Die Fortsetzung der monumentalen Echolot-Chronik: eine einzigartige Collage der letzten Kriegstage 1945. In »Echolot - Abgesang '45« lässt Walter Kempowski die hochdramatischen letzten Tage Hitlerdeutschlands wie in einem Film lebendig werden. Der Leser wird zum Augenzeugen privater und politischer Ereignisse. Er erlebt das unermessliche Leid, das die Nazis über die Menschen brachten, und gleichzeitig Hitlers letzten Geburtstag am 20. April 1945, der sich im Berliner Führerbunker in gespenstischer Atmosphäre abspielt. Walter Kempowskis Collage ist Totentanz und Apokalypse zugleich. In ihr kommen Opfer und Täter, Prominente und Namenlose zu Wort.
Erinnerungen (Thema)
Aus einer Fülle von Briefen, Tagebüchern, Aufzeichnungen namenloser und prominenter Zeitgenossen, aus Bildern und Dokumenten hat Walter Kempowski in jahrelanger Arbeit eine gewaltige Collage, ein einzigartiges Werk komponiert. Es ist eine minutiöse, bisher nie geleistete Rekonstruktion von Alltagsgeschehen und historischen Ereignissen, konzentriert auf einen dramatischen Wendepunkt deutscher Geschichte: die Schlacht von Stalingrad ...
Geschichtsbuch, Zeitkapsel, erzählte Lebenswelten: Ein Blick zurück, der Erinnerungen weckt an den Alltag mit seinen Freuden und Herausforderungen. Geschichten, die nur in der DDR stattfinden konnten. Erinnerungen an etwas, das nie wieder erlebt werden kann. Wie war das, wenn die Patenbrigade kam? Warum mussten es Levi's und nicht Boxer oder Wisent sein? Warum sind die Tage im Ferienlager unvergessen? Jugendweihe oder Konfirmation oder beides? Was wurde gelesen im »Leseland«? Wie war es, als man seinen Bands zu Konzerten in Dorfgasthäusern und Kirchen hinterher trampte? Mit der Brigade ins Theater? Ein Bild-Geschichten-Buch über das gar nicht graue und manchmal ganz schön verrückte Leben in der DDR.
Nicht weniger als die Hölle auf Erden erlebte Hans Keusgen zwischen 1942 und 1945 an der Ostfront ... Als Angehöriger der 129. Infanterie-Division wurde er unmittelbar in die entsetzlichen Schrecken des Krieges hineinkatapultiert. Er machte die großen Rückzugskämpfe im Mittelabschnitt der Front mit und schließlich den Endkampf in Ostpreußen. Seine autobiografischen Erlebnisberichte sind erschütternde Notizen eines Albtraums, der ihn sein Leben lang verfolgte. Dieser Aufschrei eines "Frontschweins" von der untersten Schwelle menschlicher Existenz und Würde erschreckt besonders durch den brutalen Landser-Jargon, den der Autor nutzt. Hans Keusgen brüllt seine Anklage förmlich in die Welt hinaus, was dieses Buch von anderen Kriegserinnerungen abhebt. Es ist nicht sachlich, nicht verstehend, sondern eine hochemotionale Abrechnung mit dem Krieg, der ihn fast seinen Verstand gekostet hätte.
Ergreifend und ungeschönt erzählt Elliot Page von seinem langen Weg zu sich selbst.
Mit seiner Hauptrolle in »Juno« hat Elliot Page die Welt in seinen Bann gezogen. In seinem ersten Buch erzählt er endlich seine Wahrheit: vom Aufwachsen in der kanadischen Hafenstadt Halifax, vom Erwachsenwerden im von traditionellen Geschlechterrollen besessenen Hollywood. Von Sex, Liebe, Trauma und phantastisch anmutenden Erfolgen. »Pageboy« ist die Geschichte eines Lebens, das an den Rand des Abgrunds gedrängt wurde - und eine Feier des Moments, in dem wir, frei von den Erwartungen anderer, mit Trotz, Mut und Freude uns selbst entgegentreten. Ein Buch von aufwühlender Schönheit und politischer Schlagkraft.
Mohamed Mbougar Sarr erzählt virtuos von der Suche nach einem verschollenen Autor: Als dem jungen Senegalesen Diégane ein verloren geglaubtes Kultbuch in die Hände fällt, stürzt er sich auf die Spur des rätselhaften Verfassers T.C. Elimane. Dieser wurde in den dreißiger Jahren als "schwarzer Rimbaud" gefeiert, nach rassistischen Anfeindungen und einem Skandal tauchte er jedoch unter. Wer war er? Voll Suchtpotenzial und unnachahmlicher Ironie erzählt Sarr von einer labyrinthischen Reise, die drei Kontinente umspannt. Ein meisterhafter Bildungsroman, eine radikal aktuelle Auseinandersetzung mit dem komplexen Erbe des Kolonialismus und eine soghafte Kriminalgeschichte. Ausgezeichnet mit dem Prix Goncourt.
Erweiterte Neu-Edition einer Broschüre aus dem Jahr 1924.
Die Reise von W.I.Lenin und Genoss:innen aus der Schweiz durch Deutschland nach Russland im April 1917 kann mit Recht als eine Unternehmung bezeichnet werden, die den Gang der Weltgeschichte beeinflusste. Viele Legenden ranken sich um sie. Der Schweizer Kommunist Fritz Platten, enger Vertrauter Lenins, begleitete die »Fahrt im plombierten Wagen« als Organisator. Seine im Jahr 1924 veröffentlichte Broschüre brachte eine Aufklärung der Reiseumstände und widerlegte verleumderische Erzählungen, die auch heute noch immer wieder verbreitet werden.
Wie oft hatten Sie schon Gelegenheit, Erkenntnisse aus einem 100-jährigen Leben präsentiert zu bekommen?Hier schöpft der französische Philosoph und Soziologe Edgar Morin aus seiner vielfältigen, ein volles Jahrhundert umfassenden Lebenserfahrung. Er wurde Zeuge vieler Irrtümer - manchmal auch als Akteur -, er erlebte die Hoffnungen, Krisen und Umwälzungen ab den 1920er-Jahren bis hin zur Corona-Krise. Im vorliegenden Buch setzt er seine Erlebnisse in Beziehung zu seiner humanistischen Sichtweise, und wir erleben mit, wie persönliche Erfahrungen in verschiedenen Phasen seines Lebens zu den Überzeugungen führen, die er bis heute vertritt.
Dreißig Jahre Bildungskrieg. Bilanz eines Ostdeutschen
Das Land steht still. Innovation findet anderenorts statt. Fortschritt auch. Dafür gibt es viele Gründe. Einer davon: die Wissenschaft. Das ist ein Apparat, eine Behörde, eine Anstalt. Unterworfen der Politik, beherrscht von Unternehmen, Stiftungen, Parteien. Nur eine hat dort nichts zu suchen: die Freiheit der Forschung.
Band 4: Hoffnung (Erschienen 2005)
Keiji Nakazawa ist sechs Jahre alt, als die Atombombe über seiner Heimatstadt gezündet wird. Im vierten Teil seiner Autobiographie dokumentiert der Autor die Überlebenssituation der Opfer in den Jahren 1945 bis 1947: Das Land steht unter amerikanischer Besatzung, die Yakuza rivalisieren um die Vorherrschaft auf dem Schwarzmarkt, immer noch sterben Menschen qualvoll an den Folgen der radioaktiven Strahlung. Nur sehr langsam entwickelt sich ein wenig Normalität im Alltag - aber mit den ersten Weizensprösslingen keimt in Hiroshima auch die Hoffnung auf ein besseres Leben wieder auf.