Der Kampf um das Internet
Wie Wikipedia, Mastodon und Co. die Tech-Giganten herausfordern
Mehr Freiheit und mehr Demokratie waren die großen Versprechen des Internets. Doch inzwischen konzentriert sich die Macht bei einigen wenigen Tech-Giganten. Dabei bietet das Netz selbst eine Lösung, um sein ursprüngliches Freiheitsversprechen zu bewahren: die nichtkommerzielle digitale Gegenwelt.
Zu ihr zählen etwa die Online-Enzyklopädie Wikipedia, die Twitter (X)-Alternative Mastodon, der Browser Firefox oder der Messenger Signal. Es liegt an uns, wie stark wir die digitalen Herausforderer machen.
In aufwendig recherchierten, so informativ wie unterhaltsam geschriebenen Porträts stellt Stefan Mey die Protagonist_innen, Ziele, Strategien und Geschäftsmodelle der digitalen Gegenwelt vor. Von ihnen gibt es weitaus mehr, als wir gewöhnlich denken. Sie sind die digitalen Gegenstücke von Greenpeace, Attac oder Amnesty International und formen die digitale Zivilgesellschaft. Um das Internet besser, fairer und freier zu machen, muss man nicht Informatik studieren, kein Start-up gründen und auch kein Hacker sein. Ist das der Beginn einer kleinen Revolution?
Digitale Gegenwelt: Neben den Tech-Giganten ist im Internet eine Vielzahl an alternativen Plattformen und Programmen entstanden. Der IT-Journalist Stefan Mey verschafft den Überblick: Hatespeech, Fake News, schwacher Datenschutz – dafür sind soziale Medien schon lange in der Kritik. Millionenfachen Zulauf erhalten sie trotzdem, auch hierzulande. Umso überraschender der jüngste Gegentrend: Das Netzwerk X, ehemals Twitter, wird zunehmend ge- mieden, vor allem von Wissenschaftlern, Journalisten und der Zivilgesellschaft. Ein Nebeneffekt: Erstmals rücken alternative Angebote wie Mastodon in den Fokus der Öffentlichkeit. Ist das der Aufbruch hin zu einem weniger vom Kommerz getriebenen Internet? Tatsächlich ist die Vielfalt nicht-kommerzieller Angebote erstaunlich groß, wie der IT-Journalist Stefan Mey in seiner sorgfältig recherchier- ten „Bestandsaufnahme“ der digitalen Gegenwelt zeigt. Egal ob Lexikon, Betriebssystem, Bürosoftware oder soziales Netzwerk – für al- les haben Hacker und Ehrenamtliche, aber auch Organisationen und Unternehmen längst Gegenentwürfe geschaffen zu den profitorientierten Diensten aus dem Silicon Valley. Sie alle haben sich mehr oder weniger den gleichen Prinzipien verschrieben. Etwa der Gemeinnützigkeit oder dass ihre Produkte unter freien Lizenzen stehen und nicht privatisiert werden dürfen. Auch Datensparsamkeit steht bei den meisten auf der Agenda. Von Vera Linß Deutschlandfunk 10.11.2023
INTERVIEW: Wie freie Software die Tech-Giganten herausfordert: Geschenkt im Leben gibt es fast nichts - und auch was kostenlos scheint, hat oft einen Preis. Bei Google oder Facebook zahlen wir mit unseren Daten und selbst die Standard-Software auf unserem Computer kostet Geld. (...) Stefan Mey erklärt, für wen sich freie Alternativ-Softwares lohnen, wo ihre Limits liegen und wer mit kommerzieller Software besser bedient wird. Außerdem legt der Autor offen, wie freie Softwarelösungen entstehen, wer sie pflegt und warum auch Staaten und selbst kommerzielle Konkurrenten freie Software mitentwickeln und finanzieren. [Podcast 4:37] Von Olivier Krickel BRF 03.11.2023
Pressenotizen Perlentaucher
Weitere Pressestimmen
"Eine detaillierte und ... einsteigergerechte Übersicht ... Und noch wichtiger: Das Buch regt auch an, die Gegenwelt selbst zu erkunden" taz futurzwei, Maxim Keller
„gut, wenn jemand den Blick auf die scheinbar kleiner werdenden Räume zwischen Amazon, Google, Meta, Microsoft und Apple richtet.“ FAZ, Günther Hack
„Für sein Buch hat Mey Stammtische besucht, Berichte gelesen und mit Aktivisten gesprochen. Herausgekommen ist das Porträt einer Graswurzelbewegung, die mit einer Mischung aus Idealismus und Pragmatismus die Vormachtstellung der Techgiganten brechen will.“ CH Media Zeitungen, Adrian Lobe
„Beim Lesen wird klar, dass Mey viel von der Idee hält, die Machtstrukturen im Netz umzukrempeln. Unkritisch wird er dadurch aber nicht …“ t3n
„Mey erklärt wie man diese nichtkommerziellen Plattformen und Programme nutzen kann wirklich sehr verständlich und so gut, dass man am liebsten sofort einsteigen möchte … ein sehr guter Anfang, eine breitere Öffentlichkeit mit diesen digitalen Alternativen vertraut zu machen.“ Deutschlandfunk, Vera Linß
„In seinem Buch zeigt der erfahrene IT-Journalist auf, wie vielfältig und lebendig die Gegenwelt ist, die Wikipedia und Mastodon, Linux, Signal und viele andere Projekte erschaffen. Ein aufklärerisches Buch, notwendig ist es auch.“ P.M. Magazin
„Eine Einladung, die digitale Gegenwelt … ganz bewusst zu stärken und mitzumachen bei der Revitalisierung eines weltweiten Netzes, das nicht von ein paar scheinheiligen Konzernen beherrscht wird.“ Leipziger Zeitung, Ralf Julke
„Erste Schritte in die digitale Gegenwelt.“ Deutschlandfunk Kultur, Christian Rabhansl „Dieses Buch leistet einige Hilfe zu Alternativen. Das Buch macht klar, dass es nicht um Prinzipienreiterei geht, sondern was man will und was man braucht. Lesenswert.“ Deutschlandfunk Andruck, Michael Kuhlmann
„Akribisch recherchiertes Buch“ Bild der Wissenschaft, Ralf Butscher
Der Autor
Stefan Mey ist ein investigativer IT-Journalist mit sozialwissenschaftlichem Hintergrund. Er hat sich von Anfang an für die Frage von Macht und Gegenmacht im Internet interessiert. Mey kennt nicht nur die großen IT-Konzerne, sondern neben den bekannten auch viele unbekannte Projekte der digitalen Gegenwelt von innen.
Erstellt: 30.01.2025 - 08:11 | Geändert: 07.02.2025 - 12:15