Anselme Nindorera erzählt uns mit Humor und erfindungsreicher Sprache die Geschichte von Mwezi Gisabo, dem letzten Herrscher von Burundi vor der Kolonisierung des Landes durch die Deutschen. Der Mwami (König), der schon die arabischen Versklavungsversuche mit List und Klugheit abgewehrt hatte, setzte den Invasoren so viel Widerstand entgegen, dass er in die Geschichte einging. Doch die nationale Einheit geriet durch die Machenschaften der treulosen Verräter Maconco und Kirima aus den Fugen und die Waffen des Kaiserreichs taten ihr Übriges. Ein bewegtes Kapitel der Geschichte Burundis wird hier erstmals auf Deutsch erzählt.
Sklaverei (Thema)
Die deutsche Beteiligung am Unrecht: Unfassbares Leid prägt die Geschichte der Sklaverei: Frauen, Männer und Kinder wurden ihren Familien entrissen, ihrer Heimat beraubt, zum Schuften gezwungen - oft unter brutalen Arbeits- und Lebensbedingungen. Lange hielt sich der Glaube, die Deutschen hätten mit Sklaverei nichts zu tun gehabt, doch mittlerweile entdecken Historikerinnen und Historiker in Archiven immer neue Spuren deutscher Akteure, Menschen, die anderen entweder selbst die Freiheit nahmen oder von ihrer Versklavung profitierten.
»UND WAS IST AMERIKA? Ist es ein Stück Land, das übersät ist von den achtlos dahingeworfenen Knochen derjenigen, die der Doktrin der territorialen Expansion im Wege standen, oder eine Verfassung? Ist es eine Ansammlung zusammengedrängter Menschen, die sich danach sehnen, wieder frei atmen zu können, oder bloß ein paar Grenzen auf einer Karte? Dies sind keine rhetorischen Fragen. Um die Geschichte der Schwarzen in diesem Land zu verstehen, müssen wir uns erst darauf einigen, wie wir 'dieses Land' definieren. Denn wenn das, was wir als 'Schwarze Geschichte' bezeichnen, jenes Puzzle umfasst, das heute als 'die Vereinigten Staaten von Amerika' bekannt ist, kamen die rund zwanzig versklavten Afrikaner, die im Jahr 1619 in Virginia landeten, mehr als ein Jahrhundert zu spät zur Party.«
Bevor Alexandre Dumas mit "Die drei Musketiere" und "Der Graf von Monte Christo" weit über Frankreich hinaus berühmt wurde, hatte er 1843 "Georges" geschrieben, einen Roman, in dem er im Stil seiner Abenteuerromane von Rassismus und Sklaverei in einer französischen Kolonie erzählt.
Es ist ein Rohstoff, der unseren batteriebetriebenen Alltag am Laufen hält: Kobalt. Abgebaut wird es überwiegend in der Demokratischen Volksrepublik Kongo – unter dramatischen Menschenrechtsverletzungen. Welche Industrie steckt hinter unseren E-Autos, Smartphones und Laptops? Siddharth Kara ist auf seinen Reisen in die von Milizen kontrollierten Bergbauregionen tief ins finstere Herz unseres fossilen Kapitalismus vorgedrungen.
George Floyd, Michael Brown, Breonna Taylor. Oury Jalloh, Achidi John, Christy Schwundeck. Ernst Haase, Hans-Jürgen Rose, Mario Bichtermann. Sie - und viel zu viele andere - sind Opfer von tödlicher Polizeigewalt, in Amerika und in Europa. Sie sind Schwarz, oder migrantisch, oder sonst »anders«, sie sind »fremd«. Georgiana Banita zeigt in ihrer kulturhistorischen Annäherung, wie und warum das wirkmächtige Phantombild des potenziell gefährlichen Fremden schon immer Zielscheibe westlicher Polizeiapparate war, ideologisches Fundament eines polizeilichen Generalverdachts vor allem gegenüber Menschen mit Migrationshintergrund, Schwarzen Menschen, People of Color. Erste Reformen zeigen: Mit mehr nicht-weißen Polizist_innen allein ist es nicht getan, denn der Rassismus ist strukturell.
Die Wurzeln der modernen Unternehmensführung in den Sklavenplantagen der Karibik und Amerikas.
Entgegen der Annahme, die Sklaverei sei dem Kapitalismus gegenüber rückständig gewesen und habe Innovationen blockiert, stellt die Historikerin Caitlin Rosenthal klar, dass die Brutalität der Sklavenhalter mit den auf Zahlen basierten Managementmethoden des entstehenden Kapitalismus überaus kompatibel sein konnte.
Zigtausende Roma-Frauen und Roma-Kinder gehen innerhalb der Europäischen Union der Prostitution nach. Die Frage, ob sie sich freiwillig oder unter Zwang prostituieren, ist von elementarer Bedeutung, wird jedoch nur selten gestellt: Weil man weiß oder ahnt, dass sie zur Prostitution gezwungen werden? Weil die Antwort lange Schatten auf höchst angesehene Mitbürger werfen könnte, die sich der Romnja am Straßenrand oder in Bordellen bedienen?
Als der Journalist Thomas Harding entdeckt, dass seine Vorfahren vom Sklavenhandel profitiert haben, beschließt er, ein Buch über die britische Sklavereivergangenheit zu schreiben. Der Sklavenaufstand von 1823 enthüllt die Sklavengesellschaft bis ins kleinste Detail. In diesem eindringlichen Buch kommt Harding zu dem Schluss, dass viele der Beschwerden von Black Lives Matter ihre Wurzeln in Kolonialismus und Sklaverei haben. Seiner Meinung nach könnte es hilfreich sein, wenn die beteiligten Länder, Behörden und Familien ihre Rolle anerkennen und zu einer Art Entschädigung beitragen würden. Harding selbst gelang es, 30 Familienmitglieder davon zu überzeugen, einen finanziellen Beitrag zu leisten.
Vom kolonialen Dreieckshandel bis zur Care-Krise.
Wenn wir die ökologische Krise verstehen wollen, müssen wir die Arbeitswelt verstehen. Denn es ist die Arbeit, durch die Gesellschaften laut Karl Marx ihren Stoffwechsel mit der Natur vollziehen. Arbeitspolitik ist daher für Simon Schaupp stets auch Umweltpolitik - oder »Stoffwechselpolitik«. Dabei spielt die Natur selbst eine aktive Rolle: Je weiter ihre Nutzbarmachung vorangetrieben wird, desto drastischer wirkt sie auf die Arbeitswelt zurück.