Mit welchen Herausforderungen sieht sich die Kulturtechnik Lesen in unserer Gesellschaft konfrontiert und was wissen wir darüber? Die Beiträger_innen des interdisziplinären Netzwerks Leseforschung versammeln eine Vielzahl kursierender »Mythen« des Lesens mit dem Ziel, vorherrschende Meinungsbilder einer kritischen und wissenschaftlich fundierten Betrachtung zu unterziehen.
Medien (Thema)
Der erste Medienkrieg der Geschichte
Der Bauernkrieg bildet neben der Reformation die Schwelle zur Neuzeit. Anders als die Reformatoren aber können seine Protagonisten ihre teilweise modern klingenden Forderungen nicht durchsetzen. Die Erhebung der Bauern wird blutig niedergeschlagen.
Der Bauernkrieg wurde immer auch ideologisch interpretiert - schon zeitgenössisch war er, so Thomas Kaufmann, vor allem ein Medienereignis.
Das Internet entwickelte sich in verschiedenen Phasen schnell und grundlegend von einer Datenautobahn zum Mitmachnetz. Mittlerweile ist diese digitale Parallelwelt aus dem Alltag vieler Menschen gar nicht mehr wegzudenken. Joan Kristin Bleicher beleuchtet umfassend zentrale Aspekte der Medialität des Internets.
Wann wurde Rafah geteilt? Wer verdient am Tunnelgeschäft? Was bedeutete das Bertini-Abkommen für die Fischer Gazas? Welcher hochrangige israelische Politiker versicherte schon vor Jahren, die Palästinensische Autonomiebehörde sei »eine Last«, die Hamas dagegen »ein Gewinn«? Anhand von gut hundert Fragen skizziert der Journalist Johannes Zang mosaikartig Geschichte und Gegenwart des Gazastreifens, den er selbst etwa drei Dutzend Mal besuchte.
Die Mainstream-Medien folgen einseitig der Propaganda der NATO. Sie blenden wichtige Informationen über den Stellvertreterkrieg in der Ukraine aus. Sie übergehen die Vorgeschichte, die in den Krieg geführt hat. Friedensbemühungen werden kaum erwähnt, Kriegsgegner diffamiert. Sie betreiben "strategisches Framing", oder zu deutsch: "Lügen durch Weglassen". Patrik Baab geht den Ursachen auf den Grund: ...
Sprache lenkt das Denken, Sprache ist Handeln, Sprache ist Macht und Sprache ist Gewalt. In Politische Korrektheit, Wunschdenken und Wissenschaft widmen sich Cordula Simon und Stefan Auer der Frage, ob die sogenannte politisch korrekte Sprache einer moralisch besseren Welt dienlich ist. Die Autoren verfolgen Text für Text bis zu ihren Quellen und Fußnoten. Dabei decken sie unzählige Falschzitate, Irrtümer, Unterstellungen und wissenschaftlich nicht fundierte Annahmen auf.
ERASMUS, LUTHER, DÜRER - WIE DIE PRINTING NATIVES DIE WELT VERÄNDERTEN
Der Buchdruck veränderte die Welt, doch es bedurfte einer zweiten Generation von «Printing Natives», die mit Ablassbriefen, Thesen, Diffamierungen und Sensationsmeldungen als Massenware einen tiefgreifenden Kulturwandel entfesselte. Der renommierte Kirchenhistoriker Thomas Kaufmann zeigt in seinem anschaulichen, Augen öffnen den Buch, warum wir die «Generation Luther» besser verstehen, wenn wir die heutigen «Digital Natives» betrachten - und umgekehrt.
Wenn von Nachrichtenauswahl und Thematisierungsfunktion der Medien die Rede ist, fällt schnell das Fachwort Agenda-Setting. Der gegenteilige Begriff, das Agenda-Cutting, ist dagegen viel seltener Gegenstand von wissenschaftlichen oder gesellschaftlichen Diskussionen. Dabei ist das Agenda-Cutting eine weitflächig geübte Praxis in Medien, Politik und Gesellschaft, bei der Themen bewusst oder unbewusst aus den gesellschaftlichen Diskursen entfernt oder herausgehalten werden.
Als Rahims Freundin eine Handtasche voller wertvoller Muenzen findet, ist er sich sicher: Es ist ein Wunder! Mit Hilfe der Münzen hofft er, einen Teil seiner Schulden abzubezahlen und seine Haftstrafe zu verkürzen – so könnte er seine Freundin endlich heiraten und mehr Zeit mit seinem Sohn verbringen. Doch es kommt alles anders: Rahim wird von seinem Gewissen eingeholt und entscheidet sich, die Handtasche zurückzugeben. Während eines zweitägigen Ausgangs kann er die Besitzerin ausfindig machen. Als die Gefängnisdirektion von seiner guten Tat erfährt, stürzen sich sogleich Journalisten und Fotografen auf ihn – an diesem Mann sollte sich die Gesellschaft ein Beispiel nehmen!
100 Jahre Radio in Deutschland bedeutete von Anfang an Klassenkampf. Das Buch ist keine Geschichte über Radiostars, ihre Hits und Anekdoten. Hier geht es darum, wie der Staat verhinderte, dass die Arbeiterbewegung Zugang zu diesem Medium bekam. Er kontrollierte, wer senden durfte und wer nicht. Dies ist, trotz unzähliger Privatsender, heute immer noch so. Dazwischen lagen die Unterwerfung des Rundfunks unter den Faschismus und der auch im Äther geführte Widerstand gegen die Naziherrschaft.