Der Erste Weltkrieg brachte soziale, politische und nationale Veränderungen mit sich, die zum Zusammenbruch der bestehenden multinationalen Monarchien (Russland, Österreich-Ungarn und Deutschland) führten. Dies bewirkte die Umgestaltung der politischen Landkarte Ost- und Mitteleuropas. Am Beispiel ausgewählter Nationen - Polen, Ukraine, Belarus, Litauen und Lettland - besprechen die Autor/innen verschiedene Aspekte der staatlichen Neuordnung Ost- und Zentraleuropas.
Geschichte (Thema)
Deutschland 1918. Ende des Ersten Weltkriegs, Revolution, Sieg der Demokratie. Zugleich beginnt ein Siegeszug befreiter Lebensweisen. Die Inflation bringt die überlieferten Werte ins Wanken. Alles soll von Grund auf anders werden: die «Neue Frau», der «Neue Mann», «Neues Wohnen», «Neues Denken». Als es Mitte der Zwanziger auch wirtschaftlich aufwärtsgeht, wird Deutschland ein anderes Land. Frauen erobern die Rennpisten und Tennisplätze, gehen abends alleine aus, schneiden sich die Haare kurz und denken nicht ans Heiraten. Unisex kommt in Mode, Androgynes und Experimentelles. Jähner erzählt von der Erfindung der Freizeit, von Boxhallen und Tanzpalästen, und von den Hotspots der Neuen Zeit, vom Büro und Großstadtverkehr, vom Warenhaus als Glücksversprechen oder der Straße als Ort erbitterter Kämpfe.
Afrika ist ein Kontinent mit einer bewegten Geschichte. Gegenwärtig leben hier mehr als 1,2 Milliarden Menschen in 54 anerkannten Staaten. Unterschiedliche Kulturen, Sprachen und Religionen prägen das Erscheinungsbild. Martin Welz zeichnet die beeindruckende Diversität Afrikas nach, hinterfragt Klischees und Stereotypen. So entfaltet er ein breites Panorama historisch gewachsener Strukturen und bietet dem Leser eine schnelle, fundierte Zusammenschau über Geschichte, Gesellschaft und Politik des gesamten Kontinents.
Sippenhaft für die Familien der Attentäter vom 20. Juli: die wahre Geschichte der Fey von Hassell Innsbruck, Dezember 1944: Die beiden Söhne der Diplomatentochter Fey von Hassell werden von der SS entführt und an einen unbekannten Ort verschleppt. Währenddessen wird ihre Mutter zusammen mit Angehörigen der Familien Stauffenberg, Goerdeler und anderen, die am Attentat auf Hitler beteiligt waren, durch verschiedene Konzentrationslager im Deutschen Reich geschleust. Catherine Bailey zeichnet in ihrem Sachbuch ein reichhaltiges und tiefes Porträt der Fey von Hassell und erweckt die Geschichte zum Leben: Dramatische Familiengeschichte vor der Kulisse des untergehenden Dritten Reichs. Ulrich von Hassell: vom deutschen Botschafter Italiens zum Schlüsselmitglied im Widerstand gegen Hitler bis zur Exekution nach dem gescheiterten Attentat vom 20. Juli.
ISBN 978-3-8062-4218-8
vergriffen
1914 - aus einem europäischen Krieg wird ein Weltkrieg. Der überraschende Kriegseintritt der Osmanen auf Seiten Deutschlands und Österreich-Ungarns hat mehr als jedes andere historische Ereignis dafür gesorgt, dass der europäische Konflikt zu einem Weltkrieg wurde. Auf einmal verläuft im Mittleren Osten die neben der Westfront wichtigste, aber wenig verstandene Front. So gut wie jeder moderne arabische Staat wird in den Krieg hineingezogen. Obwohl die Invasion der Briten und Franzosen bei Gallipoli scheitert, ist die Niederlage gegen die Entente-Mächte unausweichlich. Das Osmanische Reich muss den Weg frei machen für die Schaffung einer neuen Ordnung im Nahen Osten, die bis heute nachwirkt.
Eugene Rogan, Leiter des Middle East Centre in St. Antony's Oxford, schildert in seinem Sachbuch eindrucksvoll den Kampf und endgültigen Untergang des Osmanischen Reiches von 1908/1914 bis 1920. Damit ermöglicht er eine ganz neue, moderne Sicht auf den Ersten Weltkrieg!
