Wie Intellektuelle das Gesicht der Bundesrepublik formten und dafür die Medien nutzten. Welche geistigen Strömungen prägten die Bundesrepublik in ihren formativen Jahren zwischen Kriegsende und den späten 1960er Jahren? In seinem letzten großen Werk entfaltet der kürzlich verstorbene Zeithistoriker Axel Schildt ein faszinierendes Tableau der um Einfluss und um die kulturelle und politische Gestalt der Bundesrepublik kämpfenden Intellektuellen. Sie saßen in Redaktionen, gründeten neue Zeitschriften, bestimmten maßgeblich die Abendprogramme der Radioanstalten und die aktuellen Buchreihen der Verlage. Auch Illustrierte und Fernsehstudios nutzten sie, um meinungsbildend zu wirken.
Zeitgeschichte (Thema)
Spätsommer 1900 im Bayerischen Wald. Die junge Arbeiterin Maria blickt von einer Anhöhe herab auf ihr Dorf. Die Glasfabrik, die den Menschen hier Arbeit gibt, steht in Flammen. Maria selbst hat das Feuer gelegt aus Rache für eine ungesühnt gebliebene Vergewaltigung. In dieser verheerenden Brandnacht nimmt die Geschichte einer Familie ihren Ausgang, in deren Zentrum der Aufstieg Georg Schatzschneiders, unehelicher Sohn einer Magd, zum Lenker eines Großkonzerns steht. Doch wo vordergründig unbändiger Ehrgeiz und unternehmerischer Instinkt zu den Erfolgsgaranten einer atemberaubenden Karriere im erst noch geteilten, dann wiedervereinigten Deutschland werden, begleicht im Hintergrund Generation um Generation dieser Familie eine große, aus einer Notlüge entstandene Schuld, die die Vorfahren Georgs auf sich geladen haben.
Die Einstellung in der ostdeutschen und der westdeutschen Bevölkerung gegenüber der sowjetischen Führung war Ende der 1980er Jahre nicht mehr von Abneigung und Skepsis, sondern von Zuneigung und Wohlwollen geprägt; das traditionell enge Verhältnis zwischen Ost-Berlin und Moskau war zerrüttet, und die westdeutsch-sowjetischen Beziehungen florierten wie nie zuvor in der Geschichte. Dieser Wandlungsprozess steht im Mittelpunkt dieser Untersuchung, die aus der deutschen Perspektive erfolgt.
Eine tiefe Rezession, massenhafte Arbeitslosigkeit und schwere soziale Verwerfungen sind die Folgen des Lockdown 2020. Als noch gravierender entpuppen sich die politischen Handlungen: Ohne offene Debatte setzte man Notverordnungen durch, wurden Grundrechte beiseite geschoben, geriet der Ausnahmezustand zur neuen Normalität. Gründe genug für die zwei Wiener Verleger Hannes Hofbauer und Stefan Kraft, kritische Stimmen in einem Buch zu versammeln, das sich mit den Hintergründen und Folgen der Virus-Maßnahmen auseinandersetzt.
Er erzähle als »Überzeugungstäter mit gutem Gewissen« seine kleine Geschichte, ohne die Perspektive als Zeitzeuge zur allein gültigen zu erheben. Schreibt Heinz Niemann. Er war fast vierzig Jahre in der SED. Und seinen Blick richtet er vornehmlich auf Walter Ulbricht und Erich Honecker. Doch die Ulbricht-Zeit steht bei dem Politikwissenschaftler im Zentrum: Erstens weil die DDR – wie damals von einigen westlichen Beobachtern bemerkt – der »interessanteste Staat in Europa war«. Und weil zweitens der Autor meint, das träfe auch auf diesen Zeitabschnitt seiner Biografie zu.
John Bolton diente 519 Tage als Sicherheitsberater unter Donald Trump, zumeist »in dem Raum, in dem alles geschah«. Mit beinahe täglichen Treffen zählte er zu den engsten Vertrauten des US-Präsidenten. Doch was er da sah, überraschte ihn. Er musste erfahren, dass es Trump gar nicht um das Wohl der Nation geht, sondern immer nur um Selbstinszenierung und darum, mit allen Mitteln wiedergewählt zu werden.
In seinem Buch berichtet Bolton aus erster Hand über Trumps Verfehlungen, seine rechtswidrigen Aussagen und Handlungen. Der ehemalige Nationale Sicherheitsberater des Präsidenten verfügt über exklusives Detailwissen und Insiderinformationen bezüglich der Machenschaften des mächtigsten Mannes der Welt.
Rossana Rossanda ist ein Mythos. Denn welche Frau außer ihr gäbe es, die – lange nach Rosa Luxemburg – als Kommunistin und Intellektuelle, kulturell ebenso engagiert wie politisch, analytisch und kämpferisch innerhalb der Partei und draußen derart glaubwürdig und überzeugend gewirkt hätte? Dies sind ihre Erinnerungen: ein Rechenschafts- und Selbstprüfungsbericht. Die Memoiren einer Frau, die Geschichte machte.
Ijoma Mangold führt ein politisches Tagebuch und beschreibt darin die Ereignisse sowie seine wechselnden Reaktionen darauf: auf Trump und auf Greta, auf Boris Johnson, von dem er sich allzu gern hat täuschen lassen; auf den Mietendeckel, den Terror von Hanau, das Corona-Virus. Die alte Eindeutigkeit ist aus der Politik verschwunden. Sie wurde ersetzt durch Reflexe und Schnappatmung, durch Wut und Widersprüchlichkeit. Doch gerade dieses Unreflektierte, die Affekte, der Stammtisch, der permanent nur für uns selbst in uns zu hören ist, ist das, so Mangold, was das Politische im Tiefsten ausmacht.
Die Zulieferindustrie für Kraft- und Luftfahrzeuge war das eigentliche Rückgrat der nationalsozialistischen Rüstungs- und Kriegswirtschaft. Auf der Basis vielfach neu erschlossener Quellen aus dem Archiv wie verschiedenen Registraturbeständen von Continental wird die Entwicklung des Gummi- und Reifenunternehmens in der NS-Zeit erstmals umfassend untersucht. Ausgehend von der schleichenden Transformation der Unternehmenskultur und der Entwicklung Continentals zu einem NS-Musterbetrieb wird eingehend die Unternehmenspolitik im Kontext des nationalsozialistischen Vierjahresplans und die Radikalisierung der Produktionsprozesse mit Zwangsarbeit und Expansion in die besetzten Gebiete im Verlauf des Krieges untersucht.
Hans-Jochen und Bernhard Vogel haben die deutsche Geschichte nach 1945 von Anfang an erlebt. Als Betroffene und als Akteure. Die großen Daten von 70 Jahren deutscher Nachkriegsgeschichte sind verbunden mit Stationen ihres politischen Lebens. Vor über einem Jahrzehnt haben die beiden Brüder ihre Lebenswege zum ersten Mal in diesem ungewöhnlichen und spannend erzählten, persönlichen Geschichtsbuch niedergelegt. Zum 30. Jahrestag der deutschen Einheit schauen sie noch einmal zurück, um die letzten Jahre deutscher Politik in den Blick zu nehmen.