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Themenauswahl
Der vorliegende Band stellt ein erstes Grundlagenwerk zur Imaginationsforschung in der Ökonomie dar. Er erforscht die ökonomische Theoriegeschichte (auch mit Bezug auf die Philosophiegeschichte) und fragt, welche Bilder und Selbstbilder über Menschen, über das wirtschaftliche System und über die Zukunft in ökonomischen Theorien enthalten sind. Wie ist die Beschäftigung mit Imaginationen im Mainstream der Wirtschaftswissenschaften verloren gegangen und wie kann sie wiederbelebt werden?
Die in der Mitte des 19. Jahrhunderts in Europa virulent gewordene "Agrarfrage" wurde an der Wende zum 20. Jahrhundert erstmals auf den Begriff gebracht - zu jenem Zeitpunkt also, als sich viele europäische Gesellschaften als Industriegesellschaften zu verstehen begannen. Dieses Buch untersucht - vor allem am Beispiel der Schweiz - aus einer wissenshistorischen Perspektive die Verflechtungen und Wechselwirkungen zwischen Landwirtschaft und Industrie im 19. und 20. Jahrhundert. Es zeichnet die Entwicklungen und Umbrüche in der agrarisch-industriellen Wissensgesellschaft nach und zeigt, wie die Nutzung von Pflanzen und Tieren im Spannungsfeld von industriellen Visionen und agrarischen Eigenlogiken immer wieder neu gedacht und gestaltet wurde.
Gehören Bildung, Macht und Elite untrennbar zusammen? Der Band vereint Beiträge, die diese Verbindung kritisch in den Blick nehmen. Anknüpfend an die Forschungstradition des Eliteforschers Michael Hartmann steht die Frage nach der Bedeutung der sozialen Herkunft im Mittelpunkt: Welchen Einfluss hat sie auf die Erfolgschancen für höhere Bildung, welche auf den Zugang zu gesellschaftlichen Spitzenpositionen? Welche Rolle spielt der Wirtschaftssektor dabei im gesellschaftlichen Machtgefüge? Die Einzelstudien zeigen, dass zwischen sozialer Herkunft und gesellschaftlicher Macht eine enge Verbindung besteht und soziale Ungleichheiten sich über diese Machtverhältnisse reproduzieren.
Ein Plädoyer für eine post-kapitalistische Gesellschaft. Ein Buch, das einen gleichermaßen faszinierenden und provokanten Blick in unsere kollektive politische Zukunft wirft.
Utopistik statt Utopie, fordert der weltberühmte Soziologe Immanuel Wallerstein und distanziert sich gleich zu Beginn seines Textes vom Begriff der Utopie, in deren Namen das gesamte 20. Jahrhundert hindurch Verbrechen und Unrecht geschehen sind. Stattdessen legt der Autor seine historischen Erkenntnisse über die vergangenen 500 Jahre kapitalistisches Weltsystem einer Analyse der aktuellen Zeitenwende zugrunde. Seine "historischen Alternativen" basieren auf Beobachtungen lang andauernder ökonomischer Strukturen. Wallersteins These lautet: die Welt befindet sich im Zeitalter des Übergangs. Eine strukturelle Krise hat zu Beginn des 21. Jahrhunderts die Zentren der Weltwirtschaft erreicht.
Dora ist mit ihrer kleinen Hündin aufs Land gezogen. Sie brauchte dringend einen Tapetenwechsel, mehr Freiheit, Raum zum Atmen. Aber ganz so idyllisch wie gedacht ist Bracken, das kleine Dorf im brandenburgischen Nirgendwo, nicht. In Doras Haus gibt es noch keine Möbel, der Garten gleicht einer Wildnis, und die Busverbindung in die Kreisstadt ist ein Witz. Vor allem aber verbirgt sich hinter der hohen Gartenmauer ein Nachbar, der mit kahlrasiertem Kopf und rechten Sprüchen sämtlichen Vorurteilen zu entsprechen scheint. Geflohen vor dem Lockdown in der Großstadt muss Dora sich fragen, was sie in dieser anarchischen Leere sucht: Abstand von Robert, ihrem Freund, der ihr in seinem verbissenen Klimaaktivismus immer fremder wird? Zuflucht wegen der inneren Unruhe, die sie nachts nicht mehr schlafen lässt? Antwort auf die Frage, wann die Welt eigentlich so durcheinandergeraten ist?
