Vom "Weissen Kreuz" zur "roten Fahne". Von Max Hoelz

Die Autobiographie von Max Hoelz ist keine "Memoirenschriftstellerei eines großen Politikers"; sie ist der Lebensbericht eines deutschen Revolutionärs, den die Geschichtsbücher in der BRD wie in der DDR verschwiegen haben. Im ersten Teil seines Buches schildert Hoelz seinen Werdegang vom entrechteten Landarbeiter zum Techniker, sein Leben während des Ersten Weltkrieges und den sehr abrupten, spontanen Politisierungsprozess während der Revolution von 1918/19 und seine Aktivitäten in den Jahren bis 1921. Sein Erfahrungsbericht vermittelt eindrucksvoll den Übergang von passiver Hinnahme gesellschaftlicher Unterdrückung zur bewussten Anwendung von organisierter Gegengewalt.

ISBN 978-3-8015-0037-5     19,50 €  Portofrei     Bestellen
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Nach der militärischen Zerschlagung der Aufstände durch Reichswehr und Schutzpolizei wurden Hoelz und viele andere, begleitet von Hetzkampagnen der bürgerlichen Presse, in Zuchthäuser gesteckt, von denen Hoelz im zweiten Teil seines Buches einen eindringlichen Bericht gibt.

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Allein sein Name ist Legende, wenn man, dem Lexikon folgend, mit Legende eine unverbürgte, sagenhafte Erzählung meint. Aber Max Hoelz lebte, das ist verbürgt, und wo auch immer sein Name genannt wird, werden Geschichten erzählt, tatsächlich geschehene und erfundene. Die erfundenen sind so möglich wie die wahrhaftigen unglaubwürdig. → Rezension von Johannes Arnold bei Nemesis

Presse:

Max Hoelz ist eine historische Figur, die wir nicht vergessen sollten. Gut, dass es einen Neudruck seiner Erinnerungen gibt. Er war Sohn eines armen Landarbeiters im meißnischen Sachsen, aus gottesdürchtigem, königstreuem Vaterhaus. Nicht die unvorstellbare Armut seiner Kindheitsjahre machte ihn zum Revolutionär, sondern das Kriegserlebnis 1914/18 brachte ihn an die Rote Front. 1920 gründete er im Vogtland die Rote Armee und wurde eine Art Volkstribun. Er kam ins Gefängnis, ging 1928 in die UdSSR und ertrank 1934 in Gorki - Unfall oder politischer Mord?
Die neue Barke

In seinem Buch beschreibt Hoelz seinen Lebensweg. Vor allem seine Zuchthauserlebnisse sind bemerkenswerte Dokumente, die die Neuauflage lesenswert machen. Da Hoelz stark zum Anarchokommunismus neigte, spielte er freilich nur in den Aufständen der frühen zwanziger Jahre eine Rolle, in der Parteiorganisation selbst übte er keine wichtigen Funktionen aus.
Hermann Weber, Archiv für Sozialgeschichte

Max Hoelz war einst der Abgott der revolutionär gestimmten Arbeiter im Sächsischen Vogtland. In der turbulenten Frühzeit der Weimarer Republik regierte er mit einem »Roten Vollzugsrat« auf Schloß Falkenstein, kommandierte »Rote Garden« zu erstaunlichen Siegen. Einst sprach man überall in Deutschland von ihm. Heute ist er vergessen.
Johann Georg Reißmüller, Frankfurter Allgemeine Zeitung

Wolz – Leben und Verklärung eines deutschen Anarchisten (DDR, 1973) → Hammer & Zirkel Youtube 02.06.2019

Max Hölz – Der rote Rebell (DDR, 1989) → Hammer & Zirkel Youtube 03.06.2019

Max Hoelz ist wieder da. → Die Grenzgänger Youtube 08.11.2018

 

 

 

Erstellt: 04.06.2019 - 07:35  |  Geändert: 02.12.2020 - 17:57