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Aktuell
Zwei verfeindete Länder, zwei verwandte Seelen
Während ihre Landsleute im ersten modernen "Großen Krieg" gegeneinander kämpfen, werden Stefan Zweig und Romain Rolland zu intimen Brieffreunden: Von Rollands europäischer Haltung tief beeindruckt, schrieb Zweig dem französischen Schriftstellerkollegen 1910 einen Brief, der zum Anfangspunkt eines lebenslangen Zwiegesprächs werden sollte. Diese erstaunlichen Schriftstücke gewähren einen intimen Einblick in erlebte europäische (Geistes-)Geschichte und sind zugleich Belege einer großherzigen Freundschaft.
Die Deutsche Bibliothek war Produkt des Kalten Krieges, Kulturspeicher mit mühseliger Erfolgsgeschichte und westdeutsches Gedächtnislabor nach dem NS.
Kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges und mit Blick auf die absehbare deutsche Teilung mit US-amerikanischer Schützenhilfe gegründet, konnte die Deutsche Bibliothek in Frankfurt a. M. kein unpolitischer Ort sein. Schon gar nicht, wenn sie sich auf die Fahnen schrieb, das gesamte Schrifttum in Deutschland zu sammeln.
Zum Abschluss seiner Kaiserslauterer Trilogie erzählt Christian Baron von einer Welt, die Frauen alles verspricht, gegen deren unsichtbare Mauern die drei Schwestern aus "einfachen Verhältnissen" in der Klassengesellschaft aber unablässig anrennen müssen. Ein zärtlicher Roman über Mut und Aufbruch, über das Fallen und Weitermachen - und immer wieder über die Hoffnung und die Liebe.
Eine beeindruckende Biografie im Zeichen des politischen Kampfes und der Verfolgung vom Kaiserreich bis in die Bundesrepublik.
Siegfried Aufhäuser gilt als prominentester Vertreter der freigewerkschaftlichen Angestelltenbewegung. An einschneidenden politischen Ereignissen der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts war er unmittelbar, häufig an exponierter Stelle, beteiligt.
Thomas Metscher hat in mehr als 60 Jahren ein umfangreiches Werk vorgelegt, in welchem die Kategorie der Pluralität zunehmend Bedeutung gewann: Sei es im Sinne der Pluralität künstlerischer Formen und Ausdrucksweisen, der Pluralität menschlicher Lebensentwürfe oder der Methodenpluralität in den Wissenschaften. Dabei hat er stets darauf bestanden nicht in postmoderne Beliebigkeit zu verfallen, hat dem positionslosen ‚anything goes‘ unentwegt deutlich widersprochen. Im Zentrum seines Schaffens stand und steht der Mensch mit seinen unveräußerlichen Rechten.
Die »alternative« als fortlaufender Versuch, mit den Mitteln einer Zeitschrift auf die Verhältnisse ihrer Zeit einzuwirken. In den Jahren um 1968 entwickelte sich aus einem kleinen literarischen Magazin eine der meistgelesenen Theoriezeitschriften der Bundesrepublik. Unter der Herausgeberin Hildegard Brenner wurde die »alternative« zu einem Forum intellektueller Entdeckungen und Wiederentdeckungen.
Während Lukács‘ frühe Werke für das Studium des marxistischen Denkens anerkanntermaßen von zentraler Bedeutung sind, wurden seine späteren Werke, die sich weder einem „westlichen“ noch einem „östlichen“ Marxismus zuordnen lassen, nicht selten als politische Anpassungen an den Marxismus-Leninismus im „realen Sozialismus“ abgetan und deshalb ignoriert. In letzter Zeit mehren sich die Stimmen für eine neue Interpretation von Lukács‘ späteren Schriften zu so unterschiedlichen Themen wie Ästhetik, Politik und Ontologie. Es wird deutlicher, dass diese Schriften eine methodische Einheit aufweisen, die an die inspirierenden Ideen von Geschichte und Klassenbewusstsein anknüpfen.
Stolze Hüften aus Knochen, Stein, gebranntem Ton. Wir nennen sie Göttinnen, doch wer oder was waren sie wirklich? In Büchern über die Steinzeit sehen wir vorrangig Männer beim Jagen, Feuerstein schlagen oder Höhlen bemalen. Die meisten Menschenbilder aber, die uns von Eiszeitmenschen selbst hinterlassen wurden, zeigen Frauen. Was waren das für Gesellschaften, die sie und ihr Geschlecht so zentral und ohne Scham darstellten? Nach Jahren der Recherche kehrt Ulli Lust zurück mit ihrem groß angelegten Sachcomic über die Anfänge der Kunst und die Bedeutung der Empathie für das Überleben unserer Spezies.
Medizin und Psychotherapie geraten zunehmend unter den Druck eines pervertierten Gesundheitsbegriffs. Anstatt zahlreiche Varianten von seelisch bedingten Gleichgewichtsstörungen als Rebellion der menschlichen Natur gegen eine Dehumanisierung der Lebensbedingungen zu entlarven, droht die Medizin diese Dehumanisierung eher noch zu fördern, indem sie weiterhin nur an einer Verbesserung der Methoden arbeitet, um das Unnatürliche erträglicher zu machen.