Die Jungfrau
Gloria und Moni sind beste Jugendfreundinnen - die eine reich, die andere arm. Ein halbes Jahrhundert später begegnen sich die beiden Frauen wieder und Gloria beichtet ihr Lebensgeheimnis: Nie hat sie mit jemandem geschlafen.
Früher kam Gloria immer gut an, war exzentrisch und schön, wollte Schauspielerin werden, war viel unter Menschen. Gloria und Moni wachsen auf im Mief der sechziger Jahre, sind konfrontiert mit Ehe, Enge und Gewalt. Wie wurden die beiden zu denen, die sie sind?
Atemlos und feinfühlig erzählt Monika Helfer von der inspirierenden Konkurrenz unter Freundinnen und von Verbundenheit und Vertrauen, die Jahrzehnte währen.
Hommage an eine lebenslange Freundschaft: Monika Helfer erzählt in ihrem Roman „Die Jungfrau“ von einer Beziehung zweier grundverschiedener Freundinnen: Eine bodenständige Ehrlichkeit stellt die Ich-Erzählerin in Monika Helfers neuem Roman Die Jungfrau unter Beweis. Nicht nur besticht die österreichische Schriftstellerin mit einer unprätentiösen Sprache, sondern auch mit der Art und Weise, wie sie im Rückblick die lange Freundschaft mit Gloria schildert. Von Michael Fassel literaturkritik 10.04.2024
Ich, ich, ich: Von der inspirierenden Konkurrenz unter Freundinnen erzählt Monika Helfer in "Die Jungfrau". Eine hintersinnig schöne Geschichte über versäumte Leben und die Macht des Erzählens: Bei der Schriftstellerin Monika Helfer meldet sich eine Jugendfreundin, die sie seit über vierzig Jahren kaum gesehen hat. "Moni, schreib eine Seite über mich", verlangt sie, "denn wenn ich sterbe, ist dann noch etwas von mir da." Es sei ihr 70. Geburtstag gewesen, an dem der Brief der Freundin kam, verrät Helfer in ihrem Buch "Die Jungfrau". Sie erzählt darin, wie in dreien ihrer Vorgängerromane, mit allen Zeichen autobiografischer Authentizität: Sie spricht von sich als Monika, dem Leben als Schriftstellerin, ihrem Mann "Michael", in dem der Schriftsteller Michael Köhlmeier zu erkennen ist. Von Marie Schmidt Süddeutsche Zeitung 21.11.2023
So nah, so gegensätzlich: Monika Helfer erzählt vom lebenslangen Miteinander zweier Freundinnen: Viele Worte machen, das ist nicht ihre Sache. Wie Ulrike Edschmid, wie Annie Ernaux ist Monika Helfer eine Meisterin der kurzen Form in der Lebenserzählung. Eine, die sich erinnert, dabei reflektiert und diese Reflexion auch offenlegt. Kein kokettes Spiel mit der Naivität, kein "Ich erzähle so, wie es gewesen ist". Umso suggestiver ist das Ergebnis, so in ihren gefeierten Büchern Die Bagage (2020), Vati (2021) und Löwenherz von 2022, so auch in ihrem neuen Buch Die Jungfrau. Von Elke Schmitter Zeit Online 29.08.2023
REZENSION: Sie waren die engsten Freundinnen, dann haben sie sich aus den Augen verloren, um im Alter wieder zueinander zu finden: Was die Jahre überdauert, was verbindet und trennt, wie sich Erinnerungen neu ordnen und sich Erwartungen erfüllen (oder nicht) – davon erzählt Monika Helfer in ihrem neuen Roman „Die Jungfrau“: Aus dem Leben gegriffene Figuren: Wie Monika Helfer das gelingt – die Menschen, über die sie schreibt, so nah erscheinen zu lassen, dabei aber auf jede Übertreibung und jedes Pathos zu verzichten, die sich bei solchen Zooms aufs Intimste manchmal einschleichen! [Podcast 7:36] Von Ulrich Rüdenauer SWR 27.08.2023
Betörende Frauenfreundschaft: Der Grundton des neuen Romans von Monika Helfer ist märchenhaft und doch ganz real, magisch und im Einzelnen doch sehr handfest, mit kleinen Tupfern ein großes Gemälde malend: Schon immer hat Monika Helfer eher kurze Romane geschrieben - 150, wenn es hochkam, maximal 200 Seiten. Früher lag es daran, dass nicht mehr Zeit war, die vier Kinder mussten ja versorgt werden. Dieser Grund ist natürlich längst weggefallen, aber es bleibt dabei: In der Kürze, der Lakonie, im leicht Angedeuteten fühlt Monika Helfer sich am wohlsten. Das Seltsame ist nur: An einem kurzen Buch von ihr liest man länger als an jedem Tausend-Seiten-Wälzer. Ganz langsam nur wandert man durch die Sätze, weil sie so kostbar sind, und singt mit. Von Alexander Solloch NDR 21.08.2023
Buchkritik: „Die Jungfrau“ von Monika Helfer. [Podcast 5:56] Von Meike Feßmann Deutschlandfunk 21. August 2023
Pressenotizen Perlentaucher
Erstellt: 08.04.2025 - 12:44 | Geändert: 09.04.2025 - 08:52