Die Erfindung des moralischen Konsumenten
Globale Produkte und politischer Protest seit den 1950er Jahren

Wie der Supermarkt zum Ort von politischer Manifestation und individueller Gewissensentscheidung wurde.

Boykottaufrufe, Bioprodukte und CO2-Kompensationen: Der Konsum ist in der Gegenwart geprägt von moralischen Forderungen. Doch seit wann erscheint es uns eigentlich plausibel, politische Veränderungen über individuelle Konsumentscheidungen herbeizuführen?

ISBN 978-3-8353-5607-8 1. Auflage 14.08.2024 56,00 € Portofrei Bestellen (Buch)
ISBN 978-3-8353-8085-1 1. Auflage 14.08.2024 Kostenlos Download (PDF) von www.wallstein-open-library.de

Benjamin Möckel untersucht erstmals systematisch und ausgehend von Westdeutschland und Großbritannien die Entstehung moralischer Konsumpraktiken im transnationalen Vergleich. Er interpretiert diese als eine neue Form der politischen Partizipation, mit der sich zugleich Prozesse der Individualisierung und Kommerzialisierung verbanden.Im Zentrum steht die Verschränkung von modernem Massenkonsum, Moral und politischem Protest in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Am Beispiel der Menschenrechtsbewegung, der Umweltbewegung und des Fairen Handels wird untersucht, unter welchen Voraussetzungen der private Einkauf zu einem Mittel wurde, mit dem Menschen ihre politischen und moralischen Anschauungen zum Ausdruck brachten. Das Buch analysiert diese Konsumpraktiken als eine Form der Politisierung des Alltags, die neue Partizipationsmöglichkeiten eröffnete, politische Anliegen zum Teil aber auch in frei konsumierbare Produkte verwandelte.

»eine brillante Fundgrube zum Thema Ökonomie und Moral« (Ulla Fölsing, FAZ, 04.11.2024)

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Inhaltsverzeichnis

[Powerpoint-Präsentation] Von der Anti-Sklaverei-Bewegung zum Fairen Handel: Konsum, Moral und politischer Protest seit dem 18. Jahrhundert. [PDF] Von Benjamin Möckel, Universität Köln Verbraucherforschung NRW

Der Autor

Benjamin Möckel, geb. 1983, ist zurzeit Vertretungsprofessor und Leiter einer Forschungsgruppe zur Demokratiegeschichte an der Universität Göttingen. Im Rahmen von Fellowships forschte Benjamin Möckel u.a. am University College London und an der University of Oxford. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Kulturgeschichte der Ökonomie, der Geschichte politischer Partizipation und der Generations- und Erfahrungsgeschichte. Veröffentlichungen u.a.: Erfahrungsbruch und Generationsbehauptung. Die Kriegsjugendgeneration in den beiden Nachkriegsgesellschaften, Göttingen 2014; Human Rights and Technological Change. Conflicts and Convergences since the 1950s, Göttingen 2022 (mit Michael Homberg); Ökonomie und Moral. Eine Anthologie, Göttingen 2022 (mit Jürgen Finger).

Erstellt: 18.02.2025 - 18:42  |  Geändert: 18.02.2025 - 18:58