Dieses Buch gibt Antwort auf die Frage, wie biografische Prägungen aus der Zeit des Dritten Reiches den BND von den Anfängen 1946 bis 1968 beeinflusst haben. Auf der Grundlage von 3650 Lebensläufen rekonstruiert es darüber hinaus die soziale Zusammensetzung des Geheimdienstes und deren Veränderungen mit größter Detailschärfe über zwei Jahrzehnte hinweg. Die Studie bietet keine "Agentengeschichten", sondern eine strukturanalytische Untersuchung der personellen Zusammensetzung einer wichtigen Behörde der jungen Bundesrepublik und gibt einen tiefen Einblick in das Nachwirken der NS-Zeit.
Vergangenheitsbewältigung (Thema)
Der Kalte Krieg war auch ein Krieg der Geheimdienste. Erstmals zeigen bislang völlig unbekannte Akten des Bundesnachrichtendienstes und der Staatssicherheit, welche Hintergründe, Ziele und vor allem Folgen der erste von Ost-Berlin geführte "konzentrierte Schlag" gegen die Organisation Gehlen im Herbst 1953 hatte. Betroffen waren mehrere hundert verhaftete vermeintliche Spione in der DDR, deren Schicksal im Spiegel beider Geheimdienste beleuchtet wird. Dieser Geheimdienstkrieg spielte sich nicht im Verborgenen ab. Die Staatssicherheit versuchte mit einer bis dahin beispiellosen Medienkampagne, den Gehlen-Dienst öffentlich zu diskreditieren.
Die Organisation Gehlen übernahm mit dem Personal aus Gestapo und anderen NS-Behörden einige ihrer Feindbilder. Neu formiert unter den Vorzeichen des Kalten Krieges, führte sie bis in die sechziger Jahre hinein ausgedehnte Ermittlungen gegen eine nicht existierende kommunistische Spionageorganisation: die neu erstandene "Rote Kapelle". Tatsächlich ermittelte sie gegen Überlebende aus dem Widerstand, die aus den Lagern und Zuchthäusern der Nationalsozialisten oder dem Exil zurückgekehrt waren und es ernst meinten mit dem demokratischen Neuanfang.
Wie gut kennen wir die, die wir am meisten lieben? Vom ersten Moment an hatte Richard Warlo seinen Ziehvater Pawel Król geliebt, diesen wie durch eine versteckte Seitentür in sein Leben eingetretenen Beschützer.
Das Bundesamt für Verfassungsschutz und die NS-Vergangenheit. Die Mordserie des NSU hat Vorwürfe laut werden lassen, das Bundesamt für Verfassungsschutz sei von jeher "auf dem rechten Auge blind". Und das habe damit zu tun, dass die Behörde in ihrer Gründungsphase von Altnazis durchsetzt gewesen sei. Wie zutreffend ist dieses Urteil?
Erinnerungspolitische Bewegung in Spanien. In dem Buch geht es um die erinnerungspolitische Bewegung im spanischen Staat, die seit der Jahrtausendwende erstarkt ist und deren Fokus auf die franquistische Repression und die antifranquistischen Widerstände gerichtet ist.
Die Geschichte ist eine spannende, mitunter aber auch eine krumme Sache. Dann nämlich, wenn Historiker sich als willige Vollstrecker des politischen Willens der Herrschenden erweisen und die Geschichte zum politischen Instrument machen.
Die offizielle Geschichtsschreibung der Türkischen Republik kennt keinen Völkermord an den Armeniern. Die »Umsiedlungen« gelten als unschöne, aber unabwendbare Folge des Ersten Weltkrieges. Die Entdeckung der Erinnerung hat jetzt Bewegung in die öffentliche Diskussion gebracht: Die Generation der Enkel beginnt, von den Großeltern zu erzählen.
Die 50erJahre: Zeit des Wirtschafts wunders und des Neuanfangs. Doch in den Familien der Nachkriegskinder ging es engherzig zu. Das Buch hilft Angehörigen dieser Generation, die Ungereimtheiten in der eigenen Biographie zu verstehen und für sich neue Ressourcen zu entdecken.
2015 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 70. Mal. Trotz anhaltender Aufarbeitung erfährt ein wichtiges Kapitel der Nachkriegsgeschichte noch immer zu wenig Aufmerksamkeit: das Schicksal der rund 450.000 Besatzungskinder, die nach Kriegsende aus Liebesbeziehungen oder Versorgungspartnerschaften zwischen deutschen Frauen und Besatzungssoldaten oder auch als folge von Vergewaltigungen geboren wurden.