»Unsere Arbeit macht uns frei«, rief ein ranghoher Nationalsozialist inmitten des Zweiten Weltkriegs seinen sogenannten Volksgenossen zu. Er knüpfte damit nicht nur an die lange Tradition »deutscher Arbeit« an, der nach die Deutschen eine ganz besondere Beziehung zu Arbeit haben sollen. Er wandelte zugleich eine weitverbreitete KZ-Inschrift ab. Denn »Arbeit macht frei« prangte am Lagertor von Auschwitz, Dachau, Sachsenhausen und andernorts. Doch was hat der Satz überhaupt zu bedeuten? Wessen Arbeit macht wen frei? Und vor allem: wovon?
Arbeit (Thema)
Im dritten Band des Kapital hat Karl Marx den Endzweck des Kommunismus, das Maß seiner Verwirklichung, deutlich benannt: die jedem Einzelnen gewährte Freiheit, sobald die für die Befriedigung der Bedürfnisse aller notwendige Arbeit kollektiv organisiert wird. Die Treffsicherheit und Stichhaltigkeit dieser vernachlässigten und in Vergessenheit geratenen Seite seines Denkens tritt gerade in der aktuellen Situation erneut klar hervor. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts breitet sich das Reich der Nicht-Freiheit aus. Der Diebstahl an Arbeitszeit auf Kosten der Lohnabhängigen hat die Ausmaße eines weltweiten Raubzugs angenommen. Der in hartem Kampf abgetrotzte Achtstundentag ist bedroht.
Saisonarbeiter, Fremdarbeiter, Gastarbeiter, Flüchtlinge - jeder dieser Begriffe markiert eine Etappe in der Geschichte der deutschen Ausländerpolitik. Ausländer waren niemals nur willkommene Arbeitskräfte. Stets waren sie auch Objekte wirtschafts- und bevölkerungspolitischer Kalkulationen sowie Zielscheibe völkischer und rassistischer Diffamierungen.
Erstmals wird die NS-Zwangsarbeit in ihrer gesamteuropäischen Dimension als rassistisches Gesellschaftsverbrechen dokumentiert.
Die Ausstellung »Zwangsarbeit im Nationalsozialismus« erzählt erstmals die gesamte Geschichte der NS-Zwangsarbeit und ihrer Folgen nach 1945. Sie zeigt, dass Zwangsarbeit ein Massenphänomen war: Mehr als 20 Millionen Menschen mussten während des Zweiten Weltkrieges im besetzten Europa und im Deutschen Reich Zwangsarbeit für das nationalsozialistische Deutschland leisten. Die Ausstellung verdeutlicht, wie die Zwangsarbeit von Beginn an Teil der rassistischen Gesellschaftsordnung des NS-Staats wurde: Die propagierte »Volksgemeinschaft« und die Zwangsarbeit der Ausgeschlossenen - beides gehörte zusammen.
Die Vermessung sozialer Wahrscheinlichkeiten.
Das Archiv meiner sozialen Wut: Geschichten von der unteren Klasse, Literatur über soziale Herkunft – meist sind das Erzählungen von Aufbruch und Aufstieg. Olivier Davids Essays kreisen um diejenigen, die unten geblieben sind. Die, mit den schmerzenden Körpern, die Nachtarbeitenden, die Vergessenen – und um ihn selbst.
Arbeit ist keine feststehende, invariable Größe, sondern historischen sowie perspektivischen Interpretationen und Deutungen unterworfen. Dieser Einführungsband von Alexandra Manske und Wolfgang Menz gibt einen Überblick über zentrale Theorien und Diagnosen von Arbeit in der modernen Gesellschaft - von der Industriegesellschaft bis in die Gegenwart, von Karl Marx bis hin zu aktuellen soziologischen Analysen.
Stell dir vor, es ist das Jahr 2048. Wie bewegst du dich fort? Was isst du? Wie verbringst du deine Zeit? Wie und was arbeitet du? Und über deine eigene Situation hinaus: Wie könnte diese Zukunft aussehen? Wie kann sie gerecht, ökologisch und machbar sein – für alle?
Dieses Buch zeigt mögliche Antworten auf diese Fragen. Angesichts vielfältiger Krisen – Klimakatastrophe, zunehmender Ungleichheit, Wirtschaftskrisen – machen sich mehr und mehr Menschen auf die Suche nach einem ganz anderen Wirtschafts- und Gesellschaftssystem.
Karl Reitter nimmt sich die linke Kritik am Grundeinkommen vor : Er analysiert und kritisiert vor dem Hintergrund aktueller ökonomischer, sozialer und politischer Entwicklungen Einwände, die von Linken unterschiedlicher Orientierung vorgebracht werden. Der Bogen spannt sich vom Vorwurf, es handle sich um ein neoliberales Projekt, über die Behauptung, der treffsichere Sozialstaat dürfe nicht durch die 'Gießkanne' Grundeinkommen ersetzt werden, bis zum Einwand, jene, die 'nur' ein Grundeinkommen beziehen würden, würden auf Kosten der Lohnarbeiter_innen leben.
Das große, wissenschaftlich fundierte Debattenbuch zur Generation Z und der Arbeitswelt.
Faul, unverbindlich, arbeitsunfähig - der jungen Generation von heute wurde schon viel nachgesagt. In Bezug auf ihre Arbeitsmoral selten Positives. Im Vergleich zu Generationen vor ihr, hat die Generation Z - jene Altersgruppe, die zwischen 1995 und 2010 geboren wurde - eine andere Einstellung zur Arbeit entwickelt: Sie wünscht sich weniger Überstunden, mehr Gestaltungsmöglichkeiten und vor allem Freizeit. Sie strebt nach einer strikten Trennung von Arbeit und Privatem statt des Work-Life-Blendings älterer Generationen, die im Job auch häufig nach der privaten Sinnerfüllung suchen.
Ich bin 30 Jahre alt und Teil der Generation Anspruch, die Arbeit radikal hinterfragt. Wir können uns das leisten: Wenn die Babyboomer in den nächsten Jahren in Rente gehen, fehlen Deutschland mehr als sieben Millionen Arbeitskräfte. Nach drei Jahren Pandemie, mitten in der Klimakrise, blicken wir anders in die Zukunft. Wir wollen nicht, dass die Arbeit bestimmt, wer wir sind.
