"Despotischer Sozialismus" oder "Staatssklaverei"? Die theoretische Verarbeitung der sowjetrussischen Entwicklung in der Sozialdemokratie Deutschlands und Österreichs (1917–1929), 2 Bde. Von Uli Schöler

»Wie hältst du es mit Sowjetrussland?« Diese Frage bewegte nach der Oktoberrevolution die europäische Linke. Für die innersozialdemokratische Diskussion in Deutschland und Österreich markieren die Begriffe »Despotischer Sozialismus« (Otto Bauer) oder »Staatssklaverei« (Karl Kautsky) den Spannungsbogen, in dem in den verschiedenen Strömungen die Haltungen zur Oktoberrevolution und die weitere Entwicklung Sowjetrusslands kritisch untersucht wurden. 

ISBN 978-3-320-02385-0     49,90 €  Portofrei     Bestellen

Bereits 1991 legte Uli Schöler seine materialreiche Darstellung dieser Auseinandersetzungen vor. Die Schilderung und Analyse der Reaktionen auf die politischen, ökonomischen und sozialen Entwicklungen, Ereignisse und Entscheidungen in Sowjetrussland - Friede von Brest-Litowsk, Auflösung der Konstituante, Parteidiktatur, Struktur des Rätesystems, Komintern-Strategie, Kronstädter Aufstand, Georgien-Intervention, Neue Ökonomische Politik (NEP), Agrarfrage, Bürokratie, Terror - bilden gleichsam eine ausführlich kommentierte Chronik der ersten zwölf Jahre bolschewistischer Herrschaft. Seit Langem vergriffen, erscheint das Buch nun mit einem aktuellen Vorwort und ergänzt um ein Personenregister.

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Inhaltsverzeichnis

Pressestimmen:

»Schölers Werk ist ein exzellentes Lexikon der Rezeptionsgeschichte, in dem sich zu blättern allemal lohnt.« Christoph Zeevaert in kritisch-lesen.de

»Ein besonderes Historiker-Verdienst besteht darin, wie Richard Saage jüngst hervorhob, dass Uli Schöler die lange nicht berücksichtigten Debatten der Menschewiki erstmals angemessen und ausführlich gewürdigt hat.« Klaus-Jürgen Scherer in perspektiven ds, 1/2022

»Auf insgesamt 983 Seiten wird akribisch herausgearbeitet, wie in den verschiedenen Strömungen in der deutschen Sozialdemokratie und der Sozialdemokratische Arbeiterpartei Deutschösterreichs zu unterschiedlichen Aspekten der Entwicklung der Sowjetunion diskutiert worden ist.« Jörg Deml in Sozialismus, 2/2022

»Die Arbeit kann als kritisches Nachschlagewerk zu den Debatten während der ersten Jahre nach Gründung der Sowjetunion gelesen werden, kann zugleich aber viel zu den Diskussionen über die Folgewirkungen, nicht nur im postsowjetischen Russland beitragen.« Gabriella Hauch in TAGEBUCH, 7-8/2022

»Dieser Doppelband ist so umfang-, material- und gedankenreich, dass man wohl anerkennend Peter von Oertzen zustimmen muss, der 1993 lobend bilanzierte: ›Es gibt Bücher von einer derartigen Gründlichkeit und Materialfülle, dass kein Mensch sie von Anfang bis Ende durchlesen wird, allenfalls liest man in ihnen‹.« Holger Czitrich-Stahl in Z – Zeitschrift Marxistische Erneuerung, 130/2022

Der Autor:

Prof. Dr. Uli Schöler ist Jurist und Politikwissenschaftler und lehrt nebenberuflich Politikwissenschaften am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin. Er arbeitet als stellvertretender Direktor und Abteilungsleiter für Wissenschaft und Außenbeziehungen im Deutschen Bundestag. Zahlreiche Veröffentlichungen, unter anderem als Mitherausgeber der Gesammelten Schriften Wolfgang Abendroths

 

Erstellt: 14.03.2023 - 07:44  |  Geändert: 02.06.2023 - 07:53

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