Was ist Öko-Sozialismus? Mit einem Beitrag von Jonathan Rutherford. Von Saral Sarkal u. Jonathan Rutherford

Für den Begriff „Ökosozialismus“ gibt es keinen Markenschutz. Angesichts der sich zuspitzenden ökologischen Krisen wurde es auch in orthodoxen linken Kreisen üblich, sich als ökosozialistisch zu bezeichnen und die althergebrachten theoretischen Versatzstücke mit einem frischen grünen Anstrich zu versehen. Saral Sarkar ist ein international renommierter Theoretiker, der mit Nachdruck darauf verweist, dass das Verständnis unserer Zivilisationskrise eines Paradigmenwechsels bedarf. Erst das Paradigma der „Grenzen des Wachstums“ wird der Herausforderung gerecht, vor der die Menschheit insgesamt steht.

ISBN 978-3-7316-1569-9     18,00 €  Portofrei     Bestellen

Damit stellt er aber das althergebrachte marxistische Sozialismusverständnis vom Kopf auf die Füße. Karl Marx und Friedrich Engels hielten die Entwicklung der Produktivkräfte auf das Höchstmaß ihrer Möglichkeiten für die unabdingbare Voraussetzung für ein sozialistisches Gesellschaftsverhältnis. Erst wenn der Kapitalismus diese historische Mission erfüllt hat, kann er von der Bühne der Geschichte abtreten und einer neuen Gesellschaftsordnung Platz machen.

Sarkar hält dagegen: Nicht nur der Kapitalismus mit seinem ihm eingeschriebenen Wachstumszwang steht zur Disposition, sondern auch der Industrialismus! Sogenannte „erneuerbare Energien“ haben ein beschränktes Potenzial und können bei Weitem das nicht ersetzen, was uns die fossilen Quellen bisher bereitstellen. Vor allem aber sind diese „grünen“ Energien, die dafür erforderlichen Anlagen, die Gewinnung der nötigen Rohstoffe, etc. von fossilen Energien abhängig. Kein Windrad und kein Solarmodul wurde bislang ohne fossile Energien gebaut. Es ist fraglich, wie „lebensfähig“ sie sind, wenn die fossile Basis endgültig wegbricht.

Der erforderliche radikale Rückbau der Industriegesellschaft kann aber nicht mehr unter kapitalistischen Vorzeichen erfolgen. Wenn er solidarisch gestaltet werden soll, ist umfassende Planung nötig. Nicht die Produktivkraftentwicklung, sondern die nötige industrielle Abrüstung ist die Begründung für ein sozialistisches Gesellschaftsmodell.

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Weitere Buchtitel zu Öko-Sozialismus Neuer Weg

Öko-Sozialismus / Eco-Socialismn auf Wikipedia (Engl.)

Saral Sarkar: Die nachhaltige Gesellschaft. Eine kritische Analyse der Systemalternativen: Der Sozialismus unter sowjetischer Vorherrschaft ist gescheitert, daran besteht kein Zweifel, doch der Triumph des Kapitalismus unter us-amerikanischer Führung will sich auch nicht recht einstellen. Sind doch die Vergrößerung der weltweiten Armut, die hemmungslose Ausbeutung aller Ressourcen, die Umweltzerstörung zu offensichtlich, als dass den Heilsversprechen der Wachstumsapologeten noch länger zu glauben wäre. Aber was ist die Alternative? Und wenn denn eine gefunden wäre, wie könnte man sie gegen die Interessen derer durchsetzen, die es sich schon jetzt in der besten aller Welten gemütlich gemacht haben? Saral Sarkar, ein seit vielen Jahren in Deutschland lebender indischer Germanist und Aktivist der Ökologie- und Friedensbewegung, hat sich an dieses komplexe Thema herangewagt. Von Elmar Altvater → Deutschlandfunk 14.01.2002

Bescheidenheit für alle - Rezension und Information zu Die nachhaltige Gesellschaft eine kritische Analyse der Systemalternativen (Saral Sakar, 2001) → lyrik.ch

Der Kapitalismus ist tot – es lebe der Kapitalismus? Rezension zu einem weiteren Titel des Autors: Die Krisen des Kapitalismus (2010). Von Dipl.-Päd. Dr. Jos Schnurersocialnet.de 15.11.11

„Ökosozialismus“ fördert die Barbarei - Eine Replik auf Bruno Kerns [Herausgeber von Was ist Öko-Sozialismus?] elf Thesen: „Ökosozialismus oder Barbarei“. [PDF] Von Hansjürgen Schulze → oekologische-plattform.de

Green New Deal oder Postwachstumsökonomie? (3/12) - Saral Sarkar
Debatte - attac Kongress "Jenseits des Wachstums!?"
(20. - 22.5.2011) TU Berlin] → MrMarxismo Youtube 30.05.11

 

Erstellt: 23.04.2024 - 07:03  |  Geändert: 23.04.2024 - 07:55