Der Urkommunismus. Auf den Spuren der egalitären Gesellschaft. Hrsg. Dieter Reinisch

Die Vorstellung einer besseren, egalitären Welt in Bescheidenheit begleitet die Menschheit in ihren Mythen und Vorstellungen seit Tausenden von Jahren.

Neben der Darstellung des Wandels des Begriffs "Urkommunismus" in der archäologischen und marxistischen Forschung soll der Band auch zeigen, wie archäologische Befunde mittels der Methoden der Dialektik und des Materialismus interpretiert werden können.

ISBN 978-3-85371-350-1     14,90 €  Portofrei     Bestellen

Der britische Geologe Charles Lyell bewies bereits 1830, dass die Welt viel älter sein müsse, als jene 6.000 bis 7.000 Jahre, von denen die jüdisch-christliche Vorstellung sprach. Zu jener Zeit muss wohl der alttestamentarische Hinauswurf aus dem Garten Eden erfolgt sein, als die neolithische Gesellschaft im Gebiet des Fruchtbaren Halbmondes unterging, jenem Teil der Welt, der sich von Palästina über die Levante und Anatolien bis nach Mesopotamien spannt. Wie aber lebte der Mensch davor?

1884 befasste sich Friedrich Engels mit dem Konzept einer egalitären Gesellschaft vor der Entstehung von Ackerbau und Viehzucht. Es sollte in die marxistische Geschichtsauffassung unter dem Begriff "Urkommunismus" aufgenommen werden.

Im Jahre 1999 berichtete die wissenschaftliche Fachzeitschrift "Science" von einer bahnbrechenden Entdeckung. Die Ausgrabungen der neolithischen Siedlung Catal Hüyük (Catalhöyük) in Zentralanatolien förderten ein "egalitäres Dorf" zutage, das trotz seines Wachstums "keine Anzeichen von öffentlichen Gebäuden oder Arbeitsteilung" aufwies.

Neben der Darstellung des Wandels des Begriffs "Urkommunismus" in der archäologischen und marxistischen Forschung soll der Band auch zeigen, wie archäologische Befunde mittels der Methoden der Dialektik und des Materialismus interpretiert werden können.

Mit Texten von Friedrich Engels, Marija Gimbutas, Ian Hodder, Abdullah Öcalan, Mehmet Özdogan, Ernest Mandel, Karl August Wittfogel, James Connolly, Rosa Luxemburg, Georgi Plechanow, Paul Lafargue, Vere Gordon Childe, Chris Knight, Lionel Sims u.a.

Einige Beiträge erscheinen erstmals in deutscher Übersetzung.

 

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Inhaltsverzeichnis

Pressestimmen:

„Der Herausgeber, Dieter Reinisch, ist Historiker und Sprachwissenschaftler, arbeitet selbst als Archäologie und hat eine hervorragende Einleitung zu diesem Band verfasst. (…) Es ist erfreulich, dass nun eine wirklich gute Einführung in den ‚Urkommunismus‘ vorliegt und so wensentliche Basistexte für die Diskussion um dieses Thema zur Verfügung stehen. Diesem Buch sind viele Leserinnen und Leser zu wünschen.“ Bernhard Brosius, „Avanti“ Dezember 2012

„Das Bestehen egalitärer Gesellschaften vor deren Aufspaltung in Klassen gilt als nachgewiesen, auch wenn der im 19. Jahrhundert geprägte Begriff »Urkommunismus« heute meist vermieden wird. Gerade daher ist es verdienstvoll, die marxistische Forschung dazu zu dokumentieren. Der Sammelband »Der Urkommunismus. Auf den Spuren der egalitären Gesellschaft« enthält insgesamt 25 Beiträge, die durch aktuelle Texte sowie ein erläuterndes Vorwort des Herausgebers Dieter Reinisch ergänzt werden.“ Gerd Bedszent, „Junge Welt“ 18.02.2013

„In dem Buch versammelt sind wichtige, sorgfältig ausgewählte Originaltexte, von denen viele heute nur schwer zugänglich sind. Einige mussten für diese Ausgabe erst noch aus der alten Frakturschrift übertragen werden, die meisten englischen Veröffentlichungen wurden vom Herausgeber erstmals ins Deutsche übersetzt. (…) Außer den Originalschriften enthält das Buch überdies erläuternde Kästen, eine Zeitleiste, Kurzbiographien sämtlicher Autorinnen und Autoren sowie ein ausführliches und weiterführendes Literaturverzeichnis. Der Herausgeber, Dieter Reinisch, ist Historiker und Sprachwissenschaftler, arbeitet selbst als Archäologe und hat eine hervorragende Einleitung zu diesem Band verfasst.“ Bernhard Brosius, Zeitschrift des „Revolutionär-sozialistischen Bundes“, 01.12.2012

Der Autor:

Dieter Reinisch,Jahrgang 1986, ist Historiker. Studium der Geschichte, der keltischen Sprachwissenschaften und der Archäologie in Wien und Belfast. Seit mehreren Jahren Mitarbeit bei archäologischen Grabungen in Frankreich, Italien und Österreich.

 

Erstellt: 06.03.2023 - 07:26  |  Geändert: 06.03.2023 - 07:27

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