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Es geschieht vor unseren Augen, doch viele sehen es nicht. Die Demokratie ist weitestgehend abgeschafft, aber die meisten Menschen scheinen blind dafür zu sein. Hausdurchsuchungen, Kontensperrungen, Überwachungskameras überall, Zensur, politische Justiz. Das Ganze entstammt keinem dystopischen Film, sondern ist unsere Realität. Ullrich Mies taucht tief in die schleichenden Veränderungen ein, die in den westlichen Gesellschaften stattfinden. Viele glauben, der Faschismus sei eine Angelegenheit der Geschichte. Völlig klar ist jedoch, dass der Faschismus nie wieder im alten Gewand auftreten würde. Tatsächlich ist er nicht verschwunden - er hat sich lediglich modernisiert. Der Neue Faschismus, der keiner sein will, tritt als globales Projekt in die Welt, als transnationaler biopolitischer Sicherheitsstaat, Stakeholder-Kapitalismus und Global Governance.
Die ökonomische und soziale Krise in Griechenland ist in ihrem zehnten Jahr längst zu einem Dauerzustand geworden. Selbst der IWF gestand mittlerweile ein, dass es bei den »Rettungspaketen« nicht um die Bedürfnisse der griechischen Bevölkerung, sondern um die Rettung westeuropäischer Banken ging. In dieser Ethnographie steht aber weniger die große Politik, sondern die Perspektive der betroffenen Menschen im Vordergrund. Georg Rosenitsch besuchte über einen Zeitraum von fünf Jahren selbstverwaltete und basisdemokratische Initiativen aus dem antiautoritären Spektrum, etwa solidarische Kliniken, eine Tauschbank, ein Ökodorf und eine besetzte Fabrik.
In diesem Buch geht es um Arbeit, die hart ist, schlecht bezahlt und Körper und Seele schädigt. Im Mittelpunkt stehen Beschäftigte, die nur sehr selten öffentlich sichtbar sind. Aber es geht auch darum, wie man den Kopf über Wasser halten kann - wie man trotzdem ankommt, weitermacht, für bessere Lebensbedingungen kämpft. Es wird über eine Krise gesprochen, die schon seit langer Zeit existiert, lange vor der Pandemie und den öffentlichen Debatten, die sie über migrantische Arbeit ausgelöst hat. Es wird gefragt, wie man zum Migranten, zur Migrantin gemacht wird und wie man den Zumutungen, die damit verbunden sind, entkommen kann. Der Zusammenhang zwischen Arbeitsverhältnissen, Rassismus und Kämpfen der Migration muss ins Blickfeld gerückt werden, um diese Fragen zu beantworten.
Innerstädtische Quartiere haben im Sinne einer nachhaltigen »Stadt der kurzen Wege« hohes Potenzial. Sie sind dicht bebaut und funktionsgemischt. Alles liegt nah beieinander. Autos sind kaum nötig. Die Darmstädter Mollerstadt ist solch ein innerstädtisches Quartier mit Potenzial - sie bringt aber auch eine Reihe von Herausforderungen mit sich. An der öffentlichen Hand ist es, den ruhenden Verkehr und die öffentlichen Räume neu zu organisieren: Damit kann sie auch Einfluss auf die Krise des Einzelhandels bzw. der Innenstadt nehmen. Die meisten Flächen sind in privater oder gewerblicher Hand ...
»Eine klimagerechte Welt, wie soll das gehen?« Wer sich für soziale und ökologische Verbesserungen einsetzt, kennt diese skeptische Frage. Dieses Buch gibt konkrete Antworten: Es zeigt Wege in eine (klima-)gerechte Zukunft, die im Hier und Jetzt beginnen und Ökologisches und Soziales neu zusammendenken.
Die Idee hinter den Bausteinen für Klimagerechtigkeit sind wirksame Maßnahmen für einen sozial-ökologischen Umbau, die innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre umsetzbar sind - jenseits von technischen Lösungen und Profitlogik. Jede ausgewählte Maßnahme stellt ein eigenes gesellschaftliches Transformationsprojekt dar, das sich durch drei Eigenschaften auszeichnet: Sie sind transformativ, solidarisch und machbar.
