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Sie schrieben gegen Hitler. Während des Zweiten Weltkriegs arbeiteten Franz Neumann, Herbert Marcuse und Otto Kirchheimer, die in den 1930er Jahren vor der nationalsozialistischen Verfolgung ins Exil in die USA geflohen waren, für das Office of Strategic Services, den Vorläufer der CIA. Zwischen 1943 und 1949 versorgten sie die Amerikaner mit umfangreichen Dossiers über das politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben in der NS-Diktatur, über Hitlers Kriegsstrategien und die Rolle des Antisemitismus.
Was hatten Herbert Marcuse, Otto Kirchheimer und Franz Neumann mit den amerikanischen Geheimdiensten zu tun? Anfang der 1940er Jahre nimmt eine Gruppe linksintellektueller Emigranten ihre Arbeit für den amerikanischen Kriegsgeheimdienst auf. Wissenschaftliche Aufklärung, Gegnerforschung und psychologische Kriegführung sind das Geschäft der Gelehrten im Staatsapparat. Am Anfang geht es um das nationalsozialistische Deutschland, nach Kriegsende weitet sich der Einsatz auf das gesamte Europa und die Sowjetunion aus. Tim B. Müller gelingt eine Neudeutung der intellektuellen Architektur des Kalten Krieges, die zugleich die Politik dieser Epoche in neuem Licht erscheinen lässt. Und: Die links-intellektuelle Gruppe um Herbert Marcuse erfährt eine fundamentale Neuinterpretation, indem sie hier erstmals in ihrem historischen Kontext des frühen Kalten Krieges dargestellt wird.
Eine Katastrophe rollt auf uns zu: die Kompetenzkatastrophe Unsere Welt verändert sich rasend und mit ihr die Anforderungen an uns. Wir benötigen heute völlig neue Fähigkeiten, um uns in der digitalen Welt zurechtzufinden und trotzdem menschengerecht zu handeln. Diesen Anforderungen wird das Bildungssystem nicht mehr gerecht. Sein Grundprinzip - Wissensweitergabe statt Kompetenzentwicklung - führt direkt in eine Bildungskatastrophe.
Auf das Projekt der Moderne, die Inklusion der Gesamtbevölkerung in politische, rechtliche, wirtschaftliche, pädagogische und kulturelle Prozesse, folgt das Projekt der Digitalisierung, die Transformation analoger in diskret abzählbare, binär codierte, statistische auswertbare, maschinell berechenbare Prozesse. Die einen hoffen, dass das Projekt der Digitalisierung die Voraussetzungen dafür schafft, dass das Projekt der Moderne fortgeführt werden kann, indem es die Instrumente bereitstellt, die den Zugang aller zu allen Bereichen der Gesellschaft ermöglichen. Die anderen befürchten, dass es das Projekt der Moderne auf perverse Weise beendet, indem die Teilnahme aller an Gesellschaft nicht mehr eine Frage der individuellen Entscheidung, sondern der kollektiven Erfassung ist.
Führerkult, Dauerfeuer der Propaganda, martialische Choreografie der Massen, eine scheinbar gleichgeschaltete, hysterisierte Bevölkerung, versagende Infrastruktur - Nordkorea mutet in seiner bizarren Fremdartigkeit an wie ein stalinistisches Kuriositätenkabinett von einem anderen Stern. Oliver Wainwright, Journalist und Fotograf des Guardian, bietet seltene Einblicke in ein Land, das sich wie kein anderes von der Welt abgeschottet hat. Seine Fotografien nordkoreanischer Architekturen werfen ein Schlaglicht auf die Ambitionen des herrschenden Regimes, "das ganze Land in ein sozialistisches Märchenland zu verwandeln".
In Deutschland entrichtet jeder Bürger, der Steuern zahlt, auch Kirchensteuer, selbst wenn er - wie etwa 70 Prozent der Ostdeutschen - keiner Kirche angehört. Das liegt an einer Vereinbarung aus dem Jahre 1803, die zu ändern 1949 die Väter des GG zwar ins Grundgesetz schrieben, aber bis heute von keiner Bundesregierung als Verfassungsauftrag realisiert worden ist. Das ist nur ein Aspekt, der mit der Religion ins Spiel kommt, und von dem man so wenig weiß wie von anderen "christlichen Dingen", mit denen wir es heute zu tun haben.
Die entfremdungstheoretischen Positionen nehmen bei Marx einen zentralen Platz ein – und zwar in allen seinen Werkphasen. Seit ihrer Tabuisierung durch den traditionellen Dogmatismus hat es wiederholte Versuche gegeben, die Entfremdungstheorie als „Abweichung“ vom Kerngehalt seiner „reifen“ ökonomischen Werke darzustellen und sich selbst des Entfremdungsbegriffs zu entledigen. Einem Vergleich mit der Entwicklung der Marxschen Theorie hält diese Position jedoch nicht stand. Auch im „Kapital“ ist die Entfremdungstheorie zentrales Element seines Denkens.
Die Motive der NGOs klingen philanthropisch und edel. Viele motivierte Davids engagieren sich gegen übermächtige und böse Goliaths, um die Welt zu verbessern. Doch die Wirklichkeit sieht oft ganz anders aus. William Engdahl enthüllt die wahre Geschichte so mancher scheindemokratischer NGO. Und liefert damit die Chronik einer der destruktivsten und effektivsten Operationen, die je von einem Geheimdienst ins Leben gerufen wurde.
Das zerstörerische Werk solcher NGOs: Sie versprechen Frieden, Menschenrechte und Demokratie - was sie bringen, ist Krieg, Gewalt und Terror!
Der Registerband zum Roman "Die Ästhetik des Widerstands" von Peter Weiss bietet nützliche und unentbehrliche Informationen, Orientierungen und Findehilfen, die den vielschichtigen, dokumentarisch fundierten Romantext sowohl für historisch und kunstgeschichtlich interessierte Leserinnen und Leser als auch für die wissenschaftliche Forschung erschließen. Der Band enthält einen thematisch strukturierten Aufriss der Handlung, ein umfassendes Personenverzeichnis, eine ausführliche Darstellung der genannten und gedeuteten Kunstwerke sowie eine Seitenkonkordanz und eine Konkordanz der Textblock-Anfänge der verschiedenen Ausgaben der "Ästhetik des Widerstands".
"Achtundsechzig" ist in der Bundesrepublik mit dem Namen Rudi Dutschke verbunden. Er war Gesicht und Stimme der deutschen Studentenbewegung, repräsentierte Aufbruch und Generationenkonflikt wie kein zweiter. Ulrich Chaussy kennt Dutschke wie kaum ein anderer. Seine Biographie zeichnet das spannende Bild eines mitreißenden Menschen, dem nur wenige Jahre öffentlichen Wirkens gegönnt waren, bis ein Rechtsradikaler ihn bei einem Attentat schwerst verletzte. Niemand anders hat der 68er-Bewegung so sehr seinen Stempel aufgedrückt wie Rudi Dutschke (1940-1979).