Von der systematischen Reflexion marginalisiert und in den medialen Erzählungen als ein chaotisches, düsteres und undurchsichtiges Ereignis präsentiert, stellt die Revolte ein globales Thema innerhalb der gegenwärtigen politisch-sozialen Szenerie dar. Donatella Di Cesare geht zum ersten Mal den vielfältigen politischen wie philosophischen Aspekten der Revolte nach und liefert damit ein punktgenaues Abbild der Aktualität. Wie auch die Migrationen lässt die Revolte erahnen, was im »Außen« geschieht, jenseits der staatszentrierten Ordnung, an den Rändern der politischen Architektur, um die streng überwachten Grenzen des öffentlichen Raumes herum.
Zeitgeschichte (Thema)
Im Oktober 1923, als Wieland Wagner sechs Jahre alt ist, erhalten die Wagners überraschenden Besuch in der Bayreuther Familienvilla. Adolf Hitler besucht die Eltern und den Onkel Houston Stewart Chamberlain, vor allem aber das Grab des Großvaters. Der aufstrebende Politiker pflegt eine ausgeprägte Leidenschaft für die Oper, Richard Wagner und die Idee des Gesamtkunstwerks. Mutter Winifred wird politisch aktiv und hält flammende Reden auf den Diktator in spe.
Im Sommer 1925 erlebt Hitler am 28. Juli seine erste Bayreuther Götterdämmerung, er ist wie berauscht: Oper als Droge. Wolf, wie die Kinder Hitler nennen, ist jetzt Teil des Clans, ein väterlicher Onkel, der ab 1930, dem Todesjahr von Siegfried Wagner, zum Ersatzvater avanciert.
Nach über einem Jahr Pandemie bestimmen Fragen zu Corona weiterhin die Sprechstunden der Hausärzte. Wird uns die Impfung aus dem Dilemma herausführen? Ist sie ungefährlich? Wie steht es um meine Abwehrkraft? Welche Folgen hat das Geschehen für meine Gesundheit, mein soziales Leben, meine Zukunft? Sind wir gut durch die Krise geleitet worden? Bekommen wir alle Informationen? Spielen versteckte Interessen mit? Ist das Virus politisch geworden? Wird sich unser vertrautes Leben für immer verändern? Wie sollen die immensen gesamtgesellschaftlichen Schulden beglichen werden? Wie werden unsere Kinder leben? Das Buch nimmt Sie mit, die Phasen des Geschehens noch einmal aufmerksam zu durchwandern und nicht nur Antworten, sondern auch eine innere Haltung dazu zu finden. Denn heute ahnen wir, dass uns das Thema noch lange beschäftigen wird.
Eine Box mit sechs CDs lässt "Rudi Dutschke - Die Stimme der Revolution" wieder erklingen. Die Bandbreite der Beiträge ist groß: Von dem ersten Radio-Interview mit Dutschke im Dezember 1966 bis zu einer Diskussion über DDR und Sowjetunion nur einen Monat vor seinem viel zu frühen Tod an Heilig Abend 1979. Bekanntes wie die Rede auf dem Vietnamkongress findet sich auf den CDs, aber auch vieles, was lange Jahre in den Archiven der Rundfunkanstalten verstaubte. So ein Interview mit Hörerfragen aus dem Jahr 1976. Oder die kämpferisch-emotionale Rede bei der Beerdigung von Dutschkes Freund und Genossen Ernst Bloch im Jahr 1977. Und es gibt Unveröffentlichtes zu hören.
USA, 1953. Senator Joseph McCarthy inszeniert eine landesweite Hexenjagd gegen vermeintliche Kommunisten, klagt Unschuldige in Schauprozessen an und zerstört ganze Existenzen. Auch im Newsroom von CBS ist die Angst angekommen. Doch Fernsehmoderator Edward R. Murrow lässt sich nicht einschüchtern. Unter dem Motto "Fakten statt Mutmaßungen" berichtet er in seiner Sendung "See it Now" über einen Piloten, der ohne triftigen Grund aus der Luftwaffe ausgeschlossen wurde. Damit bringt er nicht nur die Armee, sondern auch Werbekunden und Chefetage gegen sich auf. Trotzdem bleiben er und seine Mitstreiter, angeführt von dem Produzenten Fred Friendly und dem Reporter Joe Wershba, standhaft. In der nächsten Sendung nehmen sie McCarthy selbst ins Visier. Der holt schnell zum Gegenschlag aus.
