Jüdischer Widerstand in Europa (1933-1945)
Formen und Facetten

Mit dem Mut der Verzweiflung begannen jüdische Kämpfer im April 1943 ihren Aufstand im Warschauer Ghetto. Es war die bekannteste, aber nur eine von vielen jüdischen Widerstandsaktivitäten gegen die Vernichtungspolitik der Nationalsozialisten. Der vorliegende Band widmet sich den unterschiedlichen Formen und Facetten des jüdischen Widerstandes, wie z.B. Partisanen-Kampf, Untergrundbewegung, Lageraufstände, Fluchthilfe und kultureller Widerstand.
Mit Beiträgen von Peter Steinbach, Melanie Hembera, Marija Vulesica, Esther Gitman, Martina Bitunjac, Steven Bowman, Kurt Schilde, Tanja von Fransecky, Johann Nicolai, Stefanie Mahrer, Sahra Dornick, Bertram Nickolay, Morgan Nickolay u.a.
Inhaltsverzeichnis und Vorwort beim Verlag
Gefördert wurde die Herausgabe durch: Moses Mendelssohn Zentrum
Wikipedia (DE): Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien
REZENSION: "Widerstand hat viele Namen" - so lautet der Titel eines Kommentars von Hans Mommsen anlässlich des 50. Jahrestags des 20. Juli 1944. Es ist eines der großen Verdienste Mommsens, mit seiner Forschung zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus den Blick über die bis heute verklärten Männer um Stauffenberg hinaus geöffnet zu haben. Erinnernd an den siebzigsten Jahrestag des Aufstands im Warschauer Ghetto haben Julius H. Schoeps und Peter Steinbach im April 2013 eine Tagung initiiert, die sich dem komplexen Thema jüdischen Widerstands gegen die nationalsozialistische Vernichtungspolitik widmete. Schoeps gilt als Kapazität der Historiografie des europäischen Judentums, Steinbach richtete die Konferenz in der Berliner Gedenkstätte Deutscher Widerstand aus, der er seit vielen Jahren als wissenschaftlicher Direktor vorsteht. Die Beiträge von Schoeps und Steinbach eröffnen den Tagungsband, gefolgt von Aufsätzen einer Reihe von Autorinnen und Autoren, die sich überwiegend dem Forschernachwuchs zuordnen lassen. Von Benedikt Faber Sehepunkte 12.2016
Motive, Formen und Facetten des jüdischen Widerstands gegen den Holocaust: Die Frage des jüdischen Widerstands gegen die nationalsozialistische Vernichtungspolitik gehört zu den umstrittensten und spannendsten Kapiteln des Holocausts. Zwar kann die Zahl der einschlägigen Publikationen als überschaubar gelten, jedoch nur, wenn der Begriff „Widerstand“ beziehungsweise das damit gemeinte Phänomen eine enge Auslegung erfährt. Das Interesse der Öffentlichkeit und der Forschung konzentrierte sich generell lange auf den militärischen Widerstand gegen das „Dritte Reich“. Andere Formen, sich den nationalsozialistischen Zielen zu widersetzen, wurden kaum beachtet. Dies gilt erst recht im Hinblick auf den jüdischen Widerstand, dessen Erforschung erst spät einsetzte. Die berühmte Kritik Hannah Arendts an der Rolle und Mitverantwortung der Judenräte im Holocaust drückte der Beschäftigung mit dem Thema zu lange ihren Stempel auf. Dabei bezeichnete Arendt selbst das Insistieren des israelischen Staatsanwalts auf Fragen nach dem ausgebliebenen Widerstand als „töricht“ und „grausam“. Von Franz Sz. Horváth literaturkritik.de 21.11.2016
Weitere Pressestimme
"Es wird deutlich, dass auch die Geschichte des manchmal erfolgreichen, oft kühn und verzweifelt durchgeführten und allzu oft gebrochenen jüdischen Widerstands noch lange nicht zu Gänze erforscht und geschrieben ist. Weitere, notwendige Arbeiten werden allerdings an den in diesem Band versammelten Einzelstudien kaum vorbei können." Christoph Kopke in: DZOK-Mitteilungen Heft 66, 2017, S. 30
Die Herausgeber
Dieter Heinrich Bingen (* 24. Juli 1952 in Köln) ist ein deutscher Politikwissenschaftler und Zeithistoriker.
Wikipedia (DE): Dieter Heinrich Bingen
Erstellt: 22.05.2025 - 08:44 | Geändert: 22.05.2025 - 09:51