Konjunkturen der (De-)Kolonialisierung
Indigene Gemeinschaften, Hacienda und Staat in den ecuadorianischen Anden von der Kolonialzeit bis heute
Die indigenen Bewegungen Lateinamerikas fordern auch Jahrzehnte nach dem Ende der Kolonialzeit eine umfassende Dekolonialisierung ein. In diesem Kontext setzt Olaf Kaltmeiers Studie an, um die Kontinuität von Kolonialität in Ecuador im historischen Wandel von der Kolonialzeit bis heute zu erfassen und bedeutsame Konjunkturen der (De-)Kolonialisierung im Spannungsdreieck von Raum, Temporalität und Politik zu identifizieren.
Anhand von über 50 Interviews und intensiver Archivarbeit in der für das Andenhochland paradigmatischen Region Saquisilí analysiert er u.a. die Etablierung von Haciendas, die Kommunikation an der Schnittstelle postkolonialer Staatlichkeit sowie die indigenen Kämpfe von der Kolonialzeit über kommunistische Gremien bis hin zur zeitgenössischen indigenen Bewegung.
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Der Autor:
Olaf Kaltmeier, geb. 1970, ist Professor für Iberoamerikanische Geschichte und Direktor des Center for InterAmerican Studies (CIAS) an der Universität Bielefeld sowie Direktor des Maria Sibylla Merian Center for Advanced Latin American Studies (CALAS) in Guadalajara mit Regionalstandorten in Buenos Aires, Quito und San José de Costa Rica. Er wurde 2009 mit dem »Premio Isabel Tobar Guarderas« für die beste sozialwissenschaftliche Veröffentlichung in Ecuador ausgezeichnet. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Soziale Bewegungen in Lateinamerika, Ethnizität im historischen Wandel, Macht- und Herrschaftskonstellationen im Kontext der Globalisierung sowie Entwicklungssoziologie.
Erstellt: 30.07.2019 - 11:06 | Geändert: 23.08.2023 - 08:39