Hrsg. Stefan Alker-Windbichler und Achim Hölter

Literaturwissenschaft und Bibliotheken haben ein besonderes Verhältnis zueinander, ist doch die Literaturwissenschaft hauptsächlich in der Bibliothek an der Arbeit. Zugleich war das Nachdenken über Bibliotheken immer wieder von literaturwissenschaftlichen Entwürfen bestimmt. Doch wie sieht das Verhältnis heute aus? Der Sammelband sucht Antworten in Bereichen wie Literatur- und Bibliothekstheorie, Mediologie, literaturwissenschaftlicher Bibliotheksforschung, bibliothekarischer Literaturvermittlung und -versorgung oder der Forschung zu Bibliothekssujets und -metaphern. Mit der Thematisierung von Wissensordnung, Forschungsinfrastrukturen und philologischen Lehrbüchern gerät auch die tägliche Praxis literaturwissenschaftlicher Arbeit als Selbstbeobachtung moderner Geisteswissenschaften in den Blick.

ISBN 978-3-8471-0454-4 35,00 € Portofrei Bestellen

Der vorliegende Roman gilt als einer der wichtigsten von Heinrich Mann. Er erschien erstmalig im Jahre 1905 und schildert die makabre Geschichte eines professoralen Gymnasiastenschrecks, einer Spießerexistenz, die in später Leidenschaft einer Kleinstadtkurtisane verfällt und aus den gewohnten bürgerlichen Bahnen entgleist. Mit diesem Frühwerk, dessen Verfilmung mit Emil Jannings und Marlene Dietrich unter dem Titel 'Der blaue Engel' zu einem der wenigen wirklichen Welterfolge des deutschen Films wurde, gelang Heinrich Mann eine meisterhafte Karikatur der Wilhelminischen Zeit.

ISBN 978-3-596-25934-2 9,95 € Portofrei Bestellen

Mit seinem 1900 erschienenen Roman Im Schlaraffenland legte Heinrich Mann seine erste erfolgreiche Talentprobe als Schriftsteller ab. In diesem Buch über die Korrumpierbarkeit verarbeitete er Erfahrungen aus seinem ersten Berliner Aufenthalt - er arbeitete damals als Volontär im S. Fischer Verlag und studierte gleichzeitig als Gasthörer an der Universität - und vor allem seine Leseerfahrungen bei den Franzosen, da wieder besonders Balzac, Anatole France und Maupassant (Bel ami). Ein Modell des bürgerlichen, kritisch-satirischen Romans des 19. Jahrhunderts wird noch einmal musterhaft gestaltet: das Eindringen eines Außenseiters und Emporkömmlings in die Welt des Reichtums und der Macht. Wie bei Balzac (Illusions perdues) bestimmt das Zusammenspiel von Kunstbetrieb, Zeitungsfeuilleton und Kommerz das Schicksal eines von sozusagen reinem Dichtertum träumenden, aber schwachen und für Wohlleben anfälligen Helden, der während seines Aufstiegs und seines Falls Einblick bekommt in die Mechanismen einer Gesellschaft, deren einziges Bindeglied das Geld mit seinen Möglichkeiten ist.

ISBN 978-3-596-25928-1 20,00 € Portofrei Bestellen

In der damaligen DDR zirkulierte dieses Buch bereits in mehreren zehntausend Exemplaren, bevor es erstmals Mitte der siebziger Jahre in der Bundesrepublik publiziert wurde - dreißig Jahre nach Abschluß des Manuskripts, "am Siebenzehnten nach dem D-day", der Landung der Alliierten in der Normandie 1944. Als Konterbande war die Edition des Aufbau-Verlags natürlich auch im Westen bekannt, zumal der ostdeutsche Literaturwissenschaftler Walter Dietze Heinrich Manns Aufzeichnungen aus den Jahren 1941 bis 1944 zu den "bedeutendsten Autobiographien unseres Jahrhunderts" zählte.

ISBN 978-3-596-25929-8 14,95 € Portofrei Bestellen

So aktuell kann bereits klassisch gewordene Literatur sein. Ein Strang dieses 1903 erstmals erschienenen Romans hat den verspäteten Gründerzeit-Boom in München zum Thema, es geht um Bodenspekulation, Grundstückstransaktionen und Sanierertum rund um die Prachtboulevards Ludwigstraße und Leopoldstraße. Es ging dabei nicht weniger unanständig zu als in den bundesdeutschen Städten in den zurückliegenden Jahren. ›Die Jagd nach Liebe‹ ist das süddeutsch-bayerische Gegenstück zu Heinrich Manns Berliner Gesellschaftsroman ›Im Schlaraffenland‹ (1900). Pendelnd zwischen Elegie und Satire schildert Heinrich Mann einen Jahrmarkt, auf dem groteske, traurige, dekadente und ganz durchschnittliche Menschen auftreten.

