Ingrid Schubert Briefe aus dem Knast
1970-1977

Ingrid Schubert war eines der ersten Mitglieder der RAF. Im Oktober 1970 wurde sie in Westberlin verhaftet und blieb bis zu ihrem Tod im November 1977 im Gefängnis. Aus dieser Zeit stammen die Briefe, hauptsächlich an ihre Schwester, die diese zusammengestellt hat, um Ingrids Zeitzeugnis und ihre Stimme nicht zu verlieren.
Sie zeigen, wie Ingrid sich mit Witz und Feingefühl mit den Bedingungen der Isolation im Knast auseinandergesetzt hat, welche Überlegungen ihr wichtig waren, für sie und für die, mit denen sie zusammen gekämpft hat, und ihre Anstrengungen, den Draht zu ihren Angehörigen zu behalten. Die Briefe zeigen auch, wie sie sich in dieser Zeit weiterentwickelt hat – im Widerstand gegen den Versuch, die Integrität und kollektive Identität der politischen Gefangenen zu zerstören. Ein täglicher Kampf, der sich in intensiven Lern- und Diskussionsprozessen, Konfrontationen um diese zu ermöglichen, und kollektiven Hungerstreiks konkretisiert hat.
Fotos und Erinnerungen ergänzen die Briefesammlung.
Stellungnahme zum Todesermittlungsverfahren Ingrid Schubert Social History Portal 12.11.1977
«Für die Familie war die Entscheidung unserer Schwester, sich dieser Bewegung anzuschliessen, ein schwerer Schlag, besonders für unsere Eltern und Familienmitglieder. Sie wusste das und sprach es auch an als unausbleibliche Folge ihrer Entscheidung, was weder den Schmerz noch die ständige Angst minderte, die alle in der Familie betraf.» Mit der Veröffentlichung der Briefe soll nach fast 50 Jahren auch ein Zeichen gegen diese Angst gesetzt werden. Von Peter Nowak peter-nowak-journalist.de 11.08.2022
Ein Zeichen gegen die Angst. Gerti Wilford veröffentlicht Briefe ihrer Schwester Ingrid Schubert aus Stammheim. Von Peter Nowak nd 16.11.2022
Ingrid Schubert erhängte sich. Neuer Selbstmord innerhalb der "Rote Armee Fraktion". Von Rudolf Großkopff FR 04.02.2019
Erstellt: 06.08.2025 - 08:17 | Geändert: 06.08.2025 - 09:03