Geschichte ist eine komplexe Angelegenheit. Vermögen wachsen und schrumpfen, Imperien kommen und gehen, und der gesellschaftliche, politische und technische Wandel hat seine Gewinner und Verlierer, Fürsprecher und Gegner. Doch durch all die turbulenten Zeitläufte hindurch hat das Grafikdesign - mit seiner anschaulichen, sauberen Synthese von Bild und Idee - stets den Geist einer jeden Epoche auf den Punkt gebracht.Diese umfassende Geschichte des Grafikdesigns, rekapituliert 70 Jahre kreativen Schaffens, vom 19. Jahrhundert bis zum Wirtschaftswunder. Die Entwicklung der kreativen Branche wird von ihren Anfängen in der Plakatgestaltung über die Werbung, Corporate Identity, Verpackung und Editorial Design nachgezeichnet.
Kulturgeschichte (Thema)
Nie war das Reden über das Wetter spannender
Die heutigen Klimabefunde und -prognosen sind zahlreich, Hiobsbotschaften eingeschlossen, aber was wissen wir über Klimaschwankungen vor 500 oder 50.000 Jahren? Fundiert und anschaulich schildert Wolfgang Behringer, mit welchen Schwierigkeiten, aber auch mit welchen Umweltbedingungen unsere Vorfahren konfrontiert waren und wie sie damit umgingen. Das führt nicht zuletzt zum tieferen Verständnis der heutigen Herausforderungen durch die globale Erwärmung.
Deutschland, einig Vaterland? Das kommunikative Gedächtnis der Deutschen ist gestört: Sie wollen sich nicht mehr über die DDR unterhalten. Michael Meyen zeigt auf, dass die Leitmedien seit 1990 fast ausschließlich von der Diktatur erzählen und uns so einen Anker für die kollektive Identität nehmen. Während die Westdeutschen zu wissen glauben, wie es "drüben" gewesen ist, vermeidet es der Ostdeutsche überwiegend, als DDR-Bürger enttarnt zu werden. Die Folgen: Die Muster "Arrangement" und "Fortschritt" verschwinden aus dem kollektiven Gedächtnis - und die Jugend hat ein Zerrbild vom Leben in der DDR.
Ausgezeichnet mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2019
Harald Jähners große Mentalitätsgeschichte der Nachkriegszeit zeigt die Deutschen in ihrer ganzen Vielfalt: etwa den "Umerzieher" Alfred Döblin, der das Vertrauen seiner Landsleute zu gewinnen suchte, oder Beate Uhse, die mit ihrem "Versandgeschäft für Ehehygiene" alle Vorstellungen von Sittlichkeit infrage stellte; aber auch die namenlosen Schwarzmarkthändler, in den Taschen die mythisch aufgeladenen Lucky Strikes, oder die stilsicheren Hausfrauen am nicht weniger symbolhaften Nierentisch der anbrechenden Fünfziger. Das gesellschaftliche Panorama eines Jahrzehnts, das entscheidend war für die Deutschen und in vielem ganz anders, als wir oft glauben.
"Die Philosophie ist das Mikroskop des Gedankens." Victor Hugo
Panoramablick auf die Philosophie der Moderne
Wie sind wir, selbstbewusste und unsichere Menschen des 21. Jahrhunderts, zu dem geworden sind, was wir sind? Seit René Descartes muss der Mensch selbst entscheiden, welche Art von Kreatur er ist. Die zentrale Frage ist, was passiert, wenn Gott aufhört, der Anker unserer Existenz zu sein. In der Malerei äußert sich diese Idee in der Zentralperspektive: Anstatt die Welt mit den Augen eines allsehenden Gottes darzustellen, begannen die Maler, Wege zu finden, den menschlichen Standpunkt auszudrücken.
Algerien zur Zeit des französischen Kolonialregimes. Der Schleier - ein "totes", da kulturell unhinterfragtes Kleidungsstück - wird zum Stein des Anstoßes und erhält eine völlig neue Dynamik. Seine Trägerin sieht, ohne gesehen zu werden. Auf individueller Ebene verwirrt und frustriert sie den Blick der Kolonialherren; auf politischer Ebene verkörpert ihre Kleidung genau jene kulturelle Identität, die zum Verschwinden gebracht werden soll.
