Hilfsorganisationen haben sich dazu verpflichtet, Leben zu retten, Leiden zu lindern und menschliche Grundbedürfnisse zu sichern. Aber wie entscheiden diese Organisationen angesichts der vielen hilfsbedürftigen Regionen dieser Welt, welche Hilfsprojekte sie wo und für wen anbieten?
Monika Krause analysiert die Entscheidungsprozesse der NGOs und konstatiert, dass es zwar das Ziel der Hilfsorganisationen ist, Menschen zu helfen, der Schwerpunkt ihrer Arbeit aber bei der Produktion von Projekten liegt - aus praktischen Gründen.

ISBN 978-3-86854-314-8 32,00 € Portofrei Bestellen

Positiv denken - was bringt's?

 Text:

Und immer wieder schickt ihr mir Briefe, 
in denen ihr, dick unterstrichen, schreibt: 
»Herr Kästner, wo bleibt das Positive?« 
Ja, weiß der Teufel, wo das bleibt.

Noch immer räumt ihr dem Guten und Schönen 
den leeren Platz überm Sofa ein. 
Ihr wollt euch noch immer nicht dran gewöhnen, 
gescheit und trotzdem tapfer zu sein.

Ihr braucht schon wieder mal Vaseline, 
mit der ihr das trockene Brot beschmiert. 
Ihr sagt schon wieder, mit gläubiger Miene: 
»Der siebente Himmel wird frisch tapeziert!«

Ihr streut euch Zucker über die Schmerzen 
und denkt, unter Zucker verschwänden sie. 
Ihr baut schon wieder Balkons vor die Herzen 
und nehmt die strampelnde Seele aufs Knie.

Die Spezies Mensch ging aus dem Leime 
und mit ihr Haus und Staat und Welt. 
Ihr wünscht, daß ich's hübsch zusammenreime, 
und denkt, daß es dann zusammenhält?

Ich will nicht schwindeln. Ich werde nicht schwindeln. 
Die Zeit ist schwarz, ich mach euch nichts weis. 
Es gibt genug Lieferanten von Windeln. 
Und manche liefern zum Selbstkostenpreis.

Habt Sonne in sämtlichen Körperteilen 
und wickelt die Sorgen in Seidenpapier! 
Doch tut es rasch. Ihr müßt euch beeilen. 
Sonst werden die Sorgen größer als ihr.

Die Zeit liegt im Sterben. Bald wird sie begraben. 
Im Osten zimmern sie schon den Sarg. 
Ihr möchtet gern euren Spaß dran haben ...? 
Ein Friedhof ist kein Lunapark.

Erich Kästner bei Wikipedia

 Paketlieferungen - für wen bequem? Und für wen gar nicht?

 

Schwere Last, leichter Lohn Es wird so viel bestellt wie nie, vor allem vor Weihnachten: Paketboten werden dringend gesucht und arbeiten meist trotzdem unter prekären Bedingungen. Von Bernd Kramer → die ZEIT 20. Dezember 2018

Nicht nur zur Weihnachtszeit: Das neue Arbeiterlied

Der Text:

Trepp auf, wir sind die Versandsoldaten!
Trepp auf, Logistikproletariat!
Ding-Dong, immer liefern, niemals warten,
keiner da, Zettel rein, Treppe ab!

Bring im Schneesturm auf Kommando, Bikini von Zalando.
Auch wenn man mir’s nicht ansieht, ich wohne im Ford Transit.

Pakete schwer, Pakete groß, wenigstens nicht obdachlos.
Nix Mindestlohn, nix Pausenzeit, gefangen in Selbständigkeit!

Trepp auf! Wir sind die Versandsoldaten!
Trepp auf! Logistikproletariat!
Ding-Dong, immer liefern, niemals warten,
keiner da, Zettel rein, Treppe ab!

Ich klage nie, dass Arbeit Mist ist, bin doch sachgrundlos befristet.
Wenn Sushi an der Haustür läutet, werden Menschen ausgebeutet!

Meine Baracke kalt und sehr verdreckt, mein Standort wird per App getrackt!
Vom Schutz des Arbeitsrechts befreit, gefangen in Selbständigkeit!

Trepp auf, wir sind die Versandsoldaten! (Guten Tag!)
Trepp auf, Logistikproletariat! (Dankeschön!)
Ding-Dong, immer liefern, niemals warten, (Wiedersehen!)
keiner da, Zettel rein, Treppe ab! (Ding Dong)

Was trennt noch Trebegänger, vom Sub-Sub-Sub-Sub-Sub-Unternehmer?
Er ist kein Mensch, er ist kein Tier. Nein, er ist Paketkurier.

Ich bin kein Mensch, ich bin kein Tier. Nein, ich bin Paketkurier.
Ich bin kein Mensch, ich bin kein Tier. Nein, ich bin Paketkurier.

Trepp auf, wir sind die Versandsoldaten!
Trepp auf, Logistikproletariat!

Ding-Dong, und wir dürfen niemals warten,
keiner da, Zettel rein, Treppe ab!

