Zehn Jahre Arabischer Frühling: Gibt es noch Hoffnung im Nahen Osten?2010/11 elektrisieren die Aufstände der arabischen Jugend die Welt, Demokratie und Freiheit scheinen zum Greifen nah. Zehn Jahre später ist die Bilanz ernüchternd: Die Region wird durch ständige Konflikte erschüttert und kommt nicht mehr zur Ruhe. Wie es so weit kommen konnte, erfährt Jörg Armbruster im Gespräch mit den Menschen vor Ort: Vom Konflikt zwischen Jung und Alt, Strenggläubigen und Liberalen und den großen Versäumnissen des Westens. "Sein Name und seine Person stehen wie für das wichtigste Gut in der Krisenberichterstattung: Glaubwürdigkeit." - Peter Boudgoust, ehem. SWR-Intendant
Friedensforschung (Thema)
Die Corona-Pandemie bestimmt aktuell Politik und Gesellschaft. Vor allem in ärmeren Weltregionen verstärkt sie die Gefahren für Frieden und Sicherheit. Zugleich bestehen andere Friedensrisiken fort: der Klimawandel, die Einschränkung bürgerlicher Rechte, ein drohendes Wettrüsten im Cyberraum, die Rivalitäten der Großmächte und die Zunahme rechter Gewalt. Gerade angesichts der Krise bedarf es internationaler Zusammenarbeit, um Frieden zu sichern - und einer proaktiven EU, die diese Kooperation vorantreibt, sowohl innerhalb Europas als auch global. Das Friedensgutachten 2020 analysiert vor diesem Hintergrund aktuelle Gewaltkonflikte, zeigt Trends der internationalen Außen-, Sicherheits- und Entwicklungspolitik auf und gibt Empfehlungen für Bundesregierung und Bundestag.
Europa steht vor enormen Herausforderungen: die Gewaltkonflikte in Bergkarabach und der Ukraine bedrohen den Frieden in Europa, die Spannungen zwischen den USA und China geraten zusehends zu einem Großmachtkonflikt, in dem Europa seine Rolle noch finden muss, und die Debatten über die »europäische Souveränität« vernachlässigen die friedenspolitischen Prioritäten zugunsten militärischer Fähigkeiten. Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf den globalen Süden erfordern zudem neue Akzente in der Entwicklungspolitik. Zugleich hält weltweit der besorgniserregende Trend zur Entdemokratisierung an.
Der Pyrenäenfriede von 1659 beendete den seit 1635 geführten französisch-spanischen Krieg. Seine Vorgeschichte mit den zahlreichen vergeblichen Versuchen, den Frieden schon früher zu erzwingen, zeigt, dass es um mehr ging als eine Befriedung zweier besonders hartnäckiger Kriegsgegner, die nach dem Westfälischen Frieden von 1648 noch ausstand. 1659 wurde die Tektonik des europäischen Staatensystems neu gestaltet: Die französische Hegemonie begann, das glorreiche 'Siglo de Oro' Spaniens endete.Dieser Band versammelt Beiträge spanischer, französischer, russischer und deutscher Autoren, die den langen Weg zum Frieden und seine Rezeption in den europäischen Wissenschaftskulturen nachzeichnen.
In den letzten Jahren hat sich das öffentliche und wissenschaftliche Interesse am Gewalt- und Konfliktpotenzial von Religion verdichtet. Angesichts der politischen Ereignisse der letzten Jahre scheint es ausgemacht, dass religiöse Überzeugungen Konflikte fördern und Gewalt nach sich ziehen. Gründlichere Analysen zeigen jedoch, dass Religion für sich genommen nur selten selber den Ausbruch von machtpolitisch oder ökonomisch ausgetragenen Konflikten bewirkt. Wohl aber kann sie vorhandene ökonomische und machtpolitische Gegnerschaften verstärken.