Hans Heinz Holz bietet mit diesem Band, der die Summe seiner Leibniz-Forschungen bildet, eine umfassende Darstellung des Leibniz'schen Werkes. Als Philosoph entwickelt Leibniz einen Gegenentwurf zu zeitgenössischen Theorien, in dem Pluralität als Offenbarung der sich aufgliedernden Einheit des Universums verstanden wird. Daneben agiert Leibniz sowohl als Historiker, als Diplomat, der verschiedenen europäischen Herrschern dient, und auch als Jurist, der Entwürfe zur Überwindung der Konfessionsstreitigkeiten in Europa entwickelt. Holz macht deutlich, dass Leibniz' praktisch orientiertes Handeln demselben Geist folgt wie seine philosophischen Entwürfe: Leibniz geht es darum, in der Mannigfaltigkeit der erkannten Welt deren Einheit zu erfassen.
ISBN 978-3-534-26267-0
vergriffen
"Die moderne Wirtschaftswissenschaft, die eine Wissenschaft von Tausch und Geld sein möchte, hat es nicht vermocht, das Geld zu erklären, das Wesen ihres Gegenstandes zu erhellen. Und eben dieser Mangel, den kritisch aufzudecken und durch eine positive Erklärung zu ersetzen sich dieses Buch als Aufgabe vorgenommen hat, ist der Grund für die vermeintlich selbstverständliche Herrschaft des Geldes, die als freier Markt täglich den Planeten mit Sachzwängen überhäuft." Karl-Heinz Brodbeck Zum ersten Mal wird hier die geistige Geschichte des Geldes erzählt. Als Ergebnis einer mehr als 20-jährigen Forschungsarbeit legt der Autor sein großes Resümee vor, das in jeder Hinsicht außergewöhnlich ist: es stellt die erste große Theorie des Geldes und damit einer der Grundlagen jeder Wirtschaft und Gesellschaft vor, es beschreibt die bisherigen unzureichenden Vorstellungen vom Ökonomischen und beweist, warum sich die Gegenwart durch einen Ökonomismus auszeichnet, der zunehmend als lebensbedrohlich empfunden wird.
ISBN 978-3-534-24809-4
vergriffen
Familienstrukturen sind der unbewusste Motor der Geschichte. Von dieser bahnbrechenden Erkenntnis aus erzählt Emmanuel Todd die Geschichte der Menschheit neu: Vom frühen Homo sapiens, der in Kleinfamilien lebte, über die großen Kulturen des Altertums mit ihren immer komplexeren Großfamilien bis zur Rückkehr des Homo americanus zur Kernfamilie der Steinzeit. Wer die Lage der Menschheit zu Beginn des 21. Jahrhunderts verstehen will, sollte dieses luzide Buch des großen französischen Querdenkers lesen.
Was die Deutschen wirklich lasen. Christian Adam wirft erstmals einen Blick auf ein vergessenes Kapitel deutscher Mentalitätsgeschichte. Dass sich die Deutschen "Mein Kampf" millionenfach in die Bücherregale stellten, dass ein Band wie "Darüber lache ich noch heute. Soldaten erzählen heitere Geschichten" mehr als zwei Millionen Mal über den Ladentisch ging, das erwartet man für diese Zeit. Doch wer hätte gedacht, dass - wer wollte - in den Dreißigern noch Huxleys "Brave New World" lesen konnte, Werner Bergengruens durchaus kritisches Buch "Der Großtyrann und das Gericht" häufig gekauft wurde, dass ausgerechnet "Wind, Sand und Sterne" von Antoine de Saint-Exupéry, der sich als Pilot aktiv am Kampf gegen die Nazis beteiligte, während des Kriegs ein großer Erfolg in Deutschland war und mitnichten verboten? Dass die in der DDR so beliebten Heiden von Kummerow von Ehm Welk unter der Nazi-Diktatur entstanden und zum Bestseller wurden? Dass Lichtenberg, Rilke, Goethe und selbst Ernst Jünger massenhaft gelesen wurden.