Das Prachtboot. Wie Deutsche die Kunstschätze der Südsee raubten. Von Götz Aly

Neben Denkmälern und Straßennamen zeugen zauberhafte Museumsobjekte von den einstigen Kolonien - doch wie sind sie zu uns gekommen und woher stammen sie? Götz Aly deckt auf, dass es sich in den allermeisten Fällen um koloniale Raubkunst handelt, und erzählt, wie brutal deutsche Händler, Abenteurer und Ethnologen in der Südsee auf Raubzug gingen. So auch auf der Insel Luf: Dort zerstörten sie Hütten und Boote und rotteten die Bewohner fast vollständig aus. 1902 rissen Hamburger Kaufleute das letzte, von den Überlebenden kunstvoll geschaffene, hochseetüchtige Auslegerboot an sich. Heute ist das weltweit einmalige Prachtstück für das Entree des Berliner Humboldt Forums vorgesehen.

ISBN 978-3-10-397036-4     21,00 €  Portofrei     Bestellen

Götz Aly dokumentiert die Gewalt, Zerstörungswut und Gier, mit der deutsche »Strafexpeditionen« über die kulturellen Schätze herfielen. Das Publikum sollte und soll sie bestaunen - aber bis heute möglichst wenig vom Leid der ausgeraubten Völker erfahren. Ein wichtiger Beitrag zur Debatte über Raubkunst, Kolonialismus und Rassismus und zugleich ein erschütterndes Stück deutscher Geschichte. 

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»Was für ein Buch! Was für Erkenntnisse!« Bénédicte Savoy

Inhaltsverzeichnis und Leseprobe des Verlags

Ein Diebstahl unter vielen? Götz Aly erzählt eindrücklich, wie sich ein Plantagenbesitzer im Gefühl von Allmacht ein Boot in der Südsee aneignete. Und so wird diese Geschichte zur Blaupause für sämtliche Artefakte aus ehemaligen Kolonien, die im Berliner Schloss gezeigt werden. Von Günther Wessel → Deutschlandfunk Kultur 25.05.2021

Presse:

Es ist ein erschütterndes Buch, in dem man mehr über den brutalen Alltag des Kolonialismus lernt als in jedem Manifest der Postcolonial Studies (Sebastian Preuss, Weltkunst Online, 14.05.2021)

Zuletzt wurde viel über Kunstraub, aber wenig über die viel größeren Kolonialverbrechen gesprochen. Aly zeigt, dass diese beiden Sphären nicht zu trennen sind. (Jörg Häntzschel, Süddeutsche Zeitung, 10.05.2021)

Wie man es vom Autor kennt, verwendet er zugespitzte Formulierungen, nennt die Dinge beim Namen und verzichtet auf akademische Zurückhaltung. (Otto Langels, Deutschlandfunk – Andruck, 10.05.2021)

Götz Alys Buch über das Luf-Boot erscheint mitten in der Debatte über den Umgang mit geraubter Kunst aus den Kolonialgebieten. Es bereichert diese Diskussion (Nils Beintker, Bayerischer Rundfunk, Bayern 2, 10.05.2021)

Wer künftig das sogenannte Luf-Boot sieht, wird die mörderische Grausamkeit der Deutschen gleich mit vor Augen haben. (Felix Bohr, Ulrike Knöfel und Elke Schmitter, Der Spiegel, 08.05.2021)

Das Luf-Boot, zeigt Alys ebenso schmissig geschriebene wie umfassend recherchierte Studie, ist keineswegs auf faire und gerechte Weise vom Deutschen Reich erworben worden (Andreas Kilb, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.05.2021)

Der Autor:

Götz Aly ist Historiker und Journalist. Er arbeitete für die »taz«, die »Berliner Zeitung« und als Gastprofessor. Seine Bücher werden in viele Sprachen übersetzt. 2002 erhielt er den Heinrich-Mann-Preis, 2003 den Marion-Samuel-Preis, 2012 den Ludwig-Börne-Preis. Zuletzt veröffentlichte er bei S. Fischer 2011 »Warum die Deutschen? Warum die Juden? Gleichheit, Neid und Rassenhass 1800-1933« sowie 2013 »Die Belasteten. ›Euthanasie‹ 1939-1945. Eine Gesellschaftsgeschichte«. Im Februar 2017 erschien bei S. Fischer seine große Studie über die europäische Geschichte von Antisemitismus und Holocaust »Europa gegen die Juden 1880–1945«. Für dieses Buch erhielt er 2018 den Geschwister-Scholl-Preis.Literaturpreise:Heinrich-Mann-Preis für Essayistik der Akademie der Künste Berlin 2002Marion-Samuel-Preis 2003Bundesverdienstkreuz am Bande 2007National Jewish Book Award, USA 2007Ludwig-Börne-Preis 2012Estrongo Nachama Preis für Zivilcourage und Toleranz 2018Geschwister-Scholl-Preis 2018

Der Autor auf Wikipedia

Götz Alys Buch „Das Prachtboot“: Die Südsee-Inseln wurden rattenkahl abgesammelt faz 30.05.2021

 

Erstellt: 31.05.2021 - 06:59  |  Geändert: 04.03.2022 - 09:26

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