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Die Entwicklung der Minjanvereine im 19. Jahrhundert und die Gründung der Kultusgemeinde Stockerau - Korneuburg im Jahre 1907 umfassen den ersten Teil der Darstellung. Die internen Probleme kleiner Kultusgemeinden wurden bei der Bestellung der Rabbiner, bei der Lösung sozialer, kultureller und religiöser Differenzen, sichtbar. 1874 wurde der Friedhof errichtet, der Bau der Stockerauer Synagoge 1903 war einer der Höhepunkte im Leben der jüdischen Gemeinde und bedurfte großer finanzieller Anstrengungen. Der zweite Abschnitt erfasst die Menschen, ihr Schicksal und ihre materiellen Bemühungen. Mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurden sie schnell aus der Gesellschaft ausgestoßen, ihres Besitzes beraubt, vertrieben oder ermordet.
Die öffentliche Verwaltung gehört zu den wichtigsten und zugleich am wenigsten verstandenen Institutionen der Gegenwart. Warum handelt Verwaltung einerseits pedantisch und übergenau, eben bürokratisch, andererseits aber auch bemerkenswert flexibel und pragmatisch? Warum arbeitet sie meistens reibungslos und effektiv, bringt jedoch mitunter auch dramatische Fehlleistungen hervor? Wolfgang Seibel führt in Verwaltung verstehen in grundlegende Probleme öffentlicher Verwaltung ein und zeigt, wie sie in Theorie und Praxis bearbeitet werden. Sein flüssig geschriebenes und informatives Buch richtet sich nicht nur an Fachwissenschaftler, sondern an alle, die sich für das "Innenleben" dieser so wichtigen Institution interessieren.
In "Die Großwäscherei", dem ersten Roman von Andor Endre Gelléri, dampfen die Waschbottiche, rotieren die Waschmaschinen und Wäscheschleudern, gleiten die Bügeleisen über die Seidenhemden, pfeifen die Beheizungsrohre. Es ist der pulsierende Rhythmus der belebten Straßen und der niemals ruhenden Maschinen - der modernen Großstadt Budapest. In der Wäscherei arbeiten Waschfrauen und Heizer, Färbejungen und Bügelmädchen, Vorarbeiter und Hausierer, die alle von einem besseren Leben träumen. Doch vorerst fügen sie sich in den Arbeitsablauf in der Wäscherei, um ihre Existenz zu sichern. Die Wäscherei ist wie ein vielstimmiger Bienenstock, mit dem Besitzer Jeno Taube als Herrscher. Taube ist besessen von seinem Ideal von Sauberkeit, doch er ist auch gelangweilt von seiner Macht und sucht Zerstreuung.
Gut zweihundert Jahre einer auf immer größere Ausweitung der Produktion basierenden Wirtschaft haben die Erde an den Rand einer Klimakatastrophe geführt, die tendenziell das Überleben eines erheblichen Teils der Menschheit gefährdet. Der von der UNO eingesetzte Weltklimarat hat in mehreren Berichten festgehalten, dass - wenn es nicht gelingt, den Temperaturanstieg bis zum Ende dieses Jahrhunderts auf etwa zwei Grad zu begrenzen -, der Globus von unabsehbaren klimatischen und sozialen Katastrophen bedroht ist. Daniel Tanuro zeigt auf, dass der Kapitalismus strukturell an das Wirtschaftswachstum gebunden ist und dass es den Regierungen - trotz aller Beteuerungen, auf "grüne'"Energien umzusteigen -, bei weitem nicht gelingt, den Ausstoß von Treibhausgasen nennenswert zu reduzieren. Er tritt für die Entwicklung eines ökosozialistischen Projektes ein, in dem die Erzeugung von Energie der kapitalistischen Profitlogik entzogen wird.
Die kapitalistische Produktionsweise setzte die seit Beginn der Zivilisationsgeschichte institutionalisierten Ausbeutungs- und Spaltungsverhältnisse fort, wenn auch in einer durch die Industrie veränderten Form der "Bewegungsgesetze des Kapitals". Die industriekapitalistische Wachstumsdynamik wird inzwischen ausgebremst. Damit zeichnet sich in den hoch entwickelten Volkswirtschaften der Übergang zu einer nachindustriellen Phase ab. Ein Kapitalismus ohne Wachstum wirft die Frage auf, ob sich katastrophenartige Krisen einstellen werden oder vermeiden lassen.
Vergegenwärtigt man sich den gesellschaftspolitischen und ökonomischen Diskurs, so ist es zusehends schwierig, dem Begriff Bourgeoisie eine konkrete und spezifische Realität zuzuordnen. Alle sprechen vom Kapitalismus. Aber sie verwenden den Begriff, als handle es sich um einen Kapitalismus ohne Bourgeoisie. Kurz: Es scheint so, als wären wir heutzutage nicht mehr imstande, uns überhaupt vorzustellen, dass eine "bürgerliche Klasse" existiert. Die Ursachen für dieses Phänomen sind komplex und wurden bis heute kaum untersucht. In seinem Essay Marx und der abnorme Charme der Bourgeoisie konfrontiert uns Stefano Brugnolo, Professor für vergleichende Literaturwissenschaften an der Universität Pisa, mit diesem Problem. Dafür setzt er bei jenem Autor an, bei dem der Bourgeoisie-Begriff bis heute am Besten ausgearbeitet vorliegt: Marx.
Das Sachbuch betrachtet das hohe Alter aus zwei unterschiedlichen Perspektiven: der Verletzlichkeits- und der Reifeperspektive. Es untersucht wissenschaftlich fundiert, zugleich anschaulich und gut verständlich, welche seelisch-geistigen Entwicklungsprozesse im hohen Alter möglich sind, die für das Selbstverständnis alter Menschen jenseits verschiedener Formen der Verletzlichkeit große Bedeutung besitzen. Entscheidendes Gewicht haben dabei die Sorgestrukturen, das heißt Beziehungen, in denen alte Menschen Unterstützung anbieten wie sie auch Unterstützung empfangen. Weiterhin sind die Lebensbedingungen des Menschen (einschließlich der rechtlichen Bedingungen) für dessen körperliche, seelisch-geistige und soziale Situation sowie für die Möglichkeiten, diese zu gestalten, wichtig.
Durch medial verbreitete Feindbilder werden Stigmatisierung und Ausgrenzung, Sanktionen und Schikanen, Gewalt und Willkür gefördert - nach innen wie nach außen. Die Rolle, die die Tagesschau dabei spielt, beleuchten Volker Bräutigam und Friedhelm Klinkhammer, beide lange Jahre bei der ARD tätig, in rund 30 fundierten Programmkritiken zu ausgewählten Themen der Innenpolitik sowie zu internationalen Fragen. Mit Ironie und Sarkasmus spießen sie tendenziöse, lückenhafte und kriegstreiberische Berichterstattungen des Nachrichtenflaggschiffes der ARD auf. Damit ermutigen sie die Zuschauerinnen und Zuschauer zu selbstständiger Quellenprüfung sowie eigenen Recherchen. Und sie geben Hinweise, wie dies gehen kann.