Umkehr und Abkehr vom Schwertglauben verhindern, wandelte sich eine Reihe von deutschen Offizieren zu Kriegsgegnern und Pazifisten. Als "Rufer in der Wüste" nahmen sie Beschimpfungen und Verleumdungen, gesellschaftliche Ächtung und Ausgrenzung, Verfolgung und Vertreibung ins Exil auf sich - und warnten vor dem fortgesetzten Irrweg preußisch-deutscher Macht- und Gewaltpolitik. Ihr Konflikt mit den herrschenden Eliten offenbart, dass es neben der Kontinuität des Kriegskultes auch einen anderen Weg der Konfliktlösung gab. Umso mehr sind die pazifistischen Offiziere nach 1933 und, kurzfristig rehabilitiert, auch nach 1945 verdrängt und "vergessen" bzw. vergessen gemacht worden.
Kriege, Kriegsdrohungen – sogar mit Atomwaffen -, Militärmanöver und umfassende Aufrüstung bestimmten auch 2017 die Auseinandersetzung um politische Einflussbereiche und Ressourcen.
Die Umsetzung der NATO-Vereinbarung, die Rüstungsausgaben möglichst auf zwei Prozent der Wirtschaftsleistungen ihrer europäischen Mitgliedstaaten zu erhöhen, würde hierzulande zu einer Verdoppelung der Rüstungsausgaben führen. Dem stellt sich die Friedensbewegung entgegen. Die finanziellen Mittel müssen für soziale Entwicklung eingesetzt werden.
Ist es normal, wenn ein Präsident öffentlich ausspricht, mit dem Krieg gegen den Irak einen göttlichen Willen vollstreckt zu haben? Ist es normal, wenn er sich mit Amerika dazu ausersehen glaubt, in der Welt das Gute zu repräsentieren und das Böse, von ihm selbst als unbezweifelbar erkannt und verortet, mit Bomben und Raketen zu bekämpfen? Wir alle stehen vor der Wahl, ob wir weiterhin an der Aufgabe einer gerechten und demokratischen Globalisierung mitarbeiten oder ob wir uns einer amerikanischen Allianz von Kapitalmacht und religiöser Selbstheiligung ergeben wollen. Horst-Eberhard Richter Mit Beiträgen von: Norman Birnbaum, Ernst-Otto Czempiel, Sonia Mikich, Hans-Eckehard Bahr, Andreas Buro, Heiko Kaufmann, Vandana Shiva, Ute Scheub, Neville Alexander, Hans-Peter Dürr und anderen.
"Das inspirierendste Buch, das ich je gelesen habe!"
Bill Gates
Die Geschichte der Menschheit - eine ewige Abfolge von Krieg, Genozid, Mord, Folter und Vergewaltigung. Und es wird immer schlimmer. Aber ist das richtig?
In einem wahren Opus Magnum, einer groß angelegten Gesamtgeschichte unserer Zivilisation, untersucht der weltbekannte Evolutionspsychologe Steven Pinker die Entwicklung der Gewalt von der Urzeit bis heute und in allen ihren individuellen und kollektiven Formen, vom Verprügeln der Ehefrau bis zum geplanten Völkermord. Unter Rückgriff auf eine Fülle von wissenschaftlichen Belegen aus den unterschiedlichsten Disziplinen beweist er zunächst, dass die Gewalt im Laufe der Geschichte stetig abgenommen hat und wir heute in der friedlichsten Epoche der Menschheit leben.
Dieses Handbuch bietet eine umfassende, systematische Übersicht zu zentralen Aspekten der Friedensethik, einen interdisziplinären Zugang zum Stand der Forschung sowie zu aktuellen politischen und gesellschaftlichen Debatten. Es versammelt einerseits zahlreiche Beiträge zur Ideengeschichte und zu den theoretischen Grundlagen der Friedensethik. Andererseits suchen Expertinnen und Experten aus den relevanten Fachgebieten eine realitäts- und problembewusste Auseinandersetzung mit den Herausforderungen unserer konfliktbeladenen Gegenwart und nehmen dabei die Spannungen zwischen normativer und erklärender Theorie sowie zwischen Theorie und lebensweltlicher Erfahrung in den Blick. Somit ist dieses Buch ein unentbehrlicher Helfer sowohl in der wissenschaftlichen Forschung und Lehre als auch in der Politik und der zivilgesellschaftlichen und kirchlichen Friedensarbeit.