ISBN 978-3-596-25923-6 9,95 € Portofrei Bestellen

Die Staatsrechtsdoktrin der BRD ('Deutschland in den Grenzen von 1937') und Aktivitäten westlicher Geheimdienste beschränkten die Handlungsmöglichkeiten der DDR in Bezug auf Westreisen. Was dies im Einzelnen bedeutete lässt sich in diesem Buch erfahren - wann wie wer reisen durfte war nicht zuletzt eine Frage der Sicherheit. Werner Paulsen, Professor für Kriminologie, liefert eine sachliche Darstellung der Problematik. Er betrachtet politische, staatsrechtliche und sicherheitsrelevante Zusammenhänge, die andernorts unterschlagen werden.

ISBN 978-3-939828-78-5 10,00 € Portofrei Bestellen

In einer Welt, in der Menschen nicht existieren sollten ...

Vor dreißig Jahren sind die Menschen ausgestorben. Jetzt wird die Welt von Maschinen beherrscht. Der Roboter XR_935 findet das genau richtig so. Denn ohne die Menschen gibt es keinen Krieg, keine Umweltverschmutzung, keine Verbrechen. In der Robotergesellschaft läuft alles reibungslos und effizient - bis zu dem Tag, an dem XR etwas Unmögliches entdeckt: einen Menschen. Ein Mädchen, das seine Hilfe braucht ...

Rezension von Britta Kiersch

ISBN 978-3-7432-0858-2 14,95 € Portofrei Bestellen

Im Jahr 1930 veröffentlichte der Verlag der Jugendinternationale, Berlin diese Auswahl von Texten W. I. Lenins zur »nationalen Frage«. Nach fast 90 Jahren haben die Überlegungen zur Dialektik der »nationalen Selbstbestimmung« unerhofft große Relevanz für Marxisten und andere fortschrittliche Kräfte. Interessant ist, welche Auswahl die Herausgeber zu jener Zeit der Auseinandersetzung mit dem spießbürgerlichen Nationalismus trafen, den die Faschisten für sich nutzten. Spannend ist, wie sich die Übertragungen ins Deutsche von den fein-ziselierten Übersetzungen des IML der SED (erschienen im Dietz-Verlag) unterscheiden: Lenin scheint hier polemischer, spitzer - proletarischer? In Teil I sind u.a. die Aufsätze »Kritische Bemerkungen zur nationalen Frage« und »Das Selbstbestimmungsrecht der Völker« enthalten.

ISBN 978-3-95514-034-2 9,50 € Portofrei Bestellen

Alexander Rahr untersucht in sieben symptomatischen Beispielen, was in den Menschen, was in der Politik und Wirtschaft, was bei Verantwortlichen und einfachen Leuten in Russland vorgeht: Was und wie denken sie über Deutschland und die Deutschen? Woher rührt die wachsende Entfremdung? Von wem geht diese Entfremdung aus, wo führt sie hin? Der Autor scheut nicht Emotionen und deutliche Worte, er sondiert mit Sorge und Trauer ein zutiefst gestörtes Verhältnis, das derzeit wenig Aussicht auf Besserung hat. Er selbst ist auf beiden Seiten involviert. Als Berater der Bundesregierung hat er Analysen und Konzepte verfasst, als Russe hat er für Maßnahmen der russischen Politik Verständnis gezeigt. Ihm ist am vertrauensvollen Miteinander der beiden Länder gelegen, und er hält es für möglich.

ISBN 978-3-360-01376-7 16,00 € Portofrei Bestellen

Judith Sevinç Basad empört sich - und stemmt sich vehement gegen die sich aufgeklärt wähnende Meinungsmache, gegen Denkverbote und Unschärfen in den Argumenten einer selbsternannten kulturellen Elite. Ist es denn, genau betrachtet, wirklich so, dass die "Privilegierten" den sozialen Aufstieg von Migrantenkindern verhindern? Kann nur eine Frau wissen, wie man Politik für Frauen macht? Ist "MeToo" eine durchgängig lautere Bewegung? Ist es im Kampf gegen Rassismus mit der Entmachtung des "alten weißen Mannes" getan? Tatsächlich wird es fast schon modisch, dass man Andersdenkenden ein "Schäm dich" zuruft und ihnen damit den Mund verbietet.

ISBN 978-3-86489-212-7 18,00 € Portofrei Bestellen