Nachbarschaftshilfe, Freiwillige Feuerwehr, Pflegepatenschaften, Tafeln, Flüchtlingshilfe oder Crowdsourcing: Unbezahlte Arbeit hat viele Gesichter, ist gern gesehen und findet nicht nur im Privathaushalt statt.
Silke van Dyk und Tine Haubner analysieren die Kehrseiten des Community-Kapitalismus, diskutieren seine Bedeutung angesichts neoliberaler Krisen und fragen nach solidarischen Alternativen.
I:BIB (Thema)
Seit langem erleiden die Leitmedien einen schleichenden Vertrauensverlust und sind mit dem Vorwurf konfrontiert, ihre Leser nicht neutral zu informieren, sondern mehr oder weniger Regierungspropaganda zu verbreiten. Das hat es natürlich immer in gewissem Grade gegeben, und man sollte die Wirklichkeit nicht schönreden. Veritable Konfrontationen zwischen Medien und Regierung vom Kaliber der Spiegel-Affäre sind heute freilich schwer vorstellbar. Nach meiner Erinnerung markiert die sogenannte Bankenkrise von 2008 eine wichtige Zäsur. Damals wurden Gewinne privat gehalten und Verluste sozialisiert, was elementaren Regeln der Marktwirtschaft widerspricht. Um nicht missverstanden zu werden: Man hätte durchaus einzelne Sparer, die nach Bankeninsolvenz Geld verloren haben, durch Steuermittel teilentschädigen können. In diesem Fall wären die großen Institute, die sich schlicht verzockt hatten, weitgehend und zum Wohle der Volkswirtschaft verschwunden.
Tollers bewegende autobiografische Aufzeichnungen.
'Ich bin dreißig Jahre. / Mein Haar wird grau. / Ich bin nicht müde.' So schlicht enden die eindrucksvollen autobiografischen Aufzeichnungen des Dichters Ernst Toller (1893-1939). Zu jenem Zeitpunkt, 1924, hatte er gerade fünf Jahre Festungshaft hinter sich gebracht, davor eine Revolution und davor einen Weltkrieg. Doch müde ist er wirklich nicht: Stets aufs Neue streitet er wortgewaltig für eine andere, friedliche Gesellschaft, auch und besonders mittels der Literatur. 1933 schließlich erscheint 'Eine Jugend in Deutschland' in einem Amsterdamer Exilantenverlag und macht Toller zu einer der meistgehörten Stimmen seiner Generation.
Über kaum ein anderes Land wird in Deutschland so viel geredet und gestritten: Zu Israel hat jeder eine Meinung. Warum ist das so? Wieso hat der Nahostkonflikt eine solche Bedeutung? Und warum ist die Debatte so emotional - und oft so vergiftet?
Als Meron Mendel vor zwanzig Jahren nach Deutschland kam, stellte er überrascht fest, welche Bedeutung sein Heimatland Israel hier im öffentlichen Diskurs hatte. Schon damals konnten nahezu alle, mit denen er sprach, klare Positionen zu Israel und seiner Politik formulieren.
Heute werden die Debatten noch heftiger geführt.
Die Chiffre »1968« steht auch für den Aufbruch der studentischen Neuen Linken. Der viel diskutierte Vorwurf von Didier Eribon lautet, dass sie ihre Freiheit eroberten, die Arbeiterklasse im Stich ließen und die neoliberale Restauration des Kapitalismus begünstigten. Zeitübergreifend untersucht Jens Schubert die Verkehrungen des Bewusstseins der Bildungsschichten aus dem Kleinbürgertum. Sie gehen auf die Arbeitsteilung und das Vordringen der ökonomischen Kategorien Ware, Geld und Kapital in die gesellschaftlichen Beziehungen im 18. Jahrhundert zurück und sind gekennzeichnet durch die grenzenlose Suche nach Freiheiten, Individualismus und Konsum.
