Die Autobiographie von Max Hoelz ist keine "Memoirenschriftstellerei eines großen Politikers"; sie ist der Lebensbericht eines deutschen Revolutionärs, den die Geschichtsbücher in der BRD wie in der DDR verschwiegen haben. Im ersten Teil seines Buches schildert Hoelz seinen Werdegang vom entrechteten Landarbeiter zum Techniker, sein Leben während des Ersten Weltkrieges und den sehr abrupten, spontanen Politisierungsprozess während der Revolution von 1918/19 und seine Aktivitäten in den Jahren bis 1921. Sein Erfahrungsbericht vermittelt eindrucksvoll den Übergang von passiver Hinnahme gesellschaftlicher Unterdrückung zur bewussten Anwendung von organisierter Gegengewalt.
Erinnerungen (Thema)
Der literarische Bericht einer ungewöhnlichen Lebensgemeinschaft. Ein glänzend geschriebenes Plädoyer für ein Altern in Würde
Das Leben ist schön!
Martina kümmert sich um Martha. Martha ist Mitte achtzig und in einer "poetischen Verfassung". So nannte das Heinrich, der Mann, mit dem Martha fast vierzig Jahre lang zusammenlebte. Aber jetzt ist Heinrich tot, und Martina beschließt, sich der alten Dame anzunehmen, ohne mit ihr verwandt zu sein oder sie auch nur gut zu kennen. Oder ist es vielmehr Martha, die sich Martina ausgesucht hat? So genau ist das nicht mehr auszumachen, aber es ist auch nicht wichtig, weil sie nämlich beide glücklich sind, so wie es ist. Martina Bergmann tritt in ihrem ebenso klaren wie empathischen Bericht den Gegenbeweis dafür an, dass die Betreuung eines dementen Menschen eine Bürde sein muss. Sie schildert, wie es sich anfühlt, mit jemandem zusammenzuleben, der trotz seiner Einschränkungen klug und humorvoll, ja geradezu hellsichtig ist. Ein glänzend geschriebenes Plädoyer für das würdevolle Zusammenleben der Generationen. Und ein bewegendes Portrait zweier unkonventioneller Frauen.
Die erste vollständige und wissenschaftlich aufgearbeitete Ausgabe des legendären, 57 Jahre hindurch geführten Tagebuchs des Schriftstellers, Diplomaten und Kunstmäzens Harry Graf Kessler.
Gesamtausgabe aller neun Bände
Über zehn Jahre hinweg sprechen Enkelin und Großeltern über Politik, Liebe, Freundschaft, Literatur, Emanzipation, Sex, Geld, Erfolg, Enttäuschungen und Verrat. Es beginnt im Sommer 1998. Die Enkelin ist 25, wird gerade Journalistin und fängt an, ihre Großeltern über die Vergangenheit zu befragen. Es geht um die Herkunft und die Familie, um die Zeit des Nationalsozialismus und die DDR - aber auch immer wieder um das, was heute ist. Über die Jahre entwickelt sich so ein Dialog der Generationen.
Zwei Generationen, zwei Wirklichkeiten.
Der sechzehnjährige Underdog und Kleinkriminelle sieht eine Molière-Aufführung und beschließt, Schauspieler zu werden. Mit 30 ist Depardieu der Star des französischen Kinos, seine internationale Karriere beginnt. Daneben Alkohol, Skandale, Aufsehen um seine Steuerflucht aus Frankreich Depardieu weicht in seinem Buch den kontroversen Themen nicht aus.
Breat Easton Ellis beobachtet sich selbst und sein Land
In "Weiß" verbindet Bret Easton Ellis autobiografische Erlebnisse mit schonungslosen Beobachtungen und Erfahrungen, die er mit der amerikanischen Gesellschaft in den letzten Jahren gemacht hat. Eine Polemik gegen den grassierenden PoliticalCorrectness-Wahn in den USA und zugleich eine Verteidigung von Meinungs- und Kunstfreiheit.
Berühmt und berüchtigt - das trifft auf Bret Easton Ellis wie auf keinen anderen Autor zu.
