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Felix von Luschan, bis vor kurzem als achtbarer "Universalgelehrter" rezipiert, wird heute vor dem Hintergrund der postkolonialen Debatte in den Medien als rassistischer Sammler von "human remains" und Ethnographica aus kolonialen Kontexten dämonisiert. Diese biografische Skizze, die auch Luschans Frau Emma würdigt, basiert auf dem Nachlass und insbesondere dem Briefwechsel mit vielen bekannten Zeitgenossen. Sie entwirft das vielschichtige Bild eines Forschers, der liebend gern seinen Lebensunterhalt als Archäologe des Orients verdient hätte, aber lange Zeit in der Leitung des Berliner Völkerkunde-Museums arbeitete, bevor er endlich einen Lehrstuhl für Anthropologie erhielt. Dieser jungen Disziplin ging es um die Erforschung der Entwicklung des Menschen in Raum und Zeit und unterschied sich damit deutlich von der Rassenkunde des "Dritten Reichs".
Ein radikal neuer Freiheitsbegriff von einer leidenschaftlichen Stimme der Gegenwartsphilosophie.
Selten wurde Freiheit so intensiv diskutiert wie in der Pandemie: die Freiheit zu reisen, sich uneingeschränkt zu bewegen, Menschen dort zu treffen, wo man möchte. Doch wie zukunftsfähig ist ein derart räumlich abgesteckter Freiheitsbegriff, da wir Zeiten entgegensehen, in denen die Orte schwinden, an denen es sich leben lässt und Klimakrise oder Kriege ganze Landstriche unbewohnbar machen? Die Philosophin Eva von Redecker denkt Freiheit darum ganz neu: als die Freiheit, an einem Ort zu leben, an dem wir bleiben könnten.
ISBN 978-3-10-397499-7
3. Auflage 2023
vergriffen
»Wahnsinnig und ergreifend wie Dostojewski oder Dickens. Besser geht’s nicht!« SÜDDEUTSCHE ZEITUNG
Im Jahr 1998, als Amerika sich angesichts der drohenden Amtsenthebung seines Präsidenten einer Ekstase der Scheinheiligkeit hingibt, wird in einem neuenglischen Städtchen Coleman Silk, ein in Ehren ergrauter Professor für klassische Literatur, zum Rücktritt gezwungen. Der gegen ihn erhobene Vorwurf lautet, er sei ein Rassist. Dieser Vorwurf ist falsch, doch die Wahrheit über Silk würde selbst seine unerbittlichsten Feinde überraschen.
Die Ehe als Hölle, Amerikas unwürdige McCarthy-Ära, der alltägliche Rassismus - Philip Roth lässt nicht locker.Dies ist die Geschichte des Aufstiegs und Untergangs von Ira Ringold. Er ist ein Mann, der seinen Weg geht. In den dreißiger Jahren, als Teenager, zieht er in Newark Gräben, in den vierziger Jahren steigt er zum großen Radiostar auf, und in den fünfziger Jahren wird er im Zuge von Joseph McCarthys Hexenjagd als Mann wie als Künstler vernichtet.
Iron Rinn aus Newark ist ein Mann mit mörderischer Vergangenheit, vor der er ein Leben lang flieht. Der Weltkriegsveteran, ehemalige Minenarbeiter und Idealist mit kommunistischer Überzeugung, verdiente sein Geld als Abraham-Lincoln-Imitator, bevor er zum Radio-Star avancierte und mit der einstigen Hollywood-Größe Eve Frame ein Traumpaar bildete. Was für die Klatschspaltenleser wie die perfekte romantische Verbindung zweier Publikumslieblinge aussieht, ist in Wirklichkeit eine Ehehölle, die sich in der bedrohlichen Atmosphäre von Joe McCarthys Amerika zu einer nicht enden wollenden privaten und beruflichen Tragödie auswächst.
Ein fesselnder, beschwörender Roman über das Erbe historischer Verbrechen. Es ist 1984 in Chile, mitten in der Pinochet-Diktatur. Ein Mitglied der Geheimpolizei betritt das Büro einer Dissidentenzeitschrift und findet einen Reporter, der seine Aussage aufnimmt. Die Erzählerin in Nona Fernández' fesselndem und erschreckendem Roman ist noch ein Kind, als sie zum ersten Mal das Gesicht dieses Mannes auf dem Titelblatt des Magazins mit den Worten "Ich habe Menschen gefoltert" sieht. Seine Mitschuld an den schlimmsten Verbrechen des Regimes und sein Mut, darüber zu sprechen, verfolgen die Erzählerin bis in ihr Erwachsenenalter und ihre Karriere als Schriftstellerin und Dokumentarfilmerin.
ISBN 978-3-98697-015-4
vergriffen
Historikerinnen und Historiker tun sich oft schwer, den geschichtlichen Prozess als Ganzes zu erkennen und darzustellen. Was nicht in den von privaten oder staatlichen Archiven gehüteten Akten schwarz auf weiß steht, hat nicht stattgefunden oder verliert sich im Orkus der mündlichen Überlieferung. Der Autor dieser Broschüre, selbst jahrzehntelang Archivar, hat in vielen Archiven in Österreich, in der Schweiz, in der Tschechoslowakei und in Deutschland die papierene Zeugenschaft der Zeit kennengelernt. Immer wieder sind ihm dabei kaum vorstellbare Manifestationen der Unmenschlichkeit bis hin zu einem aus dem Jahr 1944 überlieferten ärztlichen Protokoll über die verschärfte Vernehmung eines polnischen Studenten fern der Front in einem Innsbrucker Gefängnis begegnet ...
Entführungen, Folter und grausame Morde. In den 1970er Jahren wurde die Operation Cóndor zum Inbegriff des Staatsterrorismus in Südamerika. Das Werk analysiert auf der Grundlage von Quellen aus chilenischen und amerikanischen Archiven Aufbau und Funktionsweisen des Geheimdienstnetzwerkes und untersucht die Rolle des chilenischen Diktators Augusto Pinochet, der den Mord am ehemaligen chilenischen Außenminister Orlando Letelier im Herzen der amerikanischen Hauptstadt Washington D.C. im September 1976 in Auftrag gab.
Himmel und Erde symbolisieren die Dualisierung des Bewusstseins in Form der Subjekt-Objekt-Spaltung. Diese Trennung führt zur Entfremdung von der Natur, dem übergeordneten Ganzen, dem Anderen und dem eigenen Selbst. Aktuelle Krisen und Konflikte sowie zunehmende Gewaltbereitschaft lassen sich als Folge einer extremen Dualisierung verstehen. Dieter Funke unternimmt psychohistorische Erkundungen zur Entstehungsgeschichte dieser Dualität in der Evolution des Bewusstseins.
Als Deen Datta, Antiquar in Brooklyn, bei einem Besuch in seiner alten Heimat Kalkutta auf eine bengalische Sage um eine Schlangengöttin stößt, lernt er die beiden jungen Männer Tipu und Rafi kennen. Tipu wird bei dem Besuch eines Schreins für die Schlangengöttin von einer Kobra gebissen. Er hat daraufhin seltsame Visionen, Deen wiederum meint, seinen Willen zu verlieren. Ein paar Monate später trifft er Rafi in Venedig wieder: Deen ist als Übersetzer hier, Rafi einer von Hunderten Klimaflüchtlingen. Er wollte gemeinsam mit Tipu noch Europa, doch hat ihn unterwegs verloren.