 Ein aktueller Beitrag zur aufflammenden Kriegszustimmung aus dem Jahr 1930

Text:

Wenn ein jüngerer Mann, etwa von dreiundzwanzig Jahren, an einer verlassenen Straßenecke am Boden liegt, stöhnend, weil er mit einem tödlichen Gas ringt, das eine Fliegerbombe in der Stadt verbreitet hat, er keucht, die Augen sind aus ihren Höhlen getreten, im Munde verspürt er einen widerwärtigen Geschmack, und in seinen Lungen sticht es, es ist, wie wenn er unter Wasser atmen sollte –: dann wird dieser junge Mensch mit einem verzweifelten Blick an den Häusern hinauf, zum Himmel empor, fragen: »Warum –?«

Am 5. Mai 2018 hätte Karl Marx seinen 200. Geburtstag gefeiert. Anlass für Cédric Wermuth und Beat Ringger, bei linken Frauen und Männern in der Schweiz nachzufragen. Ist das Werk von Marx für euch überholt oder weiterhin unverzichtbar? Wo kann mit Marx weitergedacht werden, wo nicht? Woran reibt ihr euch bei Marx, worüber regt ihr euch auf?

ISBN 978-3-85990-344-9 19,80 € Portofrei Bestellen

This new handbook builds on The Handbook of Community Movements and Local Organizations published in 2007, and is the only resource defining the field of study related to small nonprofit organizations and to studying communities from the standpoint of associations that make up communities. It explores the history and conceptualizations of community, theoretical concepts in community organizations, social movements ranging from health to crime, and community practice methods.

ISBN 978-3-319-77415-2 171,19 € Portofrei Bestellen

Die jüngere Geschichte Spaniens gilt gemeinhin als Modell einer gelungenen demokratischen Modernisierung. Nach dem Tod von Diktator Franco 1975 fand das südeuropäische Land schnell wirtschaftlichen Anschluss an die Europäische Gemeinschaft. Doch bei genauerer Betrachtung stellt sich die Entwicklung längst nicht so überzeugend dar: Der Anschluss an Europa wurde mit einer massiven Deindustrialisierung, das Wirtschaftswachstum seit 1980 mit Ausbreitung der Immobilienspekulation erkauft. Die Macht der alten politischen und ökonomischen Eliten wurde nicht angetastet, die franquistischen Verbrechen blieben ungesühnt. Und kaum thematisiert sind schließlich auch die systematischen Menschenrechtsverletzungen durch die spanische Demokratie selbst: mehr als 2000 Folterfälle, Zehntausende Verhaftete, Parteiverbote, Zeitungsschließungen und sogar der Aufbau rechter Todesschwadronen durch das Innenministerium - all das ist Teil der jüngeren Geschichte Spaniens.

ISBN 978-3-86505-744-0 14,00 € Portofrei Bestellen

Gert Golde, der letzte Generaldirektor des DEFA-Studios für Spielfilme, berichtet im Gespräch mit Dorett Molitor über seine mehr als 30-jährige Tätigkeit für die DEFA, lässt Erlebnisse und Personen Revue passieren und erläutert Hintergründe der Studio-Entwicklung.
Von der Kindheit im Dresden der Kriegs- und Nachkriegsjahre und dem Studium an der jungen Deutschen Hochschule für Filmkunst in Potsdam-Babelsberg spannt sich der Bogen seiner Schilderungen über die Anfänge als Aufnahmeleiter im Studio, die Arbeit als Produktionsleiter bei Slatan Dudow, Günter Reisch und Herrmann Zschoche, die Jahre als Direktor für Ökonomie und für Produktion bis zur Zeit als Geschäftsführer nach der Privatisierung der DEFA Anfang der 1990er Jahre.

ISBN 978-3-86505-413-5 25,00 € Portofrei Bestellen

Das Filmplakatschaffen in der sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und in der DDR ist klar umrissen: Es gibt das erste Plakat (aus dem Jahr 1945) und das letzte (es entstand 1990). In diesem Zeitraum schufen über 400 nur teilweise bekannte Grafiker rund 6.400 Plakate, denn für jeden Film, der in die Kinos kam - seien es DEFA-Produktionen wie ICH WAR NEUNZEHN, europäische Kunstfilmimporte wie LA STRADA oder Hollywoodfilme wie TOOTSIE -, wurde ein eigenes Plakat gebraucht. Sie alle sind in diesem Buch versammelt. Bei den Entwürfen wurden alle grafischen Techniken angewandt, alle Stile der klassischen Moderne adaptiert. Und so liefert der Band nicht nur einen Gang durch 45 Jahre Filmgeschichte, sondern auch einen Überblick über die unterschiedlichen Phasen künstlerischer Gestaltung und Ästhetik (nicht nur) in SBZ und DDR. Sichtbar wird die Vielfalt der visuellen Sprachen der Gestalter, deren Mut zur grafischen Reduktion, wie auch ihre Emanzipation - besonders gegenüber dem berühmten polnischen Filmplakat.

ISBN 978-3-86505-410-4 vergriffen

"Radikal ehrlich ist die Autobiografie von Ulrike Heider, die unter dem Titel 'Keine Ruhe nach dem Sturm' ihre Frankfurter Zeit, den SDS, das Sektierertum der K-Gruppen, aber auch ihre späteren Versuche, in den USA der Last einer mörderischen deutschen Vergangenheit im Kontakt mit jüdischen Familien und Freunden Herrin zu werden, rückhaltlos und fesselnd offenbart." (Micha Brumlik, taz)
Lebendig und mitreißend erzählt Ulrike Heider 50 Jahre ihrer persönlichen Geschichte als spannungsreiche Zeitgeschichte. Wir erleben hautnah, wie befreiend der politische und kulturelle Aufbruch der späten 1960er und frühen 1970er Jahre für sie als junge Frau war.

ISBN 978-3-86505-259-9 18,00 € Portofrei Bestellen