebensläufe und erzählt vom mutigen Kampf für die Freiheit sowie vom Widerstand der Sozialdemokratie und des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold.
Jacques Rivière, eine fast mythische Figur der französischen Kultur, machte unter anderem Marcel Proust berühmt und die "Nouvelle Revue Française" zur bedeutendsten Zeitschrift Frankreichs. Sein Tagebuch aus der Kriegsgefangenschaft in Deutschland von 1914 bis 1917 wurde zur Grundlage seiner nun erstmals auf Deutsch vorliegenden Analyse "L'Allemand": deutsche Typen, deutsches Benehmen, deutsches Denken und deutsche Unheimlichkeiten, gesehen mit den Augen eines ebenso klugen wie emotionalen Beobachters.
Rassismuskritik ist allgegenwärtig. Aber was geschieht, wenn Vorwürfe systematisch überzogen und alltägliche Banalitäten mit der gleichen Verve beanstandet werden wie rassistisch motivierte Straftaten? Verliert dann nicht die Kritik ihre Wirkung und das Phänomen seine Konturen? Levent Tezcan legt eine pointierte Polemik gegen eine aufgeregte Debatte vor, die die Gemüter in Dauerschleife erhitzt.
Am 15. März 1945 starb der französische Philosoph und Soziologe Maurice Halbwachs an den Folgen von Deportation und Lagerhaft im KZ Buchenwald. Zwei Jahre später würdigte Georges Canguilhem in einem Nachruf Leben und Werk Halbwachs'. Im Vordergrund von Canguilhems Würdigung steht nicht die Frage des kollektiven Gedächtnisses, die bis heute vor allem im deutschsprachigen Raum mit dem Soziologen verbunden ist. Vielmehr akzentuiert Canguilhem das soziale Engagement von Halbwachs und dessen Interesse für das Verhältnis von Mensch und Materie.
Maurice Halbwachs (1877-1945) gehört - neben Marcel Mauss - zu den wichtigsten Vertretern der französischen Soziologie in der Nachfolge von Émile Durkheim. Halbwachs gilt als der Klassiker der Gedächtnissoziologie. Dietmar J. Wetzel gibt einen systematischen Überblick über die zentralen Werke und Begriffe von Halbwachs und die ihn dabei prägenden Einflüsse. Er zeigt, dass Halbwachs neben seinen breit rezipierten Gedächtnisstudien ein weitgehend unbeachtet gebliebenes Werk hinterlassen hat, das zur Wiederentdeckung einlädt.
Das Internet entwickelte sich in verschiedenen Phasen schnell und grundlegend von einer Datenautobahn zum Mitmachnetz. Mittlerweile ist diese digitale Parallelwelt aus dem Alltag vieler Menschen gar nicht mehr wegzudenken. Joan Kristin Bleicher beleuchtet umfassend zentrale Aspekte der Medialität des Internets.