Homo cyber (Band 1)
Ein Bericht aus Digitalien
Die Zeit des digitalen Welpenschutzes ist vorbei. Der Homo cyber und mit ihm die Gesellschaft scheint in ernster Gefahr. Viele renommierte Wissenschaftler, die diese Entwicklung voranbrachten, warnen nun mit drastischen Worten, insbesondere vor einem Desinformations-Tsunami - durch immer mehr Information. Das wirft die dringliche Frage auf: Was bedeutet das für die Bildung? Welches Wissen sichert uns Zukunft? Was lohnt es, die Kinder zu lehren? Worin finden wir heute das Wahre, Schöne, Gute?
Vor dem Hintergrund von vier Jahrhunderten Informatikgeschichte zeigt sich: Der digitale Wandel fällt nicht vom Himmel, er ist von Menschen gemacht. Deshalb ist nun entscheidend, dass er auch für die Menschen vorangetrieben wird.
Aus der pointierten Sicht eines Informatikers mit einer gehörigen Portion Skepsis und reichlich subtilem Humor plädiert der Autor daher für eine Anti-Kopernikanische Wende und fordert einen Hippokratischen Eid für Ingenieure. Und vielleicht stellen ja digitale und ökologische Krise nur zwei Seiten einer Medaille dar?
So widmet sich der Bericht aus Digitalien zum 400. Geburtstag der ersten Rechenmaschine von W. Schickard 1623 mit frischem Blick den drängenden Fragen unserer Zeit und ruft mit Rilke dem Homo cyber zu: Du musst dein Leben ändern!
Band 2: Die Welt als Wille & Betriebssystem
Neues Buch von Prof. Peter Reichl: Homo cyber. Ein Bericht aus Digitalien: Peter Reichl wirft einen philosophischen Blick auf die Digitalisierung und stellt die Frage nach dem Wahren, dem Schönen und dem Guten. Das Buch ist auf der Shortlist des "Tractatus-Preises" des Philosophicum Lech. Universität Wien 12.07.2024
INTERVIEW: Zum 400. Geburtstag des ersten Digitalrechners zeigt der Informatiker Peter Reichl, was hinter dem vermeintlichen Zauber der KI steckt und stellt die Frage nach dem Menschlichen im Digitalen Wandel. Im Interview spricht der Autor über Kant als Kompass, mechanische Computer und ein Comic als Buchtipp. Von Sebastian Deiber Universität Wien 26.06.2024
Homo cyber: Informatiker warnt vor Verlust der Leiblichkeit: Alles ist heute digital und virtuell, selbst der Gang zur Behörde. Was es mit uns macht, wenn das physische Gegenüber fehlt, seziert Peter Reichl in seinem neuen Buch: Er hat in der Schule Altgriechisch gelernt und bereut es bis heute nicht. Weltweit begleitet er Konzertsänger auf dem Klavier. Er wirft mit Zitaten von Kierkegaard und Günther Anders um sich und denkt voller Sorge über Unbildung nach. Das sind keine Eigenschaften, die auf einen Computerwissenschafter schließen lassen, doch Peter Reichl ist einer. Derzeit unterrichtet er technische Grundlagen der Informatik an der Universität Wien. Von Karl Sigmund Der Standard 07.01.2024
Prüfung des digitalen Wandels: Glaubt man den meisten Politikern, Managern und Wissenschaftern, dann ist die Digitalisierung die entscheidende Antwort auf die dringendsten Probleme der Menschheit: Klimawandel, Wohlstandswahrung, Verteilungsgerechtigkeit, nachhaltige Entwicklung – all das soll durch und mittels der Digitalisierung Realität werden. Peter Reichl, Professor für Informatik an der Universität Wien, nimmt sich in seinem neusten Buch die gedankliche Freiheit, etwas tiefer zu schürfen und die fast schon ketzerische Frage zu stellen: Wenn die Digitalisierung die Antwort ist, was genau war die Frage? Und: Was sind die Fragen, die wir heute dem Computer anvertrauen wollen? Von Alexander Grau schweizer monat 01.11.2023
Mehr steckt nicht dahinter: Peter Reichls „Bericht aus Digitalien“ ist ein fachlich solides, launiges Traktat in guter aufklärerischer Tradition: ChatGPT weiß Bescheid. Zumindest hat es den Anschein, fragt man die inzwischen allgegenwärtige „künstliche Intelligenz“ nach dem Inhalt von Max Frischs Homo faber (1957): „Der Roman beschäftigt sich mit verschiedenen Themen, darunter die Technisierung der Welt, die Entfremdung des Individuums in der modernen Gesellschaft und die Suche nach Identität und Sinn im Leben.“ Dass sich die literarischen Kenntnisse unserer virtuellen Gesprächspartnerin auf Allgemeinplätze beschränken, merkt man allerdings, wenn es konkret wird. Denn plötzlich „weiß“ ChatGPT von einer Romanfigur namens Joachim Feldmann und ihrer Beziehung zum Protagonisten Walter Faber zu berichten. Zugegeben, die vorhergehende Frage war von mir nicht ganz fair gestellt, aber in der Kommunikation mit computergenerierten Intelligenzen sollten Tricks erlaubt sein. Das wird sich auch der Mathematiker Peter Reichl gedacht haben, als er ChatGPT nach dem kürzesten Weg von seinem Büro im 9. Wiener Bezirk zur Pädagogischen Hochschule in Linz, wo er einen Vortrag halten sollte, fragte und die abenteuerlichsten Auskünfte erhielt. Was ihn nicht verwunderte. Denn „ChatGPT halluziniert aus Prinzip, immer und überall, und deshalb kann und sollte man sich darauf nicht, niemals und nirgendwo verlassen“. Das sind klare Worte, die einen guten Eindruck von Reichls kleiner Streitschrift Homo cyber vermitteln. Von Joachim Feldmann der Freitag 19.10.2023
Der Autor
Peter Reichl studierte Mathematik, Physik und Philosophie in München und Cambridge und absolvierte sein Doktorat in Informatik in Aachen und an der ETH Zürich. Seit 2013 forscht und lehrt er an der Fakultät für Informatik der Universität Wien. Hier beschäftigt er sich mit einem breiten Themenspektrum vom Internet bis zum Quantencomputing. Dabei liegen ihm vor allem die gesellschaftlichen Auswirkungen des Digitalen Wandels am Herzen, wenn er nicht gerade als Klavierbegleiter bei Opernabenden aller Art auftritt und so die Konzertpodien dieser Welt unsicher macht.
Erstellt: 27.12.2024 - 07:38 | Geändert: 30.01.2025 - 08:09