Covid-19, die Lockdowns und ihre Folgen haben einen Schlussstrich unter die vorangegangene Ära und die sie bestimmende Politik gezogen. Davon ist das Autorentrio überzeugt. Doch was kommt als Nächstes - und wie zerbröckelte der Neoliberalismus und verschwand die Politik der Mitte, die seit dem Ende des Kalten Krieges die Zentralräume der Welt beherrschten? Seither ist die politische Autorität des Neoliberalismus geschwunden, da er sich als unfähig erwiesen hat, den Lebensstandard der Mehrheit zu verbessern. Die Autoren schlussfolgern: So wie der Neoliberalismus eine unzureichende Lösung für die Krise der 1970er-Jahre darstellte, so wird auch das, was als nächstes kommt, die Krisen der 2010er-Jahre nicht lösen können. Was vielleicht eine Chance für einen neuen Sozialismus am Ende des Endes der Geschichte ergibt ...
Neben philosophisch-theoretischen Abhandlungen enthalt das Buch Analysen zu Soziologie und Politik, zu Sozialer Arbeit und zur Musik. Das breite Themenspektrum reicht von Studien zu einer marxistischen Ideologietheorie, zur Dialektik, zu frühen Bündnissen zwischen Konservativen und grün-alternativen Bewegungen bei der Selbsthilfedebatte der 1980er Jahre; vorgestellt wird ein empirisches Forschungsprojekt über verarmte Großstadtjugendliche, ein Theoriekonzept für eine »fortschrittliche« Soziale Arbeit oder auch die NS-Aufarbeitung in Deutschland im Vergleich zur Rassismus-Geschichte in den USA; den Abschluss bilden Fragen der Musik wie die nach dem Umgang mit einem bedeutenden und zugleich politisch umstrittenen Komponisten wie Richard Wagner.
Diese feministische Streitschrift untersucht die strukturellen Zusammenhänge von Patriarchat und Kapitalismus und zeigt, wie wirkmächtig und einschneidend sie das Selbst- und Fremdbild von Frauen weltweit bestimmen. Wie patriarchale Herrschaft auf das Frausein wirkt, warum aktuelle feministische Positionen, die das kapitalistisch-patriarchale System nicht als Ganzes kritisieren, die gesellschaftliche Rolle von Frauen nicht wirksam verändern können und wieso es ein logischer Fehler ist, an den Grenzen von Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit und Klasse stehenzubleiben, wird ebenso beleuchtet wie der Zusammenhang zwischen feministischer Emanzipation und einem neuen Verständnis von Ökologie und Ökonomie.
Sich auf mögliche Krisensituationen vorzubereiten, ist wichtiger, als Sie vielleicht denken. Der staatliche Katastrophenschutz setzt sogar voraus, dass alle Bürgerinnen und Bürger sich im Ernstfall vorübergehend selbst helfen können.Was aber tun, wenn für längere Zeit der Strom ausfällt? Wenn Ihr Haus wegen eines Feuers oder eines Chemieunfalls in der Nähe evakuiert werden muss? Wenn Sie wegen einer Naturkatastrophe von der Versorgung mit Wasser und Lebensmitteln abgeschnitten sind? Die Survival-Experten Benjamin Arlet und Daniel Schäfer zeigen, wie man im Alltag sinnvoll und mit überschaubarem Aufwand für den Krisenfall vorsorgen kann.
Das westliche Narrativ zeichnet Wladimir Putin als unersättlichen, mit Hitler vergleichbaren Expansionisten, der grundlos in die Ukraine eindrang, um Land einzunehmen. Diese Darstellung ist jedoch falsch. In Wirklichkeit tragen die Vereinigten Staaten und die NATO eine erhebliche Verantwortung für die Ukraine-Krise. Durch eine fehlgeleitete Politik brachten Washington und seine europäischen Verbündeten Russland in eine unhaltbare Situation, in der Krieg für Wladimir Putin und seine Militärstrategen die einzige sinnvolle Lösung zu sein schien. Dieses kurze Buch legt die maßgeblichen Entwicklungen dar und erklärt, wie der Westen einen unnötigen Konflikt geschaffen hat und nun unter einer existenziellen Bedrohung leidet, die er selbst verursacht hat.