Ertrinkende Flüchtlinge im Mittelmeer, Anschläge von Fundamentalisten auf Zeitungsredaktionen, die Angst vor den Fremden bei uns, gepaart mit dem Gefühl, sich selbst fremd zu sein: In drei großen Texten – „Die Schutzbefohlenen“, „Wut“ und „Unseres“ – macht Elfriede Jelinek den fortschreitenden Wahnsinn unserer Gegenwart unmittelbar erfahrbar. Wortmächtig und hellsichtig stellt sie westliche Grundwerte wie Humanismus, Demokratie, Meinungsfreiheit und Menschenrechte auf den Prüfstand und scheut sich dabei nicht, ihre eigene Rat- und Fassungslosigkeit angesichts einer Welt zu artikulieren, in der sich politische Fronten immer mehr verhärten und zugleich anscheinend nichts mehr sicher ist.
Humanismus (Thema)
Besitzt der Konflikt mit Russland auch eine kulturelle Dimension? Könnte die Krise des Westens eine neue Chance für den Humanismus sein? Was ist die Logik des neuen Kalten Krieges? Und warum ist Deutschland für die Erhaltung des Weltfriedens so wichtig? Der promovierte Philosoph Hauke Ritz fragt in dieser Essaysammlung nach den Hintergründen des Konflikts zwischen der westlichen Welt und Russland.
»Die Würde des Menschen ist unantastbar.« Diesem vermeintlich selbstverständlich gewordenen Anspruch, der sich dem Humanismus europäischer Prägung verdankt, geht Jürgen Goldstein in dieser prägnanten ideengeschichtlichen Untersuchung auf den Grund. Er zeigt, welche Potenziale Begriffe wie Bildung, Individualität und Leiblichkeit, Freiheit und Selbstbestimmung, Vernunft und Sittlichkeit oder politische Partizipation über Jahrhunderte hinweg gegen viele Widerstände entfalten konnten.
Häufig schon hat Slavoj Žižek die christliche Theologie kommentiert und kritisiert. In seinem Buch »Christlicher Atheismus« trägt er nun ein neues Verständnis des Christentums als eine progressive, säkularisierende Kraft vor. Unter Rückgriff auf so unterschiedliche Traditionen und Themen wie buddhistisches Denken, dialektischer Materialismus, politische Subjektivität, Quantenphysik, künstliche Intelligenz und Chatbots artikuliert dieses Buch zum ersten Mal Žižeks Vorstellung von einem religiösen Leben. In seinen eigenen Worten: »Um ein wahrer dialektischer Materialist zu werden, muss man durch die christliche Erfahrung hindurchgehen.«
Gabun in Zentralafrika: Der Arzt Dr. Albert Schweitzer betreibt hier ein Krankenhaus, das sich auf die Behandlung von Lepra spezialisiert hat. Ende der 1940er-Jahre reist er in die USA. Dort trifft er Albert Einstein, der ihn dazu ermutigt, auf die Gefahren der Wasserstoffbombe hinzuweisen. Daraufhin starten die amerikanischen Behörden eine großangelegte Verleumdungskampagne, die ihn zum Schweigen bringen soll...
Seit fast 1.000 Jahren ist die europäische Universität der Ort, an dem nach Wahrheit gesucht wird und der freie Gedankenaustausch stattfindet. Sie war ein Vorbild für die Etablierung von demokratischen Institutionen und förderte den technischen sowie gesellschaftlichen Fortschritt.
Doch scheinen Anfang des 21. Jahrhunderts die Tage der Universität als eines Ortes der freien Lehre und Forschung sowie als eines Garanten des Fortschritts zu Ende zu gehen.
Das Hauptwerk Maria Montessoris neu herausgegeben.
Maria Montessori bereitete der Pädagogik der Moderne die Bahn. In ihrem wichtigsten Buch plädiert sie für eine Pädagogik des freien Lernens und für die Offenheit der Eltern und Erzieher, jedes einzelne Kind in seiner individuellen Entwicklung zu fördern. Bis heute bietet dieser Klassiker der Bildungsgeschichte gültige Einsichten in die Grundlagen freiheitlicher Pädagogik und zeigt Wege zu einer besseren Erziehung und Bildung auf.
Die Zeit des digitalen Welpenschutzes ist vorbei. Der Homo cyber und mit ihm die Gesellschaft scheint in ernster Gefahr. Viele renommierte Wissenschaftler, die diese Entwicklung voranbrachten, warnen nun mit drastischen Worten, insbesondere vor einem Desinformations-Tsunami - durch immer mehr Information. Das wirft die dringliche Frage auf: Was bedeutet das für die Bildung? Welches Wissen sichert uns Zukunft? Was lohnt es, die Kinder zu lehren? Worin finden wir heute das Wahre, Schöne, Gute?
Lieben ist eine Kunst, die gelernt sein will. Der Lernprozess ist der einer jeden Kunst: Man muss sowohl die Theorie als auch die Praxis beherrschen. Da dies aber bekanntlich nicht so einfach ist, muss einem - so Erich Fromm - »die Meisterschaft in dieser Kunst mehr als alles andere am Herzen liegen.«
Für Erich Fromm ist der Ungehorsam ein zutiefst menschlicher Akt, ohne den es weder Wachstum noch Befreiung und Freiheit gibt. Heute fordern anonyme Mächte – etwa des Marktes, der Sachzwänge, der Gewinnmaximierung, der Selbstoptimierung – Gehorsam ein. Angesichts der Bedrohung der Menschheit durch solche Appelle ist die Frage des Ungehorsams von höchster Aktualität.