Saisonarbeiter, Fremdarbeiter, Gastarbeiter, Flüchtlinge - jeder dieser Begriffe markiert eine Etappe in der Geschichte der deutschen Ausländerpolitik. Ausländer waren niemals nur willkommene Arbeitskräfte. Stets waren sie auch Objekte wirtschafts- und bevölkerungspolitischer Kalkulationen sowie Zielscheibe völkischer und rassistischer Diffamierungen.
I:DES (Thema)
Werner Best war der führende Ideologe und Organisator der Gestapo. Indem Ulrich Herbert dem Lebensweg dieses Mannes durch fast das ganze 20. Jahrhundert folgt und zugleich immer wieder nach den typischen Merkmalen intellektueller NS-Aktivisten fragt, ist ihm ein bahnbrechendes Werk über die Generation der Täter gelungen, das heute als Klassiker der Zeitgeschichte gilt. Zwanzig Jahre nach der Erstveröffentlichung erscheint es mit einer erweiterten und aktualisierten Einleitung in einer Neuausgabe.
»Mehr Fortschritt wagen« - unter diesem Motto ist die Bundesregierung von Olaf Scholz angetreten. Schon wegen des nicht vorhergesehenen russischen Krieges gegen die Ukraine gestaltet sich dieses Vorhaben schwieriger als gedacht. Die Beiträgerinnen und Beiträger nehmen die Stellschrauben und Stolpersteine der Transformationspolitik, die sich die Ampel-Koalition vorgenommen hat, in den Blick. Damit erstellen sie nicht nur eine Halbzeitbilanz dieser Regierung, sondern geben in der Zeitenwende einen praxisnahen Überblick über die unterschiedlichen politischen Herausforderungen und ökonomischen Notwendigkeiten der Bundesrepublik.
„Mein Gott, wenn das der Führer wüsste! In 179 Karikaturen zeichnete Kurt Halbritter Hitlers »Mein Kampf« in Grund und Boden. Seine Satire ist markerschütternd bissig: Da wird die doch recht kleine Hakenkreuzfahne am Fenster der Nachbarin belächelt; berät das Ehepaar, sich lieber der NSDAP anzuschließen, als gegen den Strom zu schwimmen; heulen die Kinder, bis auch sie endlich eine Uniform bekommen; wird der Herrgott bemüht, den deutschen Gruß salonfähig zu machen.
Das Buch erschien erstmalig im Jahr 1968, das weltweit als symbolisches Jahr der linksgerichteten Studenten und Bürgerrechtsbewegungen in die Geschichte einging.
Ein Leben auf der Suche nach Freiheit und Wahrheit - vom Hörsaal in die Berge Kurdistan.
Michael Panser war sein Geburtsname. Aber auch unter den späteren Namen Xelîl Viyan und Bager Nûjiyan kämpfte er für seine Träume und Ideen. Die Fragen »Wie leben?«, »Was tun?« und »Wo anfangen?« leiteten seinen Weg.
Erstmals wird die NS-Zwangsarbeit in ihrer gesamteuropäischen Dimension als rassistisches Gesellschaftsverbrechen dokumentiert.
Die Ausstellung »Zwangsarbeit im Nationalsozialismus« erzählt erstmals die gesamte Geschichte der NS-Zwangsarbeit und ihrer Folgen nach 1945. Sie zeigt, dass Zwangsarbeit ein Massenphänomen war: Mehr als 20 Millionen Menschen mussten während des Zweiten Weltkrieges im besetzten Europa und im Deutschen Reich Zwangsarbeit für das nationalsozialistische Deutschland leisten. Die Ausstellung verdeutlicht, wie die Zwangsarbeit von Beginn an Teil der rassistischen Gesellschaftsordnung des NS-Staats wurde: Die propagierte »Volksgemeinschaft« und die Zwangsarbeit der Ausgeschlossenen - beides gehörte zusammen.
Der Anarchismus scheint aufgrund seiner Ablehnung jeglicher Herrschaft, feministische Forderungen überflüssig zu machen. Dennoch formulierten Anarchistinnen wie Emma Goldman oder die spanischen Mujeres Libres u.a. explizit feministische Forderungen, mit denen sie ihre Genossen konfrontierten. In den USA entstand in den 1970er Jahren mit Peggy Kornegger eine ausdrücklich anarchafeministische Theorie, mit der die befreienden Elemente von Anarchismus und Feminismus zusammengefügt werden sollten.
»Marx ist zurück!« So hieß es im Feuilleton, an Universitäten, gar in den Etagen der Wirtschaftsbosse, als die Finanzkrise die Welt beutelte. Und er ist geblieben. Seine Theorien und Analysen sind angesichts des wild agierenden Turbokapitalismus aktueller denn je. Was hat er zu sagen - zu Kapital und Kapitalismus, zu Krisen und Krieg, zu den Verhältnissen in Wirtschaft und Gesellschaft? The proof of the pudding is in the eating. Die servierte Portion ist übersichtlich. Aber hat es in sich. Schlaglichtartig erhellt die Auswahl markanter Zitate die Zentren des Marxschen Denkens und führt mitten in die gesellschaftlichen Probleme unserer Gegenwart.
Ein Buch über systematischen Machtmissbrauch. Uber Jahrzehnte sind junge Frauen in der Musikindustrie benutzt und diskriminiert worden: Egal ob Fans, Groupies, Journalistinnen, Mitarbeiterinnen oder Sangerinnen selbst - der Mythos von Sex, Drugs und Rock 'n' Roll, das viele Geld und das extreme Machtgefälle haben sexualisierter Gewalt über alle Genres hinweg den Boden bereitet. Die Diskussion um die Vorwürfe gegen Rammstein-Sanger Till Lindemann zeigt: Diese Zustande brechen jetzt auf. Frauen wehren sich. Und sie finden endlich Gehör.
Kriegspropaganda kennt nicht nur die Feindbildbeschwörung zwecks Stählung des Kriegswillens auf der eigenen Seite. Die Nazis richteten ihre Propaganda auch an den Feind selbst. Eine Propagandaflut unvorstellbaren Ausmaßes ergoss sich über die Ostfront Nazi-Deutschlands. 500 Millionen Kriegsflugblätter adressiert an 5 Millionen Rotarmisten. Immerhin eine Ausgabe von 8,58 Reichsmark an bedrucktem Papier für jeden sowjetischen Soldaten. Eine zynische Ausgabe, bedenkt man, wie wenig diese Menschen den Nazis wert waren - nach einer Gefangennahme.