Wissenschaft trifft Science fiction: Die Strategien der Menschheit für ein besseres Leben. Was wir schon jetzt über mögliche Zukünfte lernen können und wie wir uns darauf vorbereiten sollten.
Immer wieder erprobt die Menschheit das Leben in »idealen« Welten. Dazu zählten bislang etwa anarchistische Reformkommunen, eine spirituelle Weltbürger:innen-Stadt in Indien, hocheffiziente Smart Cities oder geplante Unterwasserstädte, aber auch Kolonien auf Mond und Mars. Das Wunschland findet sich immer wieder zwischen sozialen und technologischen Utopien und hat das Potenzial, die Welt zu verändern. Der Soziologe Stefan Selke zeigt anhand zahlreicher Inneneinsichten in real-utopische Projekte, welche gesellschaftlichen Transformationen es bislang gab und welche künftig zu erwarten sind.
Transformation (Thema)
Pflanzen sind Regenmacher, stehen an erster Stelle der Artenvielfalt, wachsen in Kreisläufen, sind ein wertvoller Bodenschatz, leben genügsam und nachhaltig, liefern Nahrung, machen uns gesund, nehmen unser Kohlendioxid auf und regulieren das Klima. Wenn wir einen Ausweg aus der Klimakrise finden wollen, bieten Pflanzen uns einen Reichtum von Lösungsmöglichkeiten an: in Landwirtschaft, Städtebau und Architektur, in den Bereichen Ernährung, Energie, Bioökonomie und Artenschutz und nicht zuletzt für den Erhalt unserer Gesundheit und unserer Gesellschaft.
Stellen wir uns vor, die Welt geht unter - und keiner redet darüber. Was dramatisch klingt, geschieht im Kern beim Thema Klimawandel. Denn einerseits warnt die Wissenschaft seit Jahrzehnten vor der Klimakatastrophe, andererseits fällt es der Politik schwer, etwas gegen die Erderwärmung zu unternehmen. Und die Medien, die eine Debatte in die Öffentlichkeit tragen sollten? Sie verhalten sich seltsam passiv.
Seit sich das größte soziale Netzwerk der Welt, Facebook, umbenannt hat in Meta, ist das Metaverse in aller Munde. Noch ist die Vorstellung, worum es sich beim Metaversum überhaupt handelt, reichlich diffus. Dennoch wird bereits der nächste Billionenmarkt prognostiziert. Tatsächlich bereiten sich alle namhaften Digitalkonzerne, darunter Apple, Amazon, Google und Microsoft, sowie unzählige Startup-Firmen darauf vor, an der Entstehung des Metaverse mitzuwirken. Das Metaversum soll eine Revolution auslösen, die bedeutender als der Buchdruck und das Internet zusammen sein wird. Das mag heute noch schwer vorstellbar sein. Aber, Hand aufs Herz, wer hätte sich das Internet zehn Jahre, bevor es sich durchgesetzt hat, vorstellen können?
In Deutschland versucht eine Ampelkoalition eine sozialökologische Erneuerung sowie Ausbau der digitalen Infrastruktur unter der Kontrolle eines marktradikalen Finanzministers. Grenzen der kapitalistischen Globalisierung zeichnen sich nicht erst seit der Corona-Pandemie ab. Die Hegemonie der USA wird durch die Volksrepublik China herausgefordert. Die Ungleichheit zwischen den Reichen und den Armen ist fast so groß wie 1913. Wettrüsten und Konflikte zwischen den Großmächten erinnern an die Situation vor dem Ersten Weltkrieg. Was sind die Ursachen dieser Entwicklungen? Wohin soll das alles führen?
Die Chinesen nennen es Yidai Yilu - »Ein Gürtel, eine Straße«, woraus im Englischen »Belt and Road Initiative« wurde. Die Deutschen erinnern sich vorzugsweise an Marco Polo, der vor fast achthundert Jahren den Händlern auf der alten Seidenstraße nach China nachfolgte und sprechen darum von der Neuen Seidenstraße. Es handelt sich um das vermutlich größte Infrastrukturprojekt der Menschheitsgeschichte, an dem sich inzwischen mehr als sechzig Staaten auf drei Kontinenten beteiligen. Bei der 2013 von Peking angeschobenen Initiative geht es nicht einfach um den Auf- und Ausbau eines interkontinentalen Handelsnetzes zu Lande und zur See, sondern auch um die wirtschaftliche und soziale Entwicklung der angrenzenden Territorien, um neue Formen der Kooperation, die sich auf die Stabilisierung der Regionen auswirken und zur gleichberechtigten Zusammenarbeit führen. Das gigantische infrastrukturelle Vorhaben erreicht etwa zwei Drittel der Weltbevölkerung und betrifft ein Drittel der Weltwirtschaft.
In Zeiten tiefgreifender sozialer Umbrüche und manifester Krisen schlägt die Stunde grundsätzlicher Analysen, welche die gegenwärtige Gesellschaft als ganze in den Blick nehmen, ihre Strukturmerkmale und Dynamiken untersuchen und vielleicht sogar Wege aus der krisenhaften Entwicklung aufzeigen. In jüngster Zeit haben Andreas Reckwitz und Hartmut Rosa großangelegte, jedoch ganz unterschiedlich akzentuierte Gesellschaftstheorien vorgelegt, welche die gegenwärtigen Debatten über die Spätmoderne maßgeblich bestimmen. In diesem gemeinsamen Buch treten sie nun in einen kritischen Dialog.
Die Erdwirklichkeit macht Angst, denn sie ist vielfaltsfeindlich, zukunftsunfähig und fortschrittstrunken. Wir haben uns in eine
Ideologie verrannt: das Anthropozän. Statt an Götter glauben wir heute an uns selbst, an unser überschätztes Bruchstückwissen. Viele Fortschritte, auf die wir so stolz sind, tragen Kennzeichen von Wirklichkeitsverlusten. Sie zeigen sich in eingebildeter Exaktheit, übersehenen Zusammenhängen, dem Digitalisierungshype, Technologiegläubigkeit und vielen anderen Irrtümern.
Wir leben in einer Zeit nie da gewesener Herausforderungen. Zum ersten Mal seit Beginn der Zivilisation ist sogar das Überleben der Menschen auf dem Planeten Erde gefährdet. Der sich beschleunigende Klimawandel macht das Erreichen des 1,5-Grad-Ziels mit jedem Tag unwahrscheinlicher. Kipppunkte des Klimawandels werden von der Wissenschaft warnend beschrieben und trotzdem überschritten. Doch auch bei Artenschwund, weltweitem Wassermangel oder der Gefahr noch schlimmerer Pandemien gilt: Die Fakten liegen längst auf dem Tisch. Warum schafft es die Politik nicht, die wissenschaftlichen Erkenntnisse rechtzeitig in Handeln umzusetzen?
Ein hochdringlicher Weckruf und ein starkes Plädoyer für eine Politik, die sich der Realität stellt.
»Jede:r sollte das Recht haben, ein Leben ohne ein eigenes Auto führen zu können.«
Ein Plädoyer für eine inklusive und klimagerechte Verkehrswende - Mit Schwung, Know-how und Kreativität macht die Mobilitätsexpertin Katja Diehl Lust auf eine Gesellschaft, die gemeinsam eine attraktive und klimafreundliche Zukunft für alle baut. Eine Zukunft, die mehr Lebensqualität in Städten und auf dem Land bietet sowie moderne Formen von Arbeit berücksichtigt.
