Die letzten Tage von Mauthausen
Ursprünglich als Erweiterung für das KZ Dachau geplant, wurde das KZ Mauthausen schon ein Jahr nach dem »Anschluss« Österreichs zu einem selbständigen KZ ausgebaut und 1941 durch einen Erlass Heinrich Himmlers zum Vernichtungslager bestimmt, in dem Menschen zwar arbeiten sollten, das Ziel ihrer Gefangenschaft war jedoch der Tod.
Gebaut nahe einem schon früher für Zwangsarbeiter bestimmten Granitsteinbruch, wurden hier und in den zahlreichen Nebenlagern Menschen aus 30 Nationen inhaftiert, gequält und getötet. Häftlinge wurden zum Bau unterirdischer Rüstungsanlagen und in der Kriegsproduktion eingesetzt. Unmenschliche Behandlung wurde zum Prinzip erhoben.
Davon berichtet der ehemalige Häftling Bruno Baum nüchtern und mit bitterer Genauigkeit. Und er schildert die heiß erhoffte Befreiung: Am 7. Mai 1945 wurde das Lager Mauthausen, in dem zwischen 1938 und 1945 mehr als 100.000 Menschen umgebracht worden waren, als letztes KZ der Nazis durch US-Truppen befreit.
Um die Nachworte des KZ-Verbands/VdA Oberösterreich und Hans Bauer erweiterte Neuausgabe.
Über 200.000 Menschen aus 30 Nationen wurden im KZ Mauthausen und seinen Nebenlagern gequält und zur Arbeit gezwungen – über 100.000 von ihnen starben an den Folgen von Misshandlung, Unterernährung, Krankheiten, Zwangsarbeit, wurden ermordet oder zum grausamen »Todessturz« im anliegenden Steinbruch getrieben. Doch selbst an einem Ort, der jede Menschlichkeit auslöschen wollte, lebten Mut, internationale Solidarität und der Traum von Freiheit und Gerechtigkeit weiter.
Bruno Baum, selbst Häftling im Lager, war Teil des kommunistischen Widerstands. Inmitten von Tod und Terror organisierte er mit anderen Häftlingen geheime Aktionen, die den Gefangenen Hoffnung gaben und auf den Tag der Befreiung hinarbeiteten. In seinem Buch erinnert Baum an diese Schreckenszeit und den Schwur der Überlebenden, der uns bis heute mahnt: »Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!«
Erstellt: 27.05.2025 - 08:00 | Geändert: 27.05.2025 - 08:17