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Aktuell
Themenauswahl
Über Jahrzehnte hielt das Versprechen von Frieden und wachsendem Wohlstand die Europäer zwischen Finnland und Zypern zusammen. Doch seit dem Ausbruch der Finanzkrise 2008 ist das europäische Projekt auf Schlingerkurs und steckt heute in seiner größten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg. Neoliberale Wirtschaftskonzepte, korrupte Eliten und global agierende Banken und Konzerne spalten zunehmend den Kontinent; Arbeitsrechte und Sozialstandards werden immer mehr aufgeweicht; Völkerhass, Klassenkämpfe und Nationalismus greifen um sich und treiben immer mehr Menschen in die Hände von Rechtspopulisten. Die Wahl von Donald Trump zum Präsidenten der USA wird zu einer Entspannung der Situation kaum beitragen.
Viele Spitzenkader der DDR haben gegen deren Ende selbst den Boden für den Übergang zum Kapitalismus bereitet - zu diesem provokanten Schluss kommt Klaus Blessing in seinem neuen Buch. Obwohl die ökonomische Abschlussbilanz der DDR von 1990 besser war, als die von vielen entwickelten kapitalistischen Ländern heute, gab es den "Schürer-Bericht" vom 30. Oktober 1989 mit seiner falschen Behauptung der unmittelbar bevorstehenden Zahlungsunfähigkeit des Landes. Dem ging allerdings eine lange Reihe an Handlungen, Beschlüssen und Anordnungen voraus, die von einem grassierenden Misstrauen gegen die eigene sozialistische Wirtschaftsweise zeugen.
Kaum haben sich Weronika und Boris ineinander verliebt, tritt er freiwillig 1941 der Roten Armee bei und geht bei Kriegsausbruch an die Front. Vergeblich wartet Weronika auf ein Lebenszeichen von ihm. Während eines Bombenangriffs verliert das Mädchen ihre Eltern und ihr Zuhause. Bis zum Ende des Krieges glaubt sie fest, dass Boris zurückkommen werde. Als sein Tod zur Gewissheit wird, schenkt sie ihre ganze Liebe einem kleinen Waisenjungen.
Ijoma Alexander Mangold lautet sein vollständiger Name; er hat dunkle Haut, dunkle Locken. In den siebziger Jahren wächst er in Heidelberg auf. Seine Mutter stammt aus Schlesien, sein Vater ist aus Nigeria nach Deutschland gekommen, um sich zum Facharzt für Kinderchirurgie ausbilden zu lassen. Weil es so verabredet war, geht er nach kurzer Zeit nach Afrika zurück und gründet dort eine neue Familie. Erst zweiundzwanzig Jahre später meldet er sich wieder und bringt Unruhe in die Verhältnisse. Ijoma Mangold, heute einer unserer besten Literaturkritiker, erinnert sich an seine Kindheits- und Jugendjahre. Wie wuchs man als "Mischlingskind" und "Mulatte" in der Bundesrepublik auf? Wie geht man um mit einem abwesenden Vater? Wie verhalten sich Rasse und Klasse zueinander? Und womit fällt man in Deutschland mehr aus dem Rahmen, mit einer dunklen Haut oder mit einer Leidenschaft für Thomas Mann und Richard Wagner?
Johannes Agnoli beschreibt in seiner berühmten Schrift den Prozess der Involution demokratischer Staaten, Institutionen und Parteien in antidemokratische Formen, eine Rückbildung der bürgerlichen Demokratie zu mehr Herrschaft, Unterwerfung und Kapitalabhängigkeit des Staats, die Entwicklung zu einem autoritären Staat. "Agnolis Traktat ist ein kleines Meisterwerk - bei aller Bedrücktheit und Erbitterung lacht man bei der Lektüre oft hell auf über die Präzision und Eleganz, mit der er wieder ins Schwarze trifft", urteilte Sebastian Haffner 1968 in der Zeitschrift "Konkret". Agnolis Analyse des Staates, der den "objektiven Zwangscharakter der Reproduktion" garantiert, und das überzeugende Ergebnis seiner Studie haben auch heute noch nichts an Aktualität verloren.
Nach 1989 waren Landkarten plötzlich nicht länger in Mode. Die Grenzen sollten geöffnet werden für Menschen, Güter, Kapital und Ideen. An die Stelle der alten Karten traten Graphiken, welche die ökonomische Verflechtung innerhalb der EU illustrierten. Heute erleben wir einen ideologischen Gezeitenwechsel: Wo die Mehrheit der Europäer noch vor einigen Jahren optimistisch auf die Globalisierung blickte, empfinden sie Migration und die Rückkehr der Geopolitik als Quelle der Unsicherheit.
Cora ist nur eine von unzähligen Schwarzen, die auf den Baumwollplantagen Georgias schlimmer als Tiere behandelt werden. Alle träumen von der Flucht - doch wie und wohin? Da hört Cora von der Underground Railroad, einem geheimen Fluchtnetzwerk für Sklaven. Über eine Falltür gelangt sie in den Untergrund und es beginnt eine atemberaubende Reise, auf der sie Leichendieben, Kopfgeldjägern, obskuren Ärzten, aber auch heldenhaften Bahnhofswärtern begegnet.
Wer sind die Neuen Rechten? Eine hochbrisante Innenansicht. Mit dem Aufkommen der AfD droht die Neue Rechte breite bürgerliche Schichten zu erfassen. Wer sind ihre Ideengeber, und worin haben sie ihre Wurzeln? Thomas Wagner stellt erstmalig heraus, wie wichtig "1968" für das rechte Lager war, weil es einen Bruch in der Geschichte des radikalrechten politischen Spektrums markiert, der bis heute nachwirkt. Das zeigen unter anderem die Gespräche, die Wagner mit den Protagonisten und Beobachtern der Szene geführt hat, darunter Götz Kubitschek, Ellen Kositza, Martin Sellner, der inzwischen verstorbene Henning Eichberg, Alain de Benoist, Falk Richter und Frank Böckelmann.
ISBN 978-3-351-03686-7
vergriffen
Arundhati Roy ging in den Dschungel Indiens und verbrachte mehrere Monate mit den dort gegen den Landraub kämpfenden Guerilleros der Urbevölkerung, den Adivasis. Im vorliegenden Buch schildert sie ihre "Wanderung mit den Genossen im Dschungel Indiens". Mehr als 80% der Bevölkerung Indiens lebt immer noch in absoluter Armut. Das Märchen des wirtschaftlichen Aufschwungs Indiens gibt es nur für eine Minderheit. Roy positioniert sich auf der Seite der Armen. Das Buch ist ein Muss für Jeden, der sich nicht von ökonomischen Zahlen blenden lassen will und das tatsächliche Indien kennen lernen möchte.
Manchmal braucht es zur Verwirklichung einer Idee einfach Geld! Der Ruhm des von Horkheimer und Pollock gegründeten, von Adorno nach 1945 geprägten Frankfurter Instituts für Sozialforschung strahlt in alle Welt. Weniger bekannt ist, woher das Geld kam: Felix Weil war Erbe eines deutsch-jüdischen Auswanderers, der in Argentinien ein Vermögen verdiente, die Skyline von Buenos Aires prägte, aber nie seine deutschen Wurzeln vergaß. Als er zum Ersten Weltkrieg heimkehrte, lernte auch sein Sohn die Heimat kennen, begeisterte sich aber vor allem für Revolution und Sozialismus.