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Aktuell
Themenauswahl
Jens Balzer, einer der profiliertesten deutschen Kulturjournalisten, zeichnet ein farbiges Panorama der Siebziger, von der Mondlandung und Woodstock über die Ölkrise und den Deutschen Herbst bis hin zum Nihilismus des Punk. Ein Jahrzehnt, in dem sich so ziemlich alles ändert: Die Hippies erproben unerhörte Lebensweisen, die antiautoritäre Erziehung und die Emanzipationsbewegung ordnen die Familien- und Geschlechterverhältnisse neu, weltumspannender Idealismus trifft auf apokalyptische Weltuntergangsängste, und spätestens als Hacker den ersten "Personal Computer" bauen, wird deutlich: Genau hier beginnt unsere Gegenwart. Jens Balzer zeigt überraschende Verbindungen, erzählt anschaulich und spannend und versetzt uns ganz in diese aufregende Zeit.
Die Entwicklung der Rockmusik in Westdeutschland ist eine Reise mit Hindernissen. Obwohl viele der progressiven Krautrock- und NDW-Bands wie Amon Düül II, Can, Kraftwerk, NEU!, DAF, Ideal u. a. heute weltweit als Kult-Phänomene und Klang-Pioniere gefeiert werden, halten die Hintergründe und Geschichten um ihre musikalischen Wurzeln große Überraschungen bereit. "In Wirklichkeit war die deutsche Rock- und Schlagerszene ziemlich klein, jeder kannte jeden, und jeder wusste, wer welche Leichen im Keller hatte ..."
Er »hasse Interviews«, meinte Pasolini einmal. Umso erstaunlicher erscheint, wie regelmäßig er dem Filmjournalisten Gideon Bachmann (1927-2016) dergleichen in den Jahren von 1961 bis zu seinem Tod einräumte. Vielleicht weil es sich nicht um klassische Interviews handelt? In der Tat sind die von Bachmann auf Ton aufgezeichneten, und hier zum ersten Mal einheitlich in Textform veröffentlichten Begegnungen mit Pasolini einzigartig: Es sind Gespräche, ohne a priori fixierte Ziele und offenen Ausgangs. Pasolinis künstlerische und ideologische Entwicklung, von seinen ersten Filmen (Accattone, Das Evangelium Matthäus) bis hin zu den »Freibeuterjahren«, ist hier nicht Gegenstand eines kohärenten Diskurses. Diese wird nur bruchstückhaft, in Form impulsiver und gerade deshalb reizvoller und aussagekräftiger Stellungnahmen beleuchtet. Nicht die öffentliche Persönlichkeit Pasolinis ist es, die aus den »Bachmann-Gesprächen« hervorgeht, sondern der Mensch, der sich hinter seinem Werk und seinen Aussagen verbirgt.
Kann eine alles erschütternde Katastrophe die Menschen einen? Der neue große Roman des Nobelpreisträgers Orhan Pamuk
Als im Jahre 1901 auf Minger die Pest ausbricht, beschuldigen sich Muslime und Christen gegenseitig. Ob nun die Pilger aus Mekka den Erreger eingeschleppt haben oder die Händler aus Alexandrien, auf der Insel herrschen chaotische Zustände. Als schließlich der Sultan Abdülhamit II. sowie England und Frankreich die Insel mit Kriegsschiffen blockieren lassen, um die weitere Ausbreitung der Pest zu verhindern, sind die Menschen auf Minger auf sich allein gestellt. Orhan Pamuks neues Buch ist einzigartiger Abgesang auf das von Nationalismus und Aberglaube gefährdete Osmanische Reich sowie ein großer historischer Roman, in dem sich Phantasie und Wirklichkeit, Vergangenheit und Gegenwart, Ost und West raffiniert verbinden.
»Eine Pause im Irrsinn.
Noch eine Anstrengung, das Aussterben zu verhindern,
in einer seltsamen Entschlossenheit vereint.
