Max Hoelz: Ein im Vogtland und im Mansfeldischen auch heute noch von Sagen umwobener Name. Sein Leben kann sinnbildlich für den Beginn des "Zeitalters der Extreme" (Hobsbawm) und die Konfrontationen im 20. Jahrhundert stehen: Das Erleben des Ersten Weltkriegs führte ihn vom weißen Kreuz zur roten Fahne. Er wurde zum Rächer der Armen und Erniedrigten. Im Juni 1921 zu lebenslangem Zuchthaus verurteilt, im Juli 1928 freigelassen, setzt er sich für die Politik der kommunistischen Partei ein und reist Ende August 1929 in die Sowjetunion.
Am 16. September 1933 wird sein Leichnam aus der Oka geborgen.
Geschichte des Kommunismus (Thema)
Die Autobiographie von Max Hoelz ist keine "Memoirenschriftstellerei eines großen Politikers"; sie ist der Lebensbericht eines deutschen Revolutionärs, den die Geschichtsbücher in der BRD wie in der DDR verschwiegen haben. Im ersten Teil seines Buches schildert Hoelz seinen Werdegang vom entrechteten Landarbeiter zum Techniker, sein Leben während des Ersten Weltkrieges und den sehr abrupten, spontanen Politisierungsprozess während der Revolution von 1918/19 und seine Aktivitäten in den Jahren bis 1921. Sein Erfahrungsbericht vermittelt eindrucksvoll den Übergang von passiver Hinnahme gesellschaftlicher Unterdrückung zur bewussten Anwendung von organisierter Gegengewalt.
Der gelbe Nebel ist Fluch und Strafmaßnahme der Hexe Axrana aus einem Kinderbuch von Alexander Wolkow von 1970. Die Bewohner des Zauberlandes hatten Widerstand gegen den Machtanspruch der Hexe geleistet. Der Nebel erstickte die Pflanzen, er verhinderte, dass Licht und Sonnenwärme zur Erde durchdrangen, worauf das Land erfror und starb ... Der gelbe Nebel wurde und wird als Metapher für eine Vergiftung aller Bereiche der Gesellschaft verstanden, was der Stalinismus war. Seit Jahrzehnten wird darüber geforscht, was "Stalinismus" ist. Die einen tun dies, um den Kommunismus zu verteufeln, die anderen, um ihn vor dem Revisionismus zu bewahren, indem sie gegen die Emanzipation des Sozialismus vom "Stalinismus" auftreten.
Enzo Traverso verleiht einer verborgenen Tradition ihren gebührenden Platz in den aktuellen Auseinandersetzungen: der linken Melancholie. Latent war die in der linken Geschichtsschreibung und Kultur zwar immer schon präsent, ihre Kraft für heutige Kämpfe hat bisher aber niemand so deutlich herausgestellt wie Traverso. Um eine neue konkrete Utopie des 21. Jahrhunderts definieren zu können, analysiert er Kunstwerke der bildenden Kunst, Filme, Theorietraditionen sowie die gescheiterten und verratenen Revolutionen und Revolten des 19. und 20. Jahrhunderts.
"Wir stellen heute unseren Genossen die erste Nummer unserer neuen Brigade-Zeitung vor, auf die schon viele Kameraden gewartet haben", so war im Editorial der ersten Ausgabe vom 2. März 1937 zu lesen. Die "Pasaremos" war die Zeitschrift der XI. Internationalen Brigade mit einer Auflage von 2.000 Exemplaren. Im Spanischen Bürgerkrieg hatte jede Division, jede Brigade, jedes Bataillon eigene Zeitschriftenund Zeitungen. Das galt auch für die Internationalen Brigaden. Die meisten dieser Publikationen sind, mehr oder weniger vollständig, heute vermutlich nur noch im Komintern-Archiv in Moskau und in den Militärarchiven in Spanien erhalten.
Gerhard Feldbauer beginnt mit dem "Risorgimento", in dem die bürgerliche Revolution 1870 mit einem Dreiviertelsieg der Bourgeoisie endete. Entscheidend prägte den Prozess der Herstellung des Nationalstaates an der Spitze des radikaldemokratischen Flügels der nationalen Bewegung Giuseppe Garibaldi. Das beeinflusste die gesamte neuere Geschichte Italiens, in der - seit Mussolinis "Marsch auf Rom" über die "Resistenza" bis heute - der Antifaschismus zu einem Grundzug wurde.
Die erste Auflage seines 1991 erschienenen Buches »Niederlage und Zukunft des Sozialismus« war schnell vergriffen und sorgte auch international für Diskussion, weil hier einer die Zeitgesänge postsozialistischer Beerdigungsredner mit seiner Streitschrift über Grundfragen und Perspektiven des Marxismus störte und den Resignierten Mut machte. Mit diesem zweiten Buch konzentrierte sich Hans Heinz Holz 1995 nicht weniger streitbar auf das Parteiverständnis der Kommunisten, seine Kategorien und weltanschaulichen Grundlagen.
Mit seinem Vorwort schlägt Dietmar Dath - 30 Jahre nach der Erstauflage dieses Buches - die Brücke zur Gegenwart, denn schließlich ist der Buchtitel "Kommunisten heute".
Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs stellte eine Zäsur in der Geschichte der europäischen Linken dar. Fast einhellig waren die sozialdemokratischen Parteien auf die Position der "Vaterlandsverteidigung" eingeschwenkt. Nur wenige widerstanden.Unter ihnen die russischen Bolschewiki. Lenin war sicherlich derjenige, der die Schlussfolgerungen aus der neu entstandenen strategischen Situation am konsequentesten zog: Krieg dem Kriege, Bruch mit den imperialen Staaten, Vorbereitung einer sozialistischen Revolution.Um diese Strategie zu begründen, entwickelte er auf der Basis von Hegelstudien und Analysen des Imperialismus, zur nationalen Frage und der Agrarverhältnisse ein strategisches Konzept der antagonistischen Zuspitzung der Widersprüche.
Das ideologische Zentrum der katholischen Kirche lässt sich mit Papsttum und Glaubenskongregation über die Jahrhunderte hinweg eindeutig definieren. Schwieriger ist die Bestimmung des Marxismus. Als umfassende wissenschaftliche Weltanschauung entwickelte er sich aufgrund neuer Einsichten seit dem 19. Jahrhundert und bleibt auch in der Gegenwart nicht auf der Stelle stehen.
Die erzreaktionäre Auffassung, der Marxismus sei das Böse und könne niemals ein Weg zum Guten sein, war in der Vatikanideologie als absoluter Wert in der Geschichte immer präsent. Dagegen wurde für Befreiungstheologen die marxistische Analyse ein wirksames Instrument zur Entschleierung der kapitalistischen Barbarei. Weil diese Befreiungstheologen mit ihrem prophetischen Christentum zu einer Triebkraft der Umkehr der Geschichte geworden sind, wurden sie von der Vatikanideologie unter den Päpsten Johannes Paul II. und Benedikt XVI. isoliert, verfolgt und letztlich den imperialistischen Kräften geopfert.
Rosa Luxemburg war eine einflussreiche Vertreterin der europäischen Arbeiterbewegung, des Marxismus, Antimilitarismus und „proletarischen Internationalismus“. Anfang 1919 gründete sie die Kommunistische Partei Deutschlands mit, die ihr Programm annahm, aber die von ihr geforderte Teilnahme an den bevorstehenden Parlamentswahlen ablehnte. Nachdem der folgende Spartakusaufstand niedergeschlagen worden war, wurden sie und Karl Liebknecht von Angehörigen der Garde-Kavallerie-Schützen-Division ermordet (Wikipedia).