| Erweiterte Shop-Suche |
Lüge als Staatsprinzip. Von Bruno Frank
ISBN 978-3-946990-84-0 22,00 € Portofrei Bestellen
Bruno Franks „Von der Menschliebe“ aus dem Dezember 1918 und Lüge als Staatsprinzip aus dem Juli 1939 appellieren an das Miteinander in der Gesellschaft und zeigen, wie dieses Miteinander durch destruktiven Eigennutz und haltlose Falschbehauptungen gespalten wurde. „Von der Menschliebe“ ist die emphatische und empathische Beschwörung eines solidarischen, demokratischen Gemeinwesens. Die Rede, die am 10. Dezember 1918 im Münchner Politischen Rat geistiger Arbeiter gehalten wurde, betont in hellsichtiger Weise nicht zuletzt die Bedeutung der öffentlichen Rede, der Künste und der Presse für den Ton, der in der Politik herrscht und sich auf das gesellschaftliche Klima auswirkt.
Nur ein handschriftlich korrigierter Durchschlag des maschinenschriftlichen Manuskripts hat sich im Nachlass des Autors erhalten. Nun erscheint das Werk erstmals im Druck. Ergänzt werden die beiden Essays durch Tagebucheinträge und Briefe von Franks Freunden Erika und Thomas Mann, die die Entstehung von Manns Broschüren-Projekt und die unmittelbaren Reaktionen auf „Lüge als Staatsprinzip“ dokumentieren.
Meine verehrten Zuhörer, wir haben in letzter Zeit gerade hier in Bayern sehr deutliche Beispiele dafür gesehen, wie lebenswichtig für uns eine Entgiftung unserer politischen Atmosphäre wäre, wie gewisse gefährliche Übertreibungen und Zusammenstöße vermieden werden könnten durch ein wenig Sittigung, ein wenig Glauben an die reinen Motive des Andern, mit einem Wort: durch ein wenig Höflichkeit des Herzens und ein wenig menschliches Gefühl. Sache der geistigen Arbeiter ist es, im öffentlichen Leben, in der Presse zumal, die Achtung vor der Persönlichkeit, vor der Ehre des Nächsten zu wahren. Unabsehbares Unheil kann auf diese Weise verhütet werden.
Bruno Frank, Von der Menschliebe
Der Autor:
Bruno Frank (1887-1945) gehörte zu den erfolgreichsten Schriftstellern der Weimarer Republik. Aus einer jüdischen Bankiersfamilie stammend widmete er sich früh der Literatur. Mit Thomas Mann und seiner Familie verband ihn seit 1910 eine lebenslange Freundschaft, in seiner Wahlheimat München war er Teil der Schwabinger Bohème. Nach dem Ersten Weltkrieg trat er vor allem als Theaterautor und mit erfolgreichen Novellen und Romanen hervor. Am 28. Februar 1933, dem Tag nach dem Reichstagsbrand, verließ er Deutschland und ging zunächst in die Schweiz, dann nach England und Frankreich, schließlich in die USA ins Exil. Kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa starb Bruno Frank in Beverly Hills.
Erstellt: 30.10.2024 - 10:38 | Geändert: 30.10.2024 - 10:39