Der Großteil der mehr als 66.000 österreichischen Shoah-Opfer wurde 1941/42 von vier Wiener Sammellagern aus in den Tod geschickt. Diese Orte sind im kollektiven Gedächtnis Wiens und Österreichs praktisch nicht präsent. In der europäischen Topographie der Shoah sind dies jedoch zentrale Orte: Hier wurden die Transporte mit jeweils rund 1 000 Personen zusammengestellt. Sie wurden in Lastwägen zum Aspangbahnhof gebracht - der Weg führte mitten durch die Stadt. Von Februar 1941 bis Oktober 1942 gingen insgesamt 45 Deportationszüge in die Ghettos, Vernichtungslager und Todesstätten.
Mit Christoph Martin Wieland beginnt die moderne deutsche Literatur. Er eröffnet sie nicht nur selbst mit seinen Werken, sondern er ist auch der «Erfinder» dessen, was wir heute die «Weimarer Klassik» nennen. Mit seiner langerwarteten Biografie - der ersten seit siebzig Jahren - befreit Jan Philipp Reemtsma Wieland endlich aus dem langen Schatten, in den ihn Goethe und Schiller gestellt haben. Sein «Wieland» ist aufregend und fulminant, ein germanistischer Glücksfall, denn er gibt uns einen Klassiker zurück, ohne den die Verwandlung der deutschen Literatur in eine vor und eine nach Weimar gar nicht angemessen verstanden werden kann.
Schuld und Scham, Vergessen und Vergegenwärtigung: VON THEODOR HEUSS BIS RICHARD VON WEIZSÄCKER - DIE BUNDESPRÄSIDENTEN UND DIE NS-VERGANGENHEIT
Der Bundespräsident spricht qua Amt «im Namen der Deutschen», auch und gerade, wenn es um die NS-Vergangenheit geht. Für Theodor Heuss und seine Nachfolger zu Zeiten der Bonner Republik - Heinrich Lübke, Gustav Heinemann, Walter Scheel, Karl Carstens und Richard von Weizsäcker - war das immer auch ein Sprechen über die eigene Zeitgenossenschaft. Norbert Frei zeigt in seinem glänzend geschriebenen, mitunter atemverschlagenden Buch, wie dabei die persönliche Vergangenheit beschwiegen und zugleich der Ton für das Reden über Nationalsozialismus und Holocaust in einer Gesellschaft gesetzt wurde, die erst lernen musste, sich ihrer Geschichte selbstkritisch zu stellen.
»Die Geschwister Scholl und ihre Gruppe an der Münchner Universität, sie hatten Geistesverwandte.« (der freitag)
Einige von ihnen waren erst neunzehn oder zwanzig Jahre alt, als sie angesichts der Verfolgung ihrer jüdischen Familien beschlossen, Widerstand gegen die Nazipropaganda zu leisten. Nach einem Brandanschlag im Mai 1942 auf die Ausstellung »Das Sowjetparadies« im Berliner Lustgarten wurden sie gefasst und zum Tode verurteilt. Die nach ihrem Leiter Herbert Baum benannte Widerstandsgruppe ist bis heute weit weniger bekannt als die Weiße Rose; in der DDR wurde sie zwar geehrt, aber als Teil des kommunistischen Widerstands instrumentalisiert, ihre jüdische Identität oft verschwiegen oder als nebensächlich angesehen.
Viele Fachbegriffe und Konzepte der Computertechnik entstammen der Archivtradition. Umgekehrt bietet die Digitalisierung den Archiven völlig neue Möglichkeiten und stellt sie vor Herausforderungen. Wissensspeicher sind, gewollt oder ungewollt, in fast alle Lebensbereiche vorgedrungen. Dieses Buch bietet einen Überblick über Kontinuitäten und Brüche der Archivpraktiken von den Anfängen bis zur Gegenwart. Es will damit auch zu einem kritischen Zugang von Geschichtswissenschaft und Digital Humanities zu neueren Quellen beitragen.