Im November 1942 kommt es gleich auf mehreren Kriegsschauplätzen zur Entscheidung: in der Schlacht von El Alamein, Ägypten; auf der Pazifikinsel Guadalcanal; in Stalingrad. Geschehnisse, die die Wende des Zweiten Weltkriegs herbeiführen und die Peter Englund so weltumspannend wie dicht und nah am Menschen erzählt, ganz aus der Sicht derjenigen, die diesen Krieg erlebt haben: darunter ein deutscher U-Boot-Kommandant im Nordatlantik, ein zwölfjähriges Mädchen in Schanghai, ein sowjetischer Infanterist in Stalingrad, ein Partisan in den belarussischen Wäldern, eine Journalistin in Berlin, eine Hausfrau auf Long Island. Dazu kommen bekannte Figuren wie Sophie Scholl, Ernst Jünger oder Albert Camus, leichthändig verwoben in die große Erzählung.
1923 - Zeitenwende, Höllenritt? Jedenfalls mit Unterhaltungswert für Nachgeborene: Lotte Lenya verkauft das letzte Schmuckstück, das sie sich erschlafen hat, liegt in ihrer Pension und blickt auf das Nijinsky-Plakat an der Wand. Was nun? Bertolt Brecht fällt dreimal durch auf dem Theater und ist danach berühmt. Kurt Tucholsky kann vom Schreiben nicht mehr leben und wird Banklehrling. In Thüringen und Sachsen ist Revolution. Pianist George Antheil kauft sich eine Pistole, um sich bei Konzerten den Weg notfalls freizuschießen. Käthe Kollwitz ist eifersüchtig. Thomas Mann probt den Showdown, Adolf Hitler die Machtergreifung. Otto Dix und George Grosz werden vor Gericht gezerrt und Franz Kafka geht in Steglitz spazieren. Peter Süß erzählt ein denkwürdiges Jahr in Flashbacks wie aus einem nicht ganz glaubhaften Film. Humorvoll, satirisch, bildhaft wie das ganze unvorstellbare Jahr.
«Kein Volk der Welt hat erlebt, was dem deutschen '1923'-Erlebnis entspricht», schrieb Sebastian Haffner im englischen Exil, und Stefan Zweig befand, dass die Geschichte noch «nie eine ähnliche Tollhauszeit in solchen riesigen Proportionen produziert» habe. Volker Ullrich erzählt auf breiter Quellenbasis die Geschichte dieses Jahrs am Abgrund, das in manchem auf fatale Weise an die heutige Gegenwart erinnert. Nach der vielgerühmten Hitler-Biografie und dem Bestseller «Acht Tage im Mai» legt der renommierte Journalist und Historiker nun das Panorama einer aus den Fugen geratenen Zeit vor, die Chronik eines in jeder Hinsicht extremen Jahres.
DER ERSTE ATLAS FÜR DAS ZEITALTER DER GLOBALGESCHICHTE
Dieser moderne Atlas der Weltgeschichte bringt die Geschichte der Menschheit auf ungewöhnliche Weise ins Bild. Von den Mesopotamiern und alten Ägyptern bis zur Machtentfaltung Chinas im 21. Jahrhundert und dem Klimawandel stellt Christian Grataloup jede Karte mit kurzen Begleittexten in ihren jeweiligen welthistorischen Kontext. So kombiniert das opulente, zum Schmökern einladende Werk neueste globalhistorische Erkenntnisse mit einer attraktiven und regelrecht spannenden Kartographie.
In seinen »Fragmenten« lädt David Graeber dazu ein, sich eine intellektuelle Praxis vorzustellen, die bisher nur als Möglichkeit existierte: eine anarchistische Anthropologie. Wenn wir die Geschichte der Menschheit in ihrer Gänze erkundeten, würden wir feststellen, dass es unzählige Möglichkeiten gab und gibt, alles anders zu machen. Die Anthropologie birgt einen noch ungehobenen Schatz an Wissen, mit dem sich zeigen ließe, dass Selbstbestimmung und soziale Kreativität weitaus üblicher sind und waren, als wir mithin meinen. Graeber verstand es, gelebte radikale alltägliche politische Praxis greifbar zu machen und in der Form seiner Theorie als Geschenk zurückzugeben. Was wäre weiterhin, wenn diese Forschung ergäbe, dass Konzepte wie 'der Westen' oder 'unsere Tradition' der Demokratie, derer wir uns zur Selbstvergewisserung bedienen, nicht so einmalig sind, wie die gelehrte Vorstellung behauptet?
