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"Das Stadion hat sich inzwischen in eine dieser aberwitzigen Rummelattraktionen verwandelt. Es fliegt auf und ab und dreht sich dabei beständig im Kreis, während ein Marktschreier bereits die nächste Runde anpreist. Die Lichter zucken, von irgendwo dringen Schreie an mein Ohr. Paul und ich stehen in der Mitte und gleichen die ruckartigen Bewegungen unserer Umwelt durch gazellengleiches Dahingleiten aus, während wir in Großbuchstaben "Ihr habt uns in Beton geboren, und nun wundert ihr euch, dass wir mit Steinen schmeißen" auf den Rasen schreiben.
Homayoun, Yorgos, Ferdinand, Yasmina sind Mitte Zwanzig und: verzweifelt. Sie verzweifeln an den Dingen, an denen die meisten Mittzwanziger verzweifeln: an der Kunst, an sich selbst, am ausbleibenden Erfolg, an ihrer Stadt, am Alkohol und natürlich an der Liebe.
In einer denkbaren Gegenwart der Erde sind die Ökosysteme gänzlich kollabiert. Doch fern ab vom Überlebenskampf, tief verschanzt im kasachischen Altaigebirge, arbeitet eine Wissenschaftsgemeinschaft an »Serving Intelligent Consciousness« (SIC) - einer Intelligenz, die das Überleben der Zivilisation und des kollektiven Wissens der Menschheit sicherstellen soll. Als die Neurosystematikerin Galsberg ihre Position am Institut antritt, ahnt sie den Beginn einer unkontrollierbaren Bedrohung und versucht, gegen die kultähnlichen Verhältnisse im Institut anzutreten.
In den letzten Jahren findet die Materialität in der politischen Theorie vermehrt Beachtung. Verstanden wird sie dort aber als gesellschaftliche Struktur, als die Verkörperungen gesellschaftlicher Werte in Gegenständen oder als materielle Zwänge, die auf den Menschen wirken. Jane Bennet stellt sich dagegen die Frage, wie wir Ökologie denken können. Sie ruft dazu auf, unsere nichtmenschliche und mehr-als-menschliche Umwelt sowie uns Menschen auf andere Weise zu begreifen. Sie vertritt einen »vitalen Materialismus«, der Materie und Materialitäten als handelnde Subjekte anerkennt und deren Trennung vom behandelten Objekt aufhebt.
Am 29. August 1949 zündete die Sowjetunion ihre erste Atombombe, viele Jahre früher, als von den westlichen Geheimdiensten erwartet. Maßgeblichen Anteil daran hatte der deutsche Physiker und Kommunist Klaus Fuchs (1911-1988), der als politischer Flüchtling in Großbritannien Aufnahme gefunden hatte und dort 1941 in verantwortlicher Position in die Arbeiten zum Bau einer britischen Atombombe einbezogen worden war.
Der von ihm vorgeschlagene Titel offenbart einerseits seine Illusion, es ginge für ihn und seinesgleichen mit Forschung und Lehre nach dem Untergang der DDR so weiter. Andererseits, und das macht die Autobiografie als zeitgeschichtliches Zeugnis interessant, bietet er nicht nur eine typische DDR-Vita und DDR-Geschichte, sondern eine sehr kritische (und selbstkritische) und polemische Darstellung der Abwicklung der DDR-Wissenschaft nach 1990.
Die Zeilen, gedichtet 1919 von einem Unbekannten, belegen eine zumindest anfängliche Hierarchie. Als mythische Figuren der Arbeiterbewegung waren sie in der DDR gleichberechtigt, doch im praktischen Gebrauch schien Liebknecht handfest, Luxemburg eher schwierig. Mit den 68ern änderte sich das. Rosa strahlte von da an heller als Karl. SPD-Mitglieder im Westen erfreuten sich plötzlich ihrer und wandten sie gegen die DDR. Als die verschwand, verschwand auch Karl Liebknecht fast völlig. Rosa Luxemburg blieb, selbst nachdem sich die SPD wieder vor ihr davongestohlen hatte. Und heute?
Gerhard Zwerenz, 1956 in der DDR neben Wolfgang Harich einer der schärfsten linken Kritiker Ulbrichts, brachte ein Jahrzehnt später in der Bundesrepublik eine Ulbricht-Biografie heraus, die von Sebastian Haffner im September 1966 in „Konkret“ ausführlich besprochen wurde. Als stärkste Passage in Zwerenz Buch benannte Haffner die folgende: „Ob man es schätzt oder nicht, Walter Ulbricht stellt in seiner Person und als Exponent seiner Partei die Kontinuität der deutschen revolutionären Tradition dar; und indem er sich einen Staat schuf, vereitelte er alle westdeutschen Bestrebungen, die revolutionäre Tradition der Linken in Deutschland zu eliminieren.“
Vor dem Hintergrund einer Radikalisierung der politischen Systeme in Europa fragt Simone Weil 1934 nach den Ursachen des überall um sich greifenden Unbehagens. Warum leben wir in einer ungerechten Gesellschaft, in der der Einzelne nicht frei und zufrieden sein kann? Weil wir uns nach Simone Weil zu Instrumenten der von uns selbst produzierten Herrschaft machen.
Die kritische Analyse von einem der großen international anerkannten Intellektuellen
Bestsellerautor Pankaj Mishra liefert in seinem neuen Buch eine kritische, postkoloniale Analyse des Krieges in Nahost. Er beleuchtet die historischen Hintergründe und geopolitischen Folgen sowie die gespaltenen weltweiten Reaktionen und verdeutlicht, warum eine andere, multiperspektivische Erzählung des aktuellen Konflikts essenziell für das Verständnis unserer Zeit ist.