Das Flimmern der Raubtierfelle. Rilke und der Faschismus
Rainer Maria Rilkes Biografie in neuem Licht

Die brisanten Briefe des Dichters.

In den Briefen, die Rilke insbesondere nach dem Ersten Weltkrieg mit der jungen Mailänder Fürstin Aurelia Gallarati-Scotti wechselte, offenbart der Dichter eine noch immer wenig bekannte und gern verdrängte Seite: Er zeigt offen Sympathien für den italienischen Faschismus und autoritäre Regime – Gallarati-Scotti widerspricht ihm mit humanistischer Klarheit, woraufhin sich Rilke nur noch tiefer verrennt.

ISBN 978-3-15-011503-9 1. Auflage 03.09.2025 26,00 € Portofrei Bestellen (Buch | Hardcover)

Hans-Peter Kunisch gelingt in seiner Biografie mit erzählerischen Mitteln eine brillante Analyse, die das Werk eines der bekanntesten deutschen Dichter und seine politischen Überzeugungen in einen neuen Kontext stellt.

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Rezensionen

Rilke als Vordenker des Faschismus? Der zeitlebens unpolitische Dichter war aber ähnlich wie Thomas Mann nicht wirklich unpolitisch. Seine konservativen Wertvorstellungen beherbergten teilweise ebensolche Abgründe, wie es für die Mehrheit der damaligen Elite üblich war: Protofaschismus, Antisemitismus, Rassismus. Von Juergen Weber rezensionen.ch 28.09.2025

Rilkes verwirrende Bewunderung für Italiens Diktator Mussolini. "Kunisch will Rilke durchaus Gerechtigkeit widerfahren lassen. Immerhin wusste man 1926 zumindest in Deutschland noch nicht, was es bedeutet, wenn die Faschisten an die Macht kommen. In Italien wusste man es sehr wohl. Und Aurelia Gallarati Scotti hatte es selbst in ihrem Freundeskreis erlebt, mit welcher Brutalität die Faschisten daran gingen, ihre Gegner und Kritiker zu bekämpfen ... Rilke konnte nicht wirklich behaupten, er hätte es nicht gewusst."  Von Ralf Julke Leipziger Zeitung 06.09.2025 

Autoreninfos

Rainer Maria Rilke (1875–1926) war ein österreichischer Dichter, der zu den bedeutendsten Lyrikern der Moderne zählt. Sein Werk verbindet tiefgründige Symbolik mit einer ausgeprägten Bildkraft und spiritueller Dimension. Früh bekannt wurde er durch den „Stunden-Buch“-Zyklus und den Roman „Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge“. In seinen „Duineser Elegien“ und den „Sonetten an Orpheus“ erreichte er eine dichterische Verdichtung, die sein Werk zum Höhepunkt der europäischen Lyrik machte. Rilke gilt als Sprachschöpfer, der mit seiner kunstvollen, musikalischen Sprache den modernen Ausdruck der Poesie prägte.

Seine intensive Auseinandersetzung mit Kunst, Tod, Liebe und Transzendenz verlieh seinem Werk eine universelle Dimension. Rilke lebte an wechselnden Orten in Europa, darunter Prag, Paris, Duino und die Schweiz, und suchte stets geistige wie künstlerische Inspiration im Dialog mit Künstlern und Denkern seiner Zeit. Postum gewann er weltweite Anerkennung; seine Gedichte wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und beeinflussten Dichterinnen und Dichter in Europa, Amerika und Asien.

Heute (2025) gilt Rilke international als einer der großen poetischen Stimmen des 20. Jahrhunderts, dessen Werk in Literatur, Musik und Kunst bis in die Gegenwart hinein wirkt.

Wikipedia: Rainer Maria Rilke  |  Rilke-Gesellschaft

Erstellt: 01.10.2025 - 06:46  |  Geändert: 01.10.2025 - 07:10