Unser Deutschlandmärchen. Von Dinçer Güçyeter

"Unser Deutschlandmärchen" ist eine Familiengeschichte in vielen Stimmen. Frauen mehrerer Generationen und der in Almanya geborene Sohn erinnern sich in poetischen, oft mythischen, kräftigen Bildern und in Monologen, Dialogen, Träumen, Gebeten, Chören. Dinçer Güçyeter erzählt vom Schicksal türkischer Griechen, von archaischer Verwurzelung in anatolischem Leben und von der Herausforderung, als Gastarbeiterin und als deren Nachkomme in Deutschland ein neues Leben zu beginnen.

ISBN 978-3-948631-16-1     25,00 €  Portofrei     Bestellen


Die Handlung, die sich vom Anfang des letzten Jahrhunderts bis beinah in die Jetztzeit erstreckt, lässt nichts aus, keine Vergewaltigung, kein Missverständnis, keinen Konflikt am Arbeitsplatz, ganz gleich ob in der Schuhfabrik, beim Bauern auf dem Feld oder in der eigenen Kneipe. Und dann ist da noch die Erwartung der Mutter an den heranwachsenden Sohn, der ihr als starker Mann zur Seite stehen soll, selbst jedoch eine gänzlich andere Vorstellung von einem erfüllten Leben hat ...

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Leseprobe des Verlags

"Männer im Text zum Schweigen gebracht." Für "Unser Deutschlandmächen" wurde Dinçer Güçyeter mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. Im Interview gibt er Einblicke in den Schreibprozess und spricht darüber, welche Rolle die Frauen in seinem Leben für sein Denken und Arbeiten gespielt haben. → NDR 05.05.2023

Eigentlich ist Dinçer Güçyeter Lyriker und Verleger. 2011 gründete er den Elif-Verlag, seinen eigenen kleinen Verlag für deutsche und internationale Lyrik. Im Elif-Verlag erschien auch sein eigener letzter Gedichtband „Mein Prinz, ich bin das Ghetto“, für den er im Mai 2022 in Staufen/Breisgau den Peter-Huchel-Preis erhielt. „Unser Deutschlandmärchen“ erhielt Preis der Leipziger Buchmesse 2023 für Belletristik. [Podcast 19:00] → SWR2 28.04.2023

Dinçer Güçyeter: Unser Deutschlandmärchen internationales literaturfestival berlin 15.09.2023

Niemand in der Familie spricht gut Deutsch, ausser das Kind: «Ich werde zu Terminen mitgeschleppt, wie eine Aldi-Tüte.» Dinçer Güçyeter wurde 1979 als Sohn türkischer Gastarbeiter in Deutschland geboren. Er wurde Gabelstaplerfahrer, später schrieb er Gedichte und jetzt einen grandiosen Roman. Er erzählt seine eigene Geschichte und die der Familie. Von Paul Jandl → NZZ 27.04.2023

Genug Nudeln im Schrank. Dinçer Güçyeter, Schriftsteller und Gabelstapelfahrer, wird für „Unser Deutschlandmärchen“ ausgezeichnet. → taz 27.04.2023

Podcast mit dem Autor (40:01) → WDR 05.11.2022

Weitere Pressestimmen:

„Eine Literatur der Klasse L. Dinçer Güçyeter, Gabelstaplerfahrer, Kind anatolischer Einwanderer, hat einen großartigen Roman über Herkunft und Familie geschrieben.“ Ronald Düker, Die Zeit

„Fabelhafter Roman.“ Paul Jandl, NZZ

„Nun ist es ihm gelungen, aus Fatmas Schweigen, das sie mit so vielen Frauen und Männern ihrer Generation teilt, großartige Literatur zu machen. Man muss dieses eigenwillige, raue Buch unbedingt lesen.“ Karen Krüger, Frankfurter Allgemeine Zeitung

„Das Buch gehört gewiss zu denen, die uns länger als nur eine Saison beschäftigen werden.“ Jörg Schieke, MDR Kultur

„Dieser Autor ist wie vom Himmel gefallen, eben dieser Roman auch.“ Hubert Winkels, 3sat/Kulturzeit

„Die überzeugende Kraft und Schönheit seiner dichterischen Arbeit ist dem Ethos der handwerklichen abgemessen: der Fertigkeit, ‚Rohmaterial mit dem richtigen Werkzeug zu bearbeiten und anzupassen‘. Auf der einen Seite das ästhetische Erlebnis der Übereinstimmung von Form und Inhalt, auf der anderen Seite der existenzielle Prozess, einer Lebensgeschichte die Würde und Bedeutung zu geben, die sie verdient. Mittendrin stehen der Dichter und seine Mutter.“ Stefan Kister, Stuttgarter Zeitung

„Die erste Generation von Menschen, die als sogenannte Gastarbeiter nach Deutschland gekommen sind, ist zuletzt verstärkt Thema der Gegenwartsliteratur gewesen. Doch stilistisch so facettenreich wie der 1979 in Nettetal geborene Schriftsteller und Verleger Dinçer Güçyeter sich der Geschichte seiner Eltern annimmt, dürfte man diesen Aspekt der bundesrepublikanischen Geschichte noch nicht zu lesen bekommen haben.“ SWR Bestenliste