Im November 1941 wird die zwanzigjährige Jüdin Käte Frieß mit ihrem Mann Georg von Nürnberg nach Riga deportiert. Sie übersteht den Aufenthalt in verschiedenen Haftstätten in Lettland, bis man sie im Februar 1945 zurück nach Deutschland, nach Hamburg, "evakuiert". Aus dem dortigen Polizeigefängnis Fuhlsbüttel treibt die SS die Häftlinge auf einem Fußmarsch in das "Arbeitserziehungslager Nordmark" bei Kiel. Dort endlich wird Käte Frieß Anfang Mai 1945 von den "Weißen Bussen" des Dänischen Roten Kreuzes befreit und nach Schweden gebracht. Als sie im Sommer 1945 erfährt, dass ihr Mann in Bergen-Belsen umgekommen ist, fließen Trauer und Schmerz über diesen Verlust in ihren Erinnerungsbericht mit ein. Ihr überliefertes Zeugnis "Meinem Gori gewidmet" ist somit nicht allein eine Rekonstruktion der Lagererfahrungen, sondern auch und vor allem der Versuch, den gewaltsamen Tod eines geliebten Menschen zu bewältigen.
Er ist der Keyboarder der "größten deutschen Band der Gegenwart" (Die Welt) und tourt seit 20 Jahren nahezu ununterbrochen überall auf der Welt. Kaum jemand, der nicht zumindest die Titel der einschlägigsten Rammstein-Stücke wie BÜCK DICH, SEEMANN oder DU RIECHST SO GUT kennt. 1994 gegründet, sind Rammstein die Schöpfer der "Neuen Deutschen Härte" und eine der wenigen Bands, die als Gesamtkunstwerk gelten können.
Flake wuchs im Prenzlauer Berg auf. Weil er nicht zur NVA wollte, blieb ihm das Abitur verwehrt. Stattdessen machte er eine Lehre als Werkzeugmacher und widmete sich der Musik. 1983 stieß er zu Feeling B, deren legendäre Auftritte zuletzt Buchpreisgewinner Lutz Seiler in einer Szene seines Romans KRUSO literarisch würdigte.
Bei Rammstein fällt Flake durch seine eigentümlichen Showeinlagen auf, die Fans bejubeln seine angst- und schamfreien Aktionen. Er hat es ziemlich weit gebracht als Tastenficker.
Die Beiträge dieses Bandes wenden sich einem in der literatur- und kulturwissenschaftlichen Forschung bislang zu wenig beachteten Gegenstand zu: der Literatur von Sowjetdeutschen - so die übliche Bezeichnung bis zur Auflösung der Sowjetunion 1991 - bzw. der Russlanddeutschen. Im Zentrum steht somit ein Kapitel der deutsch-russischen Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts, das "selbst in groben Zügen den wenigsten bekannt ist" (Eleonora Hummel). Bis zum Zerfall der Sowjetunion waren einer Auseinandersetzung mit dem Schicksal der Sowjetdeutschen auch in literarischen Texten enge Grenzen gesetzt.
"In Deutschland selbst ist man sich nur über eine Sache einig: dass man nie einer Meinung ist - außer zu Beginn des aktuellen Krieges. Und diese außergewöhnliche Tatsache wurde unter dem Namen "deutsches Wunder" zelebriert. Von der Kehrseite werden wir gleich erfahren."
Im November 1914 kehrt die Schriftstellerin Franziska zu Reventlow nach München zurück und ist entsetzt: Die einst freie, kosmopolitische Stadt ist nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs vom preußischen Militarismus durchdrungen. Uniformen bestimmen optisch das Straßenbild und administrativ das Leben aller "braven Deutschen". Das Säbelrasseln und die blinde Freude am Krieg stoßen die Literatin ab. Und diesem preußischen Wahn soll sie ihren kaum erwachsenen Sohn Rolf als Soldaten opfern? Da wird sie lieber zum Schein Spionin, um im Geheimen seine Desertion zu planen ...