Ein halber Löffel Reis
Kindheit in einem japanischen Internierungslager

Wie viel kostet einmal Überleben?
1943: Deutschland, Italien und Japan sind im Dreimächtepakt verbunden. Eine kleine italienische Community in Japan weigert sich, Mussolinis Repubblica di Salò anzuerkennen. Darunter auch Fosco Maraini und seine Frau Topazia. Daraufhin wird die gesamte Familie interniert. Die siebenjährige Tochter Dacia ist der Kälte, den Parasiten und dem Sadismus der Wachen ausgesetzt, sie ernährt sich von wenigen Körnern Reis und Ameisen.
Während die Mutter versucht, die bröckelnde Solidarität der Gruppe zu kitten, hackt sich der Vater in der Tradition der Samurai einen Finger ab, als Akt verzweifelter Selbstbehauptung. Jetzt wird ihnen eine einzige Ziege zugestanden, die ihr Überleben sichert.
Vom Zusammenhalt in dunklen Zeiten: die verstörende Kindheit der großen europäischen Autorin.
KURZREZENSION: Ein Zeitzeugenbericht dieser Art ist selten. Man ist als Leser betroffen. Dieses Buch zeigt nachdrücklich, dass es sich bei Dacia Maraini wirklich um eine bedeutende Autorin handelt. Herr Palomar Büchereule 14.03.2025
Erstellt: 15.03.2025 - 08:35 | Geändert: 15.03.2025 - 08:52