Blut und Geld. Krieg, Sklaverei, Finanzen und Empire. Von David McNally

Die meisten historischen Darstellungen über die Ursprünge des Geldes gleichen einem Märchen: Geld sei zum gegenseitigen Nutzen aller entstanden und Ergebnis von friedlichen Tauschgeschäften. Ganz anders David McNally. Er macht deutlich, wie eng verbunden die Entwicklung des Geldes mit Sklavenhandel und Krieg ist. Seine Untersuchung - gleichsam eine Geschichte des Geldes - reicht von der Antike bis zum Aufstieg des US-Dollars zur Weltwährung. 

ISBN 978-3-320-02399-7     29,90 €  Portofrei     Bestellen

Im Mittelpunkt des Buches steht die zentrale Rolle der Kriegsfinanzierung bei der Entstehung des modernen Bankwesens, eindrucksvoll vorgeführt etwa am Beispiel der ersten Jahrzehnte der Bank of England oder in einem komprimierten und faszinierenden Überblick über den US-amerikanischen Kapitalismus. McNally zeigt nicht nur, wie das Geld seine gewalttätigen Ursprünge »verinnerlicht« hat, sondern auch wie es zu »der« sozialen Macht im Kapitalismus geworden ist.

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Inhalt:

Vorwort und Danksagungen

Einleitung

1 »Viel’ auch führt’ ich gefangen hinweg, und verkaufte sie lebend«: Krieg, Sklaverei und Märkte in der Antike
Dem Unsichtbaren auf der Spur: Philosophie und Sklavenkörper
»Ein Maß für alles«
Von Kriegen angetriebene Märkte: Geschenke, Reziprozität und Gewalt
Grenzen der Reziprozität: Kolonisierung, Plünderung und Sklavenhandel
Krieg, Sklaverei und Marktbeziehung
Mit den Füßen anderer gehen: Tiere, Eigentum, versklavte Körper

2 Das Gesetz des Körpers: Geld und Staat
Von Lebensmitteln zu Metallen: Die Entstehung des Geldes im antiken Griechenland
Gesetz, Geld, Körper … und Krieg
Geld, Philosophie und die Gewalt der Abstraktion
Münzen und die Polis
Münzen, Religion, Recht und Polis
Münzen und Armeen
Seidenstraßen und Sklavenrouten
Eine gescheiterte Innovation: Papiergeld auf der Seidenstraße
Vor dem Empire des Kapitals: Europäisches Geld, Kolonisierung und Sklaverei von den Kreuzzügen bis Kolumbus

3 Von den Gebeinen der Fürsten zum Blut des Commonwealth: Kriegsfinanzen und die Ursprünge des Kapitalismus
Vom zweiten Körper des Königs zum zweiten Blut des Geldes
»Geld, Geld und noch mehr Geld«: Feudalismus, Krieg und der Aufstieg des Kapitalismus
Das Zeitalter der Plünderungen: Einhegung, Enteignung und agrarischer Kapitalismus
Handelskriege: Eroberung, Kolonisierung, Versklavung
Ein enthaupteter König und ein neues Imperium

4 Blut im Wasser: Kolonialismus, Sklaverei und die Geburt des modernen Geldes
Der große Hunger: Gold, Geld und Staatsfinanzen
Kriegsfinanzierung und die Geburt des Bankgeldes
Von Newton zu Locke: Münzen, Todesstrafe und Weltgeld
Geld, Macht und versklavte Menschen: Locke über Personen als Gegenstände
»Händler in Menschenblut«: Atlantische Sklaverei und englischer Liberalismus
Koloniale Sklaverei und britischer Kapitalismus
Finanzrevolution, sprechende Münzen und bürgerliche Selbstbeherrschung
Sklaverei, die Südseeblase und die Bank of England

5 Imperialer Krieg, imperiales Geld: Der Aufstieg des Dollars zur globalen Vorherrschaft
Geprägtes Blut: Kopfgeld und die gewalttätige Ökonomie der Vertreibung von Indigenen
Revolution, Kriegsfinanzierung, Kapitalisten und Hochstapler
Indianerjagd, Marktpopulismus und der Aufstieg der Wall Street
Blut auf den Feldern: Der Bürgerkrieg und die Entstehung des amerikanischen Geldes
Noch kein Weltgeld: Der Dollar, Gold und die Gründung der Federal Reserve
Globales Gemetzel, der zweite Dreißigjährige Krieg und der Triumph des Dollars
Der große Boom, die Bedeutung Vietnams und das globale Fiatgeld
Die Wiederherstellung des imperialen Geldes nach dem Gold
Weltfinanzen und imperiale Verschuldung
Weltgeld im Zeitalter flottierender Währungen und finanzieller Turbulenzen
Verwerfungen und die Offenheit der Geschichte

Schlussfolgerungen

Literatur

Der Autor:

David Mc Nally, geb. 1953, lehrt politische Ökonomie an der Fakultät für Geschichte der University of Houston. Für »Global Slump: The Economics and Politics of Crisis and Resistance« erhielt er 2012 den Paul Sweezy Award und im selben Jahr den Deutscher Memorial Award für »Monsters of the Market. Zombies, Vampires and Global Capitalism«.

David Mc Nally auf Wikipedia

 

 

Erstellt: 07.05.2023 - 09:21  |  Geändert: 07.05.2023 - 09:22

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