Dieses Buch ist ein authentisches Buch über China, denn der Autor war mit Unterbrechungen in über 20 Jahren immer wieder dort, führte Forschungsaufenthalte durch, organisierte diverse Konferenzen, hielt Vorlesungen und veröffentlichte Bücher zu China. Sein Blick auf China ist von Sympathie für das Land getragen aber er ist auch kritisch. So beleuchtet der Autor die Möglichkeiten der künftigen Entwicklung des Landes vor allem in der Sozialpolitik. Dabei warnt er auch vor zu viel Euphorie. Vor allem aber warnt er vor einem China - Bashing, das den Blick für die gewaltigen Erfolge Chinas in den letzten 30 Jahren verstellt.
Die Wiener Forscherin Julia Harnoncourt versammelt in ihrem Band „Für die Befreiung der Frau“ Schriften und Analysen von Aktivistinnen und Theoretikerinnen aus zwei Jahrhunderten des Kampfes. Von den Kämpferinnen der ArbeiterInnenbewegung bis zu den Feministinnen nach dem Zweiten Weltkrieg, von der afroamerikanischen Frauenbewegung bis zu den Vertreterinnen des Globalen Südens, von Clara Zetkin und Simone de Beauvoir bis zur Zweiten Frauenbewegung der 1970er Jahre wird versucht, möglichst viele verschiedene Analyse- und Lösungsansätze zu Wort kommen zu lassen.
CORONA CUT - DIE PANDEMIE UND DIE ZUKUNFT DER GLOBALISIERTEN WELT
Adam Tooze erzählt in seinem atemberaubenden Buch die Geschichte der zwölf Monate vom Januar 2020 bis Januar 2021. Am Anfang gibt Xi Jinping der Weltöffentlichkeit bekannt, dass sich in China ein tödliches neues Virus ausbreitet. Am Ende zieht Joe Biden als Nachfolger von Donald Trump ins Weiße Haus ein. Dazwischen liegen die Schockwellen einer Pandemie, die keinen Kontinent, kein Land und keine Bevölkerung ungeschoren lässt.
Der brillante Wirtschaftshistoriker schildert nicht nur, wie und warum Staaten und nationale Ökonomien auf jeweils eigene Weise und mit sehr unterschiedlichen Resultaten auf das Geschehen reagiert haben. Er analysiert die Pandemie auch im Kontext der anderen großen Krisen unserer Zeit, von der Finanzkrise über die Klimakrise bis zur Flüchtlingskrise.
Die Arbeitskämpfe in Italien in den 1960er und 1970er Jahren sorgten international für großes Aufsehen. Sie zogen linke Intellektuelle, die Studentenbewegung und ihre Nachfolgeorganisationen sowie kritische Gewerkschafter aus ganz Europa in ihren Bann. Im Fokus stand dabei die größte Automobilfabrik Italiens, FIAT-Mirafiori in Turin. Nach dem "heißen Herbst" von 1969 stand sie exemplarisch für den Aufstand des "Massenarbeiters" am Fließband. Dietmar Lange untersucht die Arbeitskämpfe bei Mirafiori von den ersten größeren Streiks 1962 bis zur Fabrikbesetzung im Frühjahr 1973 im Zusammenhang mit der Einführung und Transformation der fordistisch-tayloristischen Arbeitsorganisation.
Stehen wir angesichts von Kohleausstieg und Fridays for Future an der Schwelle zu echter Veränderung? Oder führen uns geldgierige Großkonzerne und die Ignoranz einiger politischer Entscheiderinnen in eine dunkle Zukunft?
Der renommierte Umwelthistoriker Frank Uekötter wirft einen Blick auf die globale Umweltpolitik der letzten Jahre, enthüllt Hintergründe, bewertet vergangene Entscheidungen und blickt mit diesem Wissen in die Zukunft. Ein Buch, das sich der Komplexität der Umweltkrisen stellt und Handlungsmöglichkeiten für eine wirkungsvolle Umweltpolitik auslotet.