Ja, Berlin war es, das neue Leben in Deutschland war es, der Grund, warum plötzlich all diese Fragen in mir aufzogen. Ich hatte mich vom Thema jüdischer Identität in der Gegenwart weitgehend verabschiedet, ich wollte nur Mensch unter Menschen sein, Berliner unter Berlinern. Wie weit ist mir das überhaupt gelungen? Wie habe ich es auszuwerten, dass dieses Deutschwerden, worum ich mich so fleißig bemüht habe, mich zu meinem Judentum wieder zurückschob wie zu einer unerfüllten Pflicht, die kein Vertagen mehr duldet?
Berlin (Thema)
»Wenn man ein Drama schreibt, das Lebensdeutung versucht, so sind seine Gestalten keine Prinzipienträger, sondern Menschen, die leiden und handeln, ihren Weg suchen oder ihn verfehlen. Man rechnet sich die Handlungsweise seiner Personen nicht aus, wie man einen mathematischen Beweis führt, sondern man stellt sie sich vor, wie sie aus ihrem Wesen und Gesetz heraus sein müssen - bis sie von selber handeln und ihre eignen Entscheidungen fällen, die ihnen der Autor nicht mehr vorschreiben kann. Es ist also nicht so, daß man in der einen Figur das verkörpert, was man für unbedingt gut, in der anderen das, was man für unbedingt schlecht hält. Eine solche Schreibart wird zwar immer wieder von Dogmatikern verlangt oder versucht, aber sie erschafft kein Drama.
Man möge sich nun zu Oderbruchs erdichteter Handlungsweise stellen, wie man will: es ergab sich hier aus der inneren Situation, daß der Mensch, der das Gute erstrebt, in seiner Not, in seiner ausweglosen Bedrängnis, das Ungute, die verdammenswerte Tat, nämlich den Mord, noch dazu den Freundesmord, auf sich nehmen muß. Denn in der Hölle gibt es keine Engel, und im Umkreis dieses Stückes herrscht, wie schon sein Titel sagt, die Hölle auf Erden.«
Er gilt als „einer der wichtigsten Drehbuchautoren der deutschen Filmgeschichte“.
Der preisgekrönte Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase ist ein geübter Beobachter und Meister des feinen Dialogs. Drehbücher könne er schreiben wie Billy Wilder, bestätigen ihm Filmkenner und -kritiker.
Roland Baines ist noch ein Kind, als er 1959 im Internat der Person begegnet, die sein Leben aus der Bahn werfen wird: der Klavierlehrerin Miriam Cornell. Roland ist junger Vater, als seine deutsche Frau Alissa ihn und das vier Monate alte Baby verlässt. Es ist das Jahr 1986. Während die Welt sich wegen Tschernobyl sorgt, beginnt Roland, nach Antworten zu suchen, zu seiner Herkunft, seinem rastlosen Leben und all dem, was Alissa von ihm fortgetrieben hat.
»Wäre es schön? Es wäre schön!« lautet die Überschrift eines von vielen Leitartikeln des glänzenden Journalisten Rudolf Herrnstadt. Bekannt wird der aus einer jüdischen Familie aus Oberschlesien stammende engagierte Kommunist, den es früh nach Berlin zieht, in der Weimarer Republik als Redakteur des Berliner Tageblatts.
Kai-Uwe Merz schildert, ausgehend vom Epochenjahr 1968, die 1970er-Jahre anhand der bewegten Lebensgeschichten derjenigen, die damals Kulturgeschichte gemacht haben. [BRD und DDR]
In München entstand unter Reinhard Heydrich 1933 die erste schlagkräftige Politische Polizei in NS-Deutschland. Sie war Modell für alle weiteren Dienststellen der Geheimen Staatspolizei, ihr Personal übernahm reichsweit eine Führungsrolle, etliche dieser Männer leiteten im Zweiten Weltkrieg Einsatzkommandos in den besetzten Ostgebieten. Nun gelingt es erstmals, diese Organisation, ihr Personal, ihre Finanzierung durch Raub und Ausbeutung zu rekonstruieren.
»Man kann die Menschen nur richtig verstehen, wenn man sie liebt.« Rosa Luxemburg
Der faszinierende biografische Roman von Bestseller-Autorin Charlotte Roth erzählt von der großen, dramatischen Liebesgeschichte zwischen der Revolutionärin Rosa Luxemburg (Vordenkerin, Freiheitskämpferin und leidenschaftlich Liebende) und Leo Jogiches.
Die heutigen Straßen Karl-Marx-Allee und Frankfurter Allee trugen zwischen 1949 und 1961 den Namen Stalinallee. Nach den massiven Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges sollte hier als Vorzeigeprojekt ein Boulevard mit modernen und komfortablen „Arbeiterpalästen“ entstehen.
Die Gebäude entlang dieser Straße sind heute noch unter dem Namen „Stalinbauten“ bekannt und faszinieren nach wie vor mit ihrer besonderen Ästhetik.
Unerschrocken und mitreißend in seiner Freiheit, sprengt dieser Band alle Vorstellungen dessen, was eine Frau ihrer Zeit und Herkunft schreiben darf. Tezer Özlü stellt sich damit in eine Reihe mit Sylvia Plath und Anne Sexton. Sie erzählt zugleich autobiografisch und surreal, mit bekenntnishafter Offenheit und Gefühlsunmittelbarkeit - in einer bildstarken, betörenden und begeisternden Sprache.
