Menschenkette
Am 22. Oktober 1983 protestieren mehrere Hunderttausend Menschen gegen die geplante Stationierung von Atomraketen in Süddeutschland - in einer 108 Kilometer langen Menschenkette von der Befehlszentrale der europäischen US-Truppen in Stuttgart-Vaihingen bis zu den Wiley Barracks in Ulm. Mit ihnen machen sich auch Oliver, Marlene, Ulrike, Wilfried, Franzi und Ines auf den Weg, denn: Die Welt muss gerettet werden vor dem Atomkrieg.
Doch was von außen aussieht wie eine einzige große Bewegung, ist ein Gemisch aus unterschiedlichsten Motivationen und Überzeugungen, die umso heftiger aufeinanderprallen, als alle nur das Beste wollen. »Wer die Hoffnung aufgibt, hat schon verloren. Das gilt für Menschenketten genauso wie für den Weltfrieden.«
Friedensbewegung, Atomwaffen, Kalter Krieg – eine hochaktuelle Geschichte aus den 1980er-Jahren. Bürgerprotest gegen atomare Aufrüstung und ethische Grundfragen zu einem literarischen Reigen verwoben.
→ Hörprobe 1. Kapitel beim Verlag
Menschenkette – Friedensbewegung – Abrüstung: Drei Stichwörter, die heute zu Unrecht in Verruf geraten sind. Doch 1983 protestierten mehrere Hunderttausend Menschen gegen die geplante Stationierung der US-Atomraketen in Süddeutschland. Einzelpublikationen zu diesem Thema sind rar. Was und wer damals hinter der 108 Kilomenter langen Menschenkette stand, welche Zweifel und und Gedanken die Menschen bewegte, darüber hat Cäcilie Kowald nun einen Roman geschrieben. [Interview mit der Autorin] → Literaturfelder 26. März 2023
Aktion gegen Stationierung von Atomraketen auf der Alb - Friedensaktion vor 40 Jahren: Menschenkette von Neu-Ulm bis Stuttgart. [Sendung vom Sa., 21.10.2023 6:00 Uhr, SWR4 BW am Samstagmorgen, SWR4 Baden-Württemberg. Incl. Video und Audio.] Von Dennis Bechtold → SWR 23.10.2023
Auf den Spuren des friedlichen Widerstands - Cäcilie Kowalds Romandebüt „Menschenkette“: Der Kalender zeigt den 22. Oktober 1983. Der Rüstungskrieg zwischen den USA und der Sowjetunion spitzt sich zu. Im Mittelpunkt des Kalten Krieges steht Deutschland. Durch die geografische Nähe zu Russland und den historischen Kontext des Zweiten Weltkriegs bietet Deutschland den idealen Stützpunkt für die Atomraketen der USA. Das Vorhaben atomarer Aufrüstung auf deutschem Gebiet löst Widerstand in der Bevölkerung aus. Aktivisten planen, die längste Menschenkette der Geschichte zu formieren, um friedlich zu protestieren. Hier beginnt die Handlung des Debütromans Menschenkette der Karlsruher Autorin Cäcilie Kowald. Von Oliver Bruskolini Literaturkritik 29.11.2023
Auch wenn der Debutroman von Cäcilie Kowald den Titel „Menschenkette“ trägt, entfaltet sie darin doch eher ein Netz an Beziehungen zwischen ihren sehr unterschiedlichen Protagonist*innen. Wie über Cäcilie Kowald in dem kleinen Autorinnenprofil am Ende zu lesen steht, war sie selber 1983 Teil der Menschenkette, die sie im Buch schildert. Es war eine der Protestaktionen gegen den NATO-Doppelbeschluss, nach dem in der Bundesrepublik Deutschland Atomraketen stationiert werden sollten. Von Heike Baller Kölner Leselust 9. Mai 2023
Buchvorstellung [mit Leserstimmen]: Menschenkette von Cäcilie Kowald Cäcilie Kowald → texttreff - Netzwerk wortstarker Frauen 29.10.2022
Pressestimmen:
Der Weltfrieden, lokal. »Menschenkette« von Cäcilie Kowald ist damit gewissermaßen schon ein historischer Roman (Jürgen Kanold, Südwest Presse).
Etwas wie ein deutsches ›Woodstock‹ lag damals in der Luft, eine kurzlebige Euphorie und generationenübergreifende Sehnsucht (THE, Fränkische Nachrichten).
Das Buch, so scheint mir, kommt gerade zur rechten Zeit (Alice Grünfelder, literaturfelder).
»Menschenkette« ist das literarische Debüt der studierten Slawistin Cäcilie Kowald. Das Buch handelt zwar von dem Großereignis, lebt jedoch von den Menschen mit ihren ganz unterschiedlichen Motivationen und Überzeugungen. »Wer die Hoffnung aufgibt, hat schon verloren. Das gilt für Menschenketten wie für den Weltfrieden«, heißt es an einer Stelle (Susanne Lohse, epd).
Die Autorin:
Dr. Cäcilie Kowald, geboren 1973, ist Autorin von Chatbot-Dialogen, Kritzelpoetin, Musikerin, manchmal auch Aktivistin. Als Zehnjährige stand sie gemeinsam mit Tausenden Gleichgesinnten in der Menschenkette zwischen Ulm und Stuttgart. Cäcilie Kowald hat Mathematik und Slawistik studiert und in Germanistik promoviert. Sie lebt in Karlsruhe. Menschenkette ist ihr literarisches Debüt.
Rekord-Menschenkette der Friedensbewegung [22.10.1983]
Geschichte & Entdeckungen → SWR Youtube 15.11.2020
Erstellt: 29.07.2024 - 07:25 | Geändert: 29.07.2024 - 07:58