„Ein Buch, das einen wie ein Blitzschlag trifft und einen mit einer anderen Sicht auf die Welt zurücklässt. Eine definitive Leseempfehlung.“ Denis Scheck, SWR Lesenswert

„Eine Poetik der Erfahrung. … Dieses außergewöhnliche Buch nimmt die Leserinnen im doppelten Sinne mit, denn noch nie ist man dem Innenleben türkischer Migrantinnen, die schon so lange mit und unter uns leben und für uns arbeiten, so nahegekommen wie in diesen Texten.“ Sabine Scholl, Der Standard

„Eine Wucht.“ Moni Hoffmann, Radio Dreyeckland

„Ein manchmal leises, sanftes, verletzliches Buch, oft aber ein ebenso wütendes, verletztes, aufbegehrendes Buch. Vor allem aber ist es ein virtuos komponiertes Sprachkunstwerk, dem man sich nicht entziehen kann.“ Gerrit Wustmann, Qantara

„Flirrender, eigenwilliger Debütroman.“ Insa Wilke, Süddeutsche Zeitung

„Die Träume, die Erwartungen, der eigene Weg: In Unser Deutschlandmärchen erzählt Dinçer Güçyeter vielstimmig aus dem Leben von ,Gastarbeitern‘.“ Fridtjof Küchemann und Maria Wiesner, FAZ Podcast

Eine Familiengeschichte in ganz eigener Sprache und Form. Mich hat sie berührt.“ Miriam Zeh, books up! „Mit seiner urwüchsig wuchernden archaischen Bildsprache ein überzeugendes Buch.“ ekz Bibliotheksservice, Manfred Bosch

„Eine Geschichte vom Ankommen gegen alle Widerstände? Eine skeptische Bestandsaufnahme? Eine Liebeserklärung vielleicht, eine zornige Abrechnung oder eine sentimentale Familiengeschichte? Dinçer Güçyeter zieht allen Erwartungen den Teppich unter den Füßen weg und beschert einen in jeder Hinsicht ungewöhnlichen Roman.“ Julia Schröder, Deutschlandfunk / Büchermarkt

„Abgesehen von seiner literarischen Qualität ist Unser Deutschlandmärchen auch eine Hommage an die vielen Menschen, die seit 1961 aus der Türkei nach Deutschland kamen, im Gepäck wenig mehr als die Hoffnung, genug Geld zu verdienen, um in ein paar Jahren als gemachte Leute in die Heimat zurückzukehren.“ Daniela Abels, Kölnische Rundschau

„Jenseits des Begriffs ,Kulturen‘, dem Plural eines heiß umworbenen, strittigen und daher undefiniertem Singulars, den irgendwelche Dumpfbacken 1996 zum Anlass nahmen, von einem ,Kampf der Kulturen‘ (The Clash of Civilisations) zu faseln, um sich als hilfreiche ,Weltpolizei‘ aufspielen zu können, wird in dem Buch detailgetreu, in schonungsloser Ehrlichkeit mit viel Liebe die Wirklichkeit dreier Generationen geschildert, von der Großmutter über die Mutter bis zum Enkel, in einer Niederschrift über die ,freiwilligen Diener des Schicksals‘, denen ,die Kanne eine Erde schenkt, auf der sie sich ausbreiten können‘, voller Poesie und Einfühlsamkeit.“ Björn Eriksson, Philosophische Schnipsel

„Ich kenne und liebe Dinçers Lyrik. Dass er nun einen Roman geschrieben hat, ist eine sehr gute Nachricht.“ Saša Stanišić

Der Autor:

Dinçer Güçyeter, geboren 1979 in Nettetal ist ein deutscher Theatermacher, Lyriker, Herausgeber und Verleger. Güçyeter wuchs als Sohn eines Kneipiers und einer Angestellten auf. Er machte einen Realschulabschluss an einer Abendschule. Von 1996 bis 2000 absolvierte er eine Ausbildung als Werkzeugmechaniker. Zwischenzeitlich war er als Gastronom tätig. Im Jahr 2012 gründete Güçyeter den ELIF Verlag mit dem Programmschwerpunkt Lyrik. Seinen Verlag finanziert Güçyeter bis heute als Gabelstaplerfahrer in Teilzeit. 2017 erschien "Aus Glut geschnitzt", und 2021 "Mein Prinz, ich bin das Ghetto". 2022 wurde Güçyeter mit dem Peter-Huchel-Preis ausgezeichnet. Er ist Vater von zwei Kindern und lebt in Nettetal.

Der Autor auf Wikipedia

Ein Film mit dem ELIF-Verleger Dinçer Güçyeter-Teil 1

Ein Film mit dem ELIF-Verleger Dinçer Güçyeter-Teil 1
ELIF VERLAG Youtube 05.07.2021

 

Erstellt: 28.04.2023 - 08:59  |  Geändert: 05.11.2023 - 01:07

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