Vergessen ist keine Lösung"Wir müssen alles tun, um sicherzugehen, dass sie (die Palästinenser) niemals zurückkommen ... Die Alten werden sterben, die Jungen werden vergessen."Dies notierte Israels Staatsgründer David Ben Gurion am 18. Juli 1948 in seinem Tagebuch. Und so hoffen es viele israelische Politiker immer noch. Doch die palästinensischen Flüchtlinge, die Marlène Schnieper in ihrem Buch über die Nakba porträtiert, haben nicht vergessen."Nakba", das ist die alles umstürzende Katastrophe, die über die arabischen Einwohner des historischen Palästinas kam, als in einem Tiel dieses Territoriums der jüdische Staat gegründet wurde.
Palästina (Thema)
Geschichte und Aktualität des Nahost-Konflikts. Verzweifelt über israelische Menschenrechtsverletzungen, verblüfft über das Vogel-Strauß-Verhalten deutscher Politiker und aufgrund der jüdischen Tradition seiner Familie sucht der Autor die Ursachen der heutigen Situation und spürt verlorengegangenen Alternativen nach: Im Judentum des Zarenreichs, wo Religiosität, Sozialismus und Nationalismus Wurzeln schlugen, im Zusammentreffen dieser Strömungen mit dem britischen Empire, der Furcht Europas vor dem "jüdischen Bolschewismus" und den Nazi-Verbrechen. Um seinen heutigen nationalreligiösen Fanatismus zu überwinden, braucht das Judentum ein erneuertes Leitbild von Befreiung, Erlösung und Nächstenliebe.
Am 2. November 1917 erklärte der britische Außenminister Arthur James Balfour, in Palästina eine Heimstätte für das jüdische Volk errichten zu wollen. Er nahm damit einen genau 20 Jahre zuvor auf dem zionistischen Weltkongress in Basel entwickelten Vorschlag auf. Die Balfour-Erklärung ist eine bedeutsame weltpolitische Zäsur, die den Nahen Osten seither nicht zur Ruhe kommen lässt und darüber hinaus ein Paradebeispiel des britischen Imperialismus darstellt. Denn zum Zeitpunkt der Erklärung war Palästina eine osmanische Provinz, die erst erobert werden musste. London versprach sich von der Allianz mit dem Zionismus geostrategische Vorteile in der Region.
"Wir sind in internationalen Gewässern angegriffen worden - die Israelis haben sich wie Piraten verhalten [...] Als sie begannen, das Schiff Richtung Israel zu lenken, war das eine Entführung! Die ganze Aktion ist illegal!" - Henning Mankell, an Bord des Gaza Solidaritäts Konvois.
Die Sitzungen in Barcelona im März 2010 und in London im November 2010. Nicht zuletzt durch den israelischen Angriff auf Gaza im Dezember 2008 konstituierte sich am 4. März 2009 das Russell Tribunal zu Palästina.
Gegen die Mauern des Schweigens: Am Anfang war ein Gerücht. Als Tomer Gardi erfährt, dass das neue Museum in seinem Kibbuz mit den Steinen eines 1948 zerstörten palästinensischen Dorfes errichtet worden sein soll, kann er es zunächst nicht glauben.
Saree Makdisi, Professor für englische Literatur und vergleichende Literaturwissenschaft an der UCLA in Los Angeles, ein Neff e des 2003 verstorbenen Harvard-Professors Edward Said, legt mit Palästina - Innenansichten einer Belagerung keine neue Chronik israelischer Besatzungspolitik seit 1948 vor,
360 Quadratkilometer, 1.800.000 Menschen - das größte Gefängnis des Planeten. Doch damit nicht genug. In den vergangenen sechs Jahren hat die israelische Besatzungsmacht diesen schmalen Landstreifen zweimal angegriffen, Tausende Tote stehen im Ergebnis.
Die 'Operation Protective Edge', Israels jüngster Angriff auf Gaza, tötete tausende Palästinenser_innen und bereitete den Weg für einen weiteren Landraub durch Israel.
"Das Land der traurigen Orangen" lässt Menschen zu Wort kommen, die die Folgen der Gründung des Staates Israel erlebten. Auch der Autor ist einer von ihnen. Ghassan Kanafani war zwölf Jahre alt, als die Familie 1948, während des ersten arabisch-israelischen Krieges, flüchtete und das palästinensische Volk sich über verschiedene Länder zerstreute.