Wie in einer Stadtgesellschaft an prägende historische Ereignisse erinnert wird und Gedenken in Zukunft gestaltet werden kann, das waren Fragen des Würzburger Projekts Dialog Erinnerungskultur. Mit diesem partizipativen Projekt lud die Stadt Würzburg zwischen 2010 und 2015 interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie Fachleute ein, gemeinsam über die lokale Gedenk- und Erinnerungskultur nachzudenken. Die vorliegende Publikation dokumentiert Konzepte und Projekte, die aus dem stadtweiten Projekt entstanden sind sowie Aktivitäten anderer Würzburger Institutionen und Initiativen.
Es ist einer der spektakulärsten Justizskandale in der Geschichte der BRD: Mit unhaltbaren psychiatrischen Gutachten und falschen Beschuldigungen wurde Gustl Mollath 2006 von der Bayerischen Justiz in den psychiatrischen Maßregelvollzug weggesperrt, nachdem er vergeblich Schwarzgeldverschiebungen in vielfacher Millionenhöhe in die Schweiz angezeigt hatte. Erst 2013 erreichte sein Verteidiger die Freilassung. Dr. Wilhelm Schlötterer, an den sich Mollath aus der Haft mit der Bitte um Hilfe gewandt hatte, brachte seinerzeit den Stein ins Rollen. Er erreichte die Wiederaufnahme des Falles.
Vieles wird berichtet und so manches propagiert, wie sich denn in der unmittelbaren Nachkriegszeit die Verhältnisse zwischen den sowjetischen Besatzern und den besiegten und/oder befreiten Deutschen in der sowjetischen Besatzungszone gestalteten. Je länger das aber zurückliegt, umso weniger weiß man tatsächlich darüber. Der "großen Politik" kann man noch einigermaßen auf die Spur kommen, dem alltäglichen Leben wurde bisher noch nicht wirklich viel Aufmerksamkeit geschenkt. Und die Zeitzeugen werden immer rarer, Legendenbildung ist Tür und Tor geöffnet. Die Historikerin Elke Scherstjanoi hat sich dieser Thematik angenommen.
Regenwälder werden zu Sojafarmen und Palmölplantagen, Wasserrechte zu Finanzprodukten. Aus Krankenhäusern hat man auf Profit getrimmte Spezialkliniken gemacht, aus der Post einen lukrativen transnationalen Logistikkonzern. Übernahme der DDR und Transformation in Osteuropa - kapitalistische »Landnahme« allerorten. Im Anschluss an Rosa Luxemburg und David Harvey geht Georg Auernheimer davon aus, dass die Enteignung öffentlicher Güter nicht nur den historischen Prozess der Entstehung des Kapitalismus kennzeichnet. Sie ist nach wie vor Element kapitalistischer Akkumulation. Auernheimer durchstreift die Länder des globalen Südens und verfolgt die Privatisierungspolitik, die von den supranationalen Institutionen (IWF etc.) und den Regierungen vorangetrieben wird. Innerhalb Europas ist die BRD im Fokus.
Menschen über dreißig kennen oft nicht einmal ihre Namen, für jüngere Jahrgänge sind sie Topstars: Influencer. Junge Erwachsene und sogar Kinder filmen sich beim Schminken, auf Reisen oder beim Sport und teilen ihre Tipps über soziale Medien mit ihren Fans. Dabei platzieren sie geschickt Produkthinweise und verdienen so ihren Lebensunterhalt - oder gar ein Vermögen.
Für Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt sind die Influencer symptomatische Sozialfiguren unserer Zeit. In der Abstiegsgesellschaft scheinen noch einmal Aufstiegsträume wahr zu werden, der Spätkapitalismus hübscht sein Gesicht mit Filtern und Photoshop auf, mit einer revolutionären Form der Werbung komplettieren Instagrammer und Youtuber das Geschäftsmodell des kommerziellen Internets.