Salzburger Bachmann Edition
»Was machen wir aus unserem Leben?«. Der Briefwechsel

Der bislang unbekannte Briefwechsel zweier der bedeutendsten Autoren des 20. Jahrhunderts

Eine junge Lyrikerin, die 1952 erstmals bei der Gruppe 47 auftritt, und ein um neun Jahre älterer, als Autor bereits etablierter Kollege. In ihren Briefen sprechen Ingeborg Bachmann und Heinrich Böll über Politik und Literatur, Religion und Reisen und immer wieder auch über die materiellen Voraussetzungen des Schreibens: Geld und eine angemessene Behausung. Über viele Jahre hinweg lesen sie die Werke des anderen – »Bitte schick mir, was Du schreibst, gegen die Trennung und das Abgetrenntsein.« Trotz unterschiedlicher Lebensentwürfe gibt es viele Gemeinsamkeiten. Beide wünschen sich Konstanz und Geborgenheit, beide reizt zugleich eine Existenz außerhalb des eigenen Sprachraums und der Herkunftskultur: Böll zieht es nach Irland, Bachmann nach Italien. Und beide haben mit inneren Dämonen zu kämpfen. Erschöpfung, Sucht und Depression begleiten den Erfolg.

ISBN 978-3-518-42606-7 1. Auflage 16.06.2025 44,00 € Portofrei Bestellen (Buch) Kommentierte Ausgabe

Ingeborg Bachmanns und Heinrich Bölls zwei Jahrzehnte andauernder Briefwechsel bietet faszinierende Perspektiven auf das literarische Leben der ersten Nachkriegsjahrzehnte und profunde Einblicke in die künstlerische und persönliche Entwicklung zweier bedeutender Stimmen der Zeit. Vor allem aber wird deutlich: Bachmann und Böll standen einander näher, als bisher bekannt war.

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Inhaltsverzeichnis

Leseprobe des Verlags

Die Bachmann-Böll-Korrespondenz gewährt Einblicke in Leben und Persönlichkeit zweier Schriftsteller. Von Werner Jung literaturkritik.de ohne Datum

Vom schönen und kräftezehrenden Schriftstellerleben. Vertraut, aber immer diskret: Ingeborg Bachmann und Heinrich Böll tauschten sich in Briefen über ihr Leben aus. Verlagsstrategien, aber auch Schreibdruck waren Themen. Eine faszinierende Literaturgeschichte der ersten Nachkriegsjahrzehnte. Von Elke Schlinsog Deutschlandfunk Kultur 20.06.2025

Autoreninfos

Ingeborg Bachmann (1926–1973) war eine österreichische Schriftstellerin, die zu den bedeutendsten Stimmen der deutschsprachigen Literatur nach 1945 zählt. Geboren in Klagenfurt, studierte sie Philosophie, Germanistik und Psychologie und promovierte 1950 mit einer Arbeit über Martin Heidegger. Ihren literarischen Durchbruch erlebte sie 1953 mit dem Lyrikband "Die gestundete Zeit", dessen eindringliche, von Kriegserfahrungen und Existenzfragen geprägte Sprache sie rasch bekannt machte. Neben ihrer Lyrik schuf Bachmann auch Prosa von großer Wirkung, darunter die Erzählungen "Das dreißigste Jahr" und den Roman "Malina", der als ihr Hauptwerk gilt.

Bachmann war eng mit der literarischen Gruppe 47 verbunden und wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Georg-Büchner-Preis (1964). In ihren Texten thematisierte sie Macht, Gewalt und die Gefährdung menschlicher Beziehungen ebenso wie die Suche nach Sprache und Wahrheit. Ihr Verhältnis zu Max Frisch und der daraus resultierende literarische Dialog prägten ihr Werk ebenso wie ihre Auseinandersetzung mit der politischen und gesellschaftlichen Situation der Nachkriegszeit.

Bis heute wirkt Bachmanns Werk in Literatur, Musik und Philosophie hinein. Ihre Schriften gehören zum festen Kanon des 20. Jahrhunderts, und das nach ihr benannte Ingeborg-Bachmann-Preis-Festival in Klagenfurt ist eine der wichtigsten literarischen Institutionen im deutschsprachigen Raum. Sie starb 1973 in Rom nach einem Wohnungsbrand.

Wikipedia: Ingeborg Bachmann  |  Website: Ingeborg-Bachmann-Preis

Heinrich Böll, 1917 in Köln geboren, nach dem Abitur Buchhandelslehre. 1939-1945 Soldat, danach Gefangenschaft; nach dem Krieg Student und Hilfsarbeiter in der Tischlerei des Bruders; seit 1950 freier Schriftsteller in Köln. Für sein Werk erhielt er u.a. 1967 den Büchner-Preis und 1972 den Nobelpreis für Literatur, war Präsident des bundesdeutschen und des internationalen PEN-Clubs. Er starb am 16. Juli 1985.

Wikipedia (DE): Heinrich Böll

Erstellt: 02.10.2025 - 08:48  |  Geändert: 02.10.2025 - 09:04