Es ist der letzte Versuch.«
Sibylle Bergs neuer Roman setzt da an, wo »GRM« endet - in unserer neoliberalen Absurdität, in der der Einzelne machtlos scheint. Der Kapitalismus ist alternativlos geworden. Das beste aller Systeme hat wenigen zu absurdem Reichtum verholfen und sehr vielen ein menschenwürdiges Dasein genommen. Die Krise ist der Normalzustand, Ausbeutung heißt nicht mehr »Kolonialismus« sondern »Förderung strukturschwacher Länder«. Inflation, Seuchen, Kriege, Diktatoren, Naturkatastrophen, Müllberge. Und die Menschheit vereint nur noch in ihrer Todessehnsucht. Die Lage scheint ausweglos. Aber in einem abhörsicheren Container brennt noch Licht. Fünf Hacker programmieren die Weltrettung.
Der einstige Staatschef der DDR legt seine Memoiren vor. Egon Krenz berichtet über seinen Weg, der nicht untypisch für die DDR und dennoch ein besonderer war und ihn nach Schlosserlehre, Lehrerstudium und Arbeit als Jugendfunktionär zum »Nachwuchskader« der Partei machte. Und, wie alsbald in den Westmedien gemunkelt wurde, zu »Honeckers Kronprinzen«. Als er dessen Nachfolger an der Spitze des Staates wurde, war der Untergang des Landes nicht mehr aufzuhalten. Durch sein gesamtes Leben zieht sich gleichsam leitmotivisch die Vorstellung von einer besseren Gesellschaft, »dass ein gutes Deutschland blühe«, wie es in Brechts »Kinderhymne« heißt, die in jener Zeit entstand, in die auch der Beginn des politischen Lebens von Krenz fällt. Die Memoiren sind auf drei Bände angelegt, setzen je einen zeitlichen Rahmen, sind jedoch nicht chronologisch und linear erzählt.
Margot Käßmann und Konstantin Wecker sind davon überzeugt, dass es eine gefährliche Illusion ist, Waffengewalt mit Waffen stoppen zu können. Mit ihrem Buch liefern sie einen wichtigen Beitrag zur aktuellen Debatte, lehnen Hochrüstung und Waffenlieferungen entschieden ab und sagen: »Niemand kann uns den Glauben an die Kraft des Pazifismus nehmen!«
Am 24. Februar 2022 marschierten russische Truppen in die Ukraine ein. Seitdem dauert der Angriffskrieg Russlands mit zunehmender Härte und Zerstörung an. Viele Staaten, darunter auch Deutschland, liefern der Ukraine Waffen zur Verteidigung. In vielen Ländern der Erde stehen gerade alle Zeichen auf Hochrüstung. Und die Mehrheit der Deutschen befürchtet die Ausweitung des Ukraine-Krieges. Doch wie kommen wir raus aus der Misere?
Höchstens 1,5 Grad Erderwärmung: Dieses Ziel wurde 2015 auf dem Klimagipfel von Paris formuliert. Seitdem ist jedoch wenig passiert, im Gegenteil: Der Ausstoß von CO2 ist weiter gewachsen. Die Forschung geht längst davon aus, dass wir auf eine 3 Grad wärmere Welt zusteuern.
Dieses Bilderbuch stellt einige der bislang unbekanntesten und unentdecktesten Lebewesen der Welt vor. Oder hast du schon vom Taschenmammut gehört? Oder vom blitzgefährlichen Säbelzahnhörnchen? Eben.
"Dom Erwin" wird der ehemalige Bischof der flächenmäßig größten Diözese der Welt liebevoll genannt. Sein Einsatz für die Indios am Amazonas hatte einen Mordanschlag zur Folge, dem er nur knapp entging. Kompromisslos kämpft er weiter, zum Beispiel gegen das Staudammprojekt Belo Monte, das Mensch und Natur gleichermaßen bedroht. Er ist ein Vertreter jener Kirche, wie sie sich Papst